20. Februar 2024, 11:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine verschnupfte Nase, Halsschmerzen und Husten gehören zum typischen Krankheitsbild verschiedener Atemwegserkrankungen. Erst einmal genesen ist die Freude groß, sich nicht mehr mit den lästigen Symptomen herumschlagen zu müssen – aber was, wenn man sich zwar wieder fit fühlt, aber der Husten bleibt? Warum es häufig dazu kommt und was man dagegen tun kann, erklärt FITBOOK.
Unter Atemwegserkrankungen versteht man jegliche Krankheiten, welche die Funktion des Atmungssystems beeinträchtigen. Übeltäter sind oftmals Viren, Bakterien und Pilze. Doch ganz egal, durch welchen Krankheitserreger erzeugt, unterscheidet man grundsätzlich innerhalb der Infektionen: Man differenziert zwischen Erkrankungen der oberen (Nasennebenhöhlen, Nasen- und Mundhöhle, Rachenraum) und der unteren Atemwege (Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Bronchiolen, Alveolen). Die Länge des Heilungsprozesses verläuft je nach Art und Schwere der Erkrankung unterschiedlich – doch oftmals überdauert ein Husten die Krankheit trotz anderweitiger Genesung.
Übersicht
Unterschiedliche Arten von Husten
Doch Husten ist nicht gleich Husten – so existiert ein grundlegender Unterschied dieses Symptoms in der Art und des Vorkommens. So husten manche bspw. abends oder direkt nach dem Aufstehen. Auch nach dem Essen tritt der Reiz bei manchen vermehrt auf.
Unproduktiver Husten
Unter dieser Bezeichnung versteht man einen Husten ohne Auswurf. Anders gesagt: Man hustet, ohne dass Schleim dabei hochkommt. Dadurch klingt er sehr trocken, weshalb er von vielen auch als trockener Reizhusten umschrieben wird. Besonders häufig erleiden Betroffene regelrechte Hustenattacken.
Produktiver Husten
Demnach spricht man von einem produktiven Husten, wenn Schleim ausgeworfen wird, was man auch als abhusten – fachsprachlich sputum – bezeichnet. Die Ursachen hierfür sind zahlreich – oftmals beginnt der Husten aber erst trocken und entwickelt sich später erst zu einem schleimigen Reiz.
Dauer des Hustens
Unabhängig von der Art des Hustens unterteilt man in drei verschiedene Kategorien, je nach Dauer:
- Akuter Husten: Die Beschwerden halten nicht länger als zwei Wochen an.
- Subakuter Husten: Das Symptom hält zwei bis acht Wochen an.
- Chronischer Husten: Hiervon spricht man, wenn die Beschwerden nach acht Wochen immer noch nicht abgeklungen sind.
Husten nach einer Atemwegserkrankung
Dass der Husten einem nach einer Erkrankung der Atemwege noch Wochen lang erhalten bleibt, ist keine Seltenheit: Eine Studie zeigte, dass 11 bis 25 Prozent der Betroffenen noch mehrere Wochen unter einem postinfektiösen Husten, also einem subakutem Husten von maximal acht Wochen, leiden.1 Das Forscherteam stellte heraus, dass die vorangegangene Infektion eine Entzündungskaskade ausgelöst hat, was die „bronchiale Empfindlichkeit und die Schleimproduktion erhöhte“. Allerdings ließen die Symptome meist ohne die Einnahme von Medikamenten nach, was bedeutet: Die Ergebnisse unterstreichen die „selbstlimitierende Natur des postinfektiösen Hustens“. Das soll dazu beitragen, dass die Ärzte die Patienten mehr darüber aufklären, dass an dieser Stelle Medikamente gegen den anhaltenden Husten überflüssig sind.
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Ursachen des postinfektiösen Hustens
Dass nach einer Atemwegserkrankung ein Hustenreiz weiterhin besteht, ist nicht immer ein schlechtes Zeichen: Der Husten fördert den Heilungsprozess, solange keine Vorerkrankungen wie z.B. Asthma vorliegen oder man Raucher ist. So trägt er unter anderem den Bronchialschleim aus der Lunge heraus und ist demnach wichtig für eine vollständige Genesung. Dies kann zwischen drei bis Wochen andauern. Wenn sich der Husten aber darüber hinaus hartnäckig hält, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
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Hausmittel gegen anhaltenden (subakuten) Husten
Auch wenn ein postinfektiöser Husten im Normalfall von selbst abklingt, verschaffen manche altbewährten Hausmittel Linderung. Beispielsweise können verschiedene Tees gegen einen starken Hustenreiz helfen:
- Anistee und Holunderblütentee wird eine schleimlösende Wirkung nachgesagt.
- Fencheltee setzt man oftmals aufgrund seiner antioxidativen und antimikrobiellen Wirkung gegen Erkältungen und Husten ein.
- Lindenblütentee stärkt das Immunsystem.
Ebenso kann Inhalieren bei anhaltendem Husten helfen, da es die Atemwege befeuchtet. Wahlweise kann man hier auch Salbei- oder Thymianöl in das heiße Wasser hinzugeben, da sie zur Beruhigung der Atemwege beitragen.2
Auch das Einnehmen von pflanzlichen Mitteln wie Salbei und Efeu können die Symptome lindern, wie die dpa berichtet.