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Natürliche Heilpflanze

Wirkung und Zubereitung von Acker-Schachtelhalmtee

Acker-Schachtelhalmtee
Acker-Schachtelhalmtee wird wegen seiner wassertreibenden Wirkung oft bei Blasenentzündungen eingesetzt. Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

16. Dezember 2023, 7:55 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Acker-Schachtelhalm ist alles andere als eine gewöhnliche Pflanze. Bereits im Altertum wurde er wegen seiner harntreibenden und blutstillenden Wirkung eingesetzt. Aber auch als Tee verspricht das Kraut viele gesundheitliche Beschwerden zu heilen. FITBOOK klärt auf, wann man Acker-Schachtelhalmtee anwendet, wie man ihn zubereitet und welche Wirkungen er hat.

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Schachtelhalmtee ist wegen seiner Inhaltsstoffe besonders als Mittel gegen Blasenbeschwerden beliebt. Zudem wird ihm nachgesagt, antibakteriell und entzündungshemmend zu sein. Aber auch für äußerliche Anwendungen soll eine Tinktur aus dem Kraut die Wundheilung unterstützen.

Was ist Acker-Schachtelhalm?

Den Tee gewinnt man aus den getrockneten Blättern des Acker-Schachtelhalms. Dabei gehören Schachtelhalme zu den ältesten Pflanzen. Ursprünglich stammen sie nämlich von einer Urpflanze von vor 400 Millionen Jahren ab. Mit dem Unterschied, dass die Pflanzen bis zu 30 Meter hohe Bäume waren. Daher hat es sich auch die Bezeichnung als „lebendes Fossil“ eingefangen.

Heutzutage findet man das Kraut eher auf feuchten Wiesen, lehmartigen Böden oder an Wegrändern. Der am häufigsten genutzte Name für die Pflanze, ist auch der, wo sie gerne wächst: am Acker – also Acker-Schachtelhalm.

Wie sieht Acker-Schachtelhalm aus?

Auf den ersten Blick erinnert die Pflanze etwas an kleine Nadelbäumchen. Er hat hellbraune bis rötliche Sporentriebe im Frühjahr, die dann im Sommer eine grüne Farbe annehmen. Die Äste sind in Quirlen angeordnet und die bräunlich gefärbten Sprossen tragen Ähren.

Seine stielartigen Blätter erinnern an einen Pferdeschweif, was sich von seinem botanischen Namen „Equisetum“ ableiten lässt. Die beiden Begriffe können aufgeteilt und aus dem Lateinischen übersetzt werden: „Equus“ bedeutet „Pferd“ und unter „seta“ versteht man „Tierhaar oder Borste“.

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Schlechtes Image

Obwohl die Pflanze als Arzneimittel gegen Erkrankungen angewendet werden kann, stellt Acker-Schachtelhalm ein weitverbreitetes Unkraut dar, welches auf Feldern oder auch in Gärten sein Unwesen treibt. Das Problem hierbei: sein tiefes Wurzelsystem breitet sich schnell aus und ist deswegen schwer zu bekämpfen.

Verwechslungsgefahr mit giftigem Zwilling

Es ist Vorsicht geboten, denn zu der Familie der Heilpflanze gehört auch der Sumpf-Schachtelhalm. Alle Teile dieser Pflanze sind stark giftig. Das Gefährliche an ihr ist, dass sie Acker-Schachtelhalm optisch nahezu identisch ist.

Man erkennt ihn daran, dass er in sumpfigen Gebieten wächst und auch einen dünneren Stiel sowie kürzere Zweige vorzuweisen hat, als der Acker-Schachtelhalm. Zudem sind die Astscheiden ebenfalls unterschiedlich: Die des Sumpf-Schachtelhalms sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt, während die des Acker-Schachtelhalms grünlich sind.

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Wie schmeckt Acker-Schachtelhalmtee?

Schachtelhalmtee hat einen mineralisch süßen und milden Geschmack. Kocht man die getrockneten Blätter der Pflanze auf, verströmt der Tee einen aromatischen Duft und hat eine bräunliche Farbe.

Wann wendet man Acker-Schachtelhalmtee an?

Die Anwendungsgebiete des Schachtelhalmtees sind vielfältig. So lässt er sich sowohl bei äußerlichen als auch bei inneren Beschwerden, in Form von Bädern oder Umschlägen anwenden. Er wird zur Linderung von Wassereinlagerungen und zur Vorbeugung gegen Grießbildung in den Harnwegen genutzt. Auch eignet er sich gut zum Durchspülen der Harnwege oder für die äußere Behandlung von schlecht verheilenden Wunden.

In der Volksmedizin wird er bei Erkrankungen der Niere eingesetzt, die bakteriell oder entzündlich sind. Zudem wird er auch zur Vermeidung von Verkalkungen der Arterien und zur Blutreinigung eingesetzt. Dem Tee wird nachgesagt bei chronischem Husten zu wirken und als äußerlich eingesetztes Mittel zur Stärkung des Bindegewebes zu führen.

Nährstoffe und Vitamine

Aufgrund der in der Pflanze enthaltenen Kieselsäure, sind die Stängel des Schachtelhalms etwas härter gebaut als die von anderen Pflanzen. Wegen ihrer stabilen Konsistenz wurden sie früher als Scheuermittel für Zinngeschirr genutzt, wodurch der Schachtelhalm auch als „Zinnkraut“ bekannt ist. Neben der Kieselsäure enthält der Acker-Schachtelhalm noch weitere Inhaltsstoffe:

Wirkungen des Acker-Schachtelhalmtees

Die Wirkungsweisen des Acker-Schachtelhalms setzen sich aus seinen Inhaltsstoffen zusammen. Gerade die Kieselsäure soll aufgrund des darin enthaltenen Stoffes Silizium viele positive Eigenschaften auf den menschlichen Körper haben: So stärkt sie die Haut, Nägel, Haare, Schleimhäute und das Bindegewebe.

