1. März 2021, 16:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Johanniskraut ist in der Naturheilkunde schon lange zur Linderung kleiner Wunden oder Verletzungen bekannt. Als Tee getrunken, soll es stimmungsaufhellend wirken. Ist die Wirkung wissenschaftliche bestätigt?
Johanniskraut auf magerem Boden, etwa am Wegesrand oder an Feldrändern. Die Blütezeit ist zwischen Juni und August. Anhand seiner gelben Blüten, die aus fünf einzelnen Blättern bestehen, ist das Echte Johanniskraut leicht wiederzuerkennen. Für Johanniskrauttee werden die getrockneten Blüten mit heißem Wasser aufgegegossen – FITBOOK klärt über die Wirkung des Arzneitees auf.
Übersicht
Anwendung: Wobei soll Johanniskrauttee helfen?
Ursprünglich wurde Johanniskrauttee angewendet, um die Behandlung von Unruhe und Schlafstörungen zu unterstützen. Mittlerweile sind aber noch weitere Anwendungsgebiete dazugekommen. Dazu zählen:
- leichte Depressionen / depressive Verstimmungen
- Winterdepressionen
- Angststörungen
- Wechseljahresbeschwerden
- Menstruationsbeschwerden
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Enthaltene Wirkstoffe
Die Wirkstoffe des Johanniskrauttees haben in erster Linie Einfluss auf das Nervensystem. Zu den essenziellen Wirkstoffen zählen unter anderem:
- Ätherisches Öl
- Xanthone
- Anthranoide
- Hyperforin
Hyperforin ist die Hauptkomponente des Johanniskrauts, die gegen Depressionen wirken soll. Der Inhaltsstoff dient als Wiederaufnahmehemmer von Dopamin, GABA (γ-Aminobuttersäure), Noradrenalin, Glutaminsäuren, Serotonin. Der Gehalt an ätherischem Öl soll die Schleim- und Krampflösung unterstützen und zudem entzündungshemmend auf den Körper wirken. Aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften schwören viele Frauen bei Menstruationsbeschwerden auf den Tee.
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Was sagt die Wissenschaft zur Wirkung von Johanniskrauttee?
Die Studienlage ist nicht eindeutig. Doch zumindest legen Studien immer wieder nahe, dass Johanniskraut bei Depressionen stimmungsaufhellend wirken könnte. Allerdings muss es dazu hochdosiert eingenommen werden. Daher kann der Tee nur bei leichten Depressionen unterstützend eingesetzt werden. Um eine ausreichende Wirkung zu garantieren, sollten Sie zu Präparaten aus der Apotheke greifen und sich vorher