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Klein und schmerzhaft

Aphthen im Mund können ein Warnsignal sein

Zunge mit Aphthe
Aphthen können richtig zu schaffen machen Foto: Getty Images / 4kodiak
Laura Pomer

6. November 2024, 4:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Aphthen sind kleine, mitunter sehr schmerzhafte Geschwüre in der Mundschleimhaut, die das Essen und Trinken erheblich beeinträchtigen können. Obwohl die Ursachen meist harmlos sind, können sie in seltenen Fällen auf ernste Krankheiten hindeuten. Welche das sind – und was gegen Aphthen hilft, lesen Sie hier.

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Aphthen können an verschiedenen Stellen des Zahnfleischs und der Mundhöhle entstehen. Am häufigsten bilden sie sich an der Lippeninnenseite und rund um die Zungenspitze. Die kleinen, schmerzhaften Geschwüre sind ziemlich unangenehm bis schmerzhaft – je größer, desto unangenehmer. FITBOOK nennt mögliche Ursachen von Aphthen, klärt die Frage, ob sie ansteckend sind und gibt Tipps, was man selbst tun kann, damit sie verschwinden – und am besten gar nicht mehr wiederkommen.

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Aussehen und Größe von Aphthen

Aphthen haben meist einen weißlichen Mittelpunkt, der von einem rötlichen Entzündungshof umgeben ist. Meist haben Aphthen einen Durchmesser zwischen einem und fünf Millimetern; sie können aber auch größer sein: Solche großen, schwerwiegenden und besonders schmerzhaften Formen werden „Major-Aphthen“ genannt. Sie können einen Durchmesser von bis zu drei Zentimeter erreichen und benötigen viel länger, um zu heilen.

Warum tun Aphthen so weh?

Pauschal kann man sagen: Je größer eine Aphthe, desto unangenehmer. Der Schmerz entsteht, weil die empfindliche Mundschleimhaut eine Wunde hat. Ihre Nerven sind dann äußeren Reizen ausgesetzt, etwa sauren oder scharfen Lebensmitteln. Auch die Reibung, welche beim Sprechen, Kauen und Schlucken entsteht, reizt die Aphthen und macht das Ganze schmerzhaft.

Mögliche Ursachen

Aphthen können verschiedenste, meist harmlose Ursachen haben. In der Regel sind sie stressgetriggert, wobei auch Hormonschwankungen und verschiedene Krankheiten für den Körper Stress bedeuten. Menschen mit einer Immunschwäche oder einem Nährstoffmangel sind besonders häufig betroffen. Manchmal handelt es sich aber auch um Unverträglichkeitsreaktionen auf Lebensmittel oder Pflegezusätze. Ebenso können Verletzungen im Mundraum die Bildung von Aphthen begünstigen. Ähnlich wie bei Herpes können die unliebsamen Schleimhautreaktionen eine bakterielle oder virale Infektion begleiten, und tatsächlich auch eine Herpeserkrankung.

Auch interessant: Forscher finden möglichen Weg, Herpes dauerhaft zu heilen

In seltenen Fällen können Aphthen auf ernste Erkrankungen hindeuten

In seltenen Fällen können Aphthen auch auf ernstere Erkrankungen hindeuten. Treten sie extrem häufig oder in großer Anzahl auf, können sie auf einen schwerwiegenderen Befund hindeuten. Beispielsweise auf chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Zöliakie: Bei chronischen Darmerkrankungen sind oft entzündliche Prozesse im Körper aktiv, die auch die Schleimhäute im Mund betreffen können. Diese Entzündungen können zur Bildung von Aphthen führen.

Aphthen können in einigen Fällen auch ein Indikator für eine HIV-Infektion sein: Das Humane Immunschwächevirus beeinträchtigt das Immunsystem, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für verschiedene Infektionen und Entzündungen führt. Überdies können dauerhafte Schleimhautdefekte auch ein Hinweis auf eine Krebserkrankung im Mund oder ein vergleichbares bösartiges Geschehen sein.

Sind Aphthen ansteckend?

Aphthen können zwar aus einer bakteriellen oder viralen Infektion resultieren – die kleinen Geschwüre selbst sind aber nach heutigem Wissensstand nicht ansteckend. Das heißt, sie können nicht durch Küssen, das Teilen von Besteck oder anderen engen Kontakt übertragen werden.

Vorsicht: Verwechslungsgefahr! Aphthen können leicht mit Fieberbläschen verwechselt werden, die durch das Herpes-simplex-Virus verursacht werden und tatsächlich ansteckend sind.

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Was tun, wenn man immer wieder damit zu tun hat?

Wenn man immer wieder mit Aphthen oder aphthenähnlichen Beschwerden zu kämpfen hat, empfiehlt sich – je nach Verdacht – eine Blut- bzw. Darmuntersuchung oder die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie).

Verschwinden Aphthen von selbst?

Aphthen verschwinden meist innerhalb weniger Tage von selbst. In dieser Zeit gilt es, nicht unnötig Schmerzen zu provozieren und sehr scharfe oder saure Nahrungsmittel zu meiden.

Hausmittel, die gegen Aphthen helfen können

Generell sind antibakterielle Maßnahmen ratsam. Dazu zählen:

  • Mundspülungen mit Teebaumöl: Bis zu zehn Tropfen in ein Glas Wasser und damit spülen
  • Gekühlte Teebeutel aus Schwarzem oder Grünem Tee: Tee wie gewohnt zubereiten, Beutel abkühlen lassen und auf die Aphthe legen
  • Entzündungshemmend sind Salbei- oder Kamillentee: einfach mit abgekühltem Tee den Mund spülen
  • Mundspülung mit einem Teelöffel Backpulver in einem halben Glas warmem Wasser
  • Tinkturen, etwa aus Nelke
  • Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin
  • bei starken Beschwerden: schmerzlinderndes Gel, beispielsweise ein lydocainhaltiges, oberflächlich betäubendes Präparat aus der Apotheke

Was, wenn Aphthen nicht weggehen?

Wenn Aphthen länger bleiben und sehr wehtun, sollte ein Zahn- oder Hautarzt die Stelle untersuchen und gegebenenfalls eine Kortisoncreme zur lokalen Anwendung verschreiben. Im besonders schweren Fall kann der Facharzt den Wirkstoff spritzen.

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Was Betroffene noch beachten sollten

Für Betroffene ist die Mundhygiene dennoch besonders wichtig, damit sich nicht noch weitere Keime ausbreiten und den Heilungsprozess behindern und/oder neue Infektionen im angegriffenen Mundraum verursachen können.

FITBOOK wurde fachlich beraten von dem Münchener Dermatologen Dr. med. Timm Golüke.

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