Die Flavonoide sind für den Zellschutz verantwortlich und gehören zu den Antioxidantien, weshalb dem Acker-Schachtelhalm auch eine antioxidantische und entzündungshemmende Wirkung zugesagt wird. In Kombination mit Kalium wird die Haarbildung gefördert und die Nierentätigkeit stabilisiert.

Des Weiteren sorgt die harntreibende Wirkung des Tees dafür, dass Schadstoffe aus dem Körper gespült werden. Sollte es im Körper zu Wasseransammlungen kommen, können die Inhaltsstoffe des Acker-Schachtelhalmtees dafür sorgen, dass die Ödeme ausgeschwemmt werden.

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Wie sieht die Studienlage aus?

Entzündungshemmend

Eine Studie wies in vitro, also im Reagenzglas, nach, dass Schachtelhalm-Extrakt Immunzellen (Lymphozyten) hemmen kann und eine entzündungshemmende Wirkung hat.1

Antioxidative Wirkung

Die Studie untersuchte die antioxidative Wirkung von Acker-Schachtelhalm-Extrakten und kam zum Ergebnis, dass eine starke Schutzwirkung gegen freie Radikale und weitere Stoffe (wie Oxidationsmitteln) vorliegt.2

Antimikrobielle Wirkung

Eine weitere Reagenzglasstudie zeigte, dass Extrakte des Acker-Schachtelhalms auf getestete grampositive Kokken eine antibakterielle Wirkung vorzuweisen hatte. Eventuell könnte eine Verabreichung in niedriger Dosis ein neuer Therapieansatz für Erkrankungen sein, die durch hypertonen oder oxidativen Stress entstehen. So etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dafür müssen aber noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.3

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Vorbeugend gegen Diabetes

In einer Tierstudie wurden Extrakte der Schachtelhalmpflanze diabetischen Kaninchen verabreicht. Sie wies nach, dass die Cholesterin- und Glukosewerte dadurch deutlich gesenkt wurden. Auch verhinderten die Extrakte der Pflanze, dass Leberkomplikationen während der Behandlung auftraten.4

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Wie ist die Qualität der Studien zu bewerten?

Leider handelt es sich bisher um ein nicht ausreichend erforschtes Gebiet, einige Fragen bleiben offen. Zum Beispiel, wie viel Tee man trinken muss, damit die Wirkungen auch so greifen, wie sie in den Reagenzglas- und Tierversuchen beschrieben worden sind. Weitere Untersuchungen an Menschen sind notwendig.

Ansonsten kann der Acker-Schachtelhalmtee nach Rücksprache mit dem Arzt als eine gute Zusatzbehandlung gegen Blasenentzündungen, bei schlechter Wundheilung und für ein besseres Hautbild eingesetzt werden. Auch das Immunsystem soll vom regelmäßigen Konsum (dreimal täglich, falls nicht anders vom Arzt verordnet) profitieren. Jedoch handelt es sich hierbei nur um geteilte Erfahrungen.

Zubereitung des Acker-Schachtelhalmtees

Man kann den Schachtelhalm in einem Topf mit Wasser aufgießen und kochen. Den Tee sollte man für ungefähr fünf Minuten köcheln und anschließend für weitere zehn Minuten ziehen lassen. Danach lässt sich der Tee sieben und trinken. Für einen süßeren Geschmack kann man ihn mit etwas Honig verfeinern.

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Was gibt es zu beachten?

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Allerdings sollte man beim Konsum des Acker-Schachtelhalmtees darauf achten, dass man nicht an Wassereinlagerungen im Gewebe (aufgrund von Herz- oder Niereninsuffizienz) leidet. In diesem Fall kann die harntreibende Wirkung des Tees Schaden anrichten. In seltenen Fällen kann es nach dem Trinken zu leichten Magenschmerzen kommen. Damit man sämtliche Gefahren ausschließen kann, ist es stets ratsam vor dem Konsum des Tees, einen ärztlichen Rat aufzusuchen.

Quellen

Weitere Quellen

Themen Tee Teesorten

Quellen

  1. Gründemann, C., Lengen, K., Sauer, B. et al. (2014). Equisetum arvense (common horsetail) modulates the function of inflammatory immunocompetent cells. BMC Complementary Medicine and Therapies. ↩︎
  2. Mimica-Dukic, N., Simin, N., Cvejic, J. et al. (2008). Phenolic compounds in field horsetail (Equisetum arvense L.) as natural antioxidants. Molecules.  ↩︎
  3. Pallag, A., Filip, GA., Olteanu, D. et al. (2018). Equisetum arvense L. Extract Induces Antibacterial Activity and Modulates Oxidative Stress, Inflammation, and Apoptosis in Endothelial Vascular Cells Exposed to Hyperosmotic Stress. Oxidative Medicine and Cellular Longevity.   ↩︎
  4. Vieira, GT., de Oliveira, TT., Carneiro, MAA. et al. (2020). Antidiabetic effect of Equisetum giganteum L. extract on alloxan-diabetic rabbit. Journal of Ethnopharmacology. ↩︎
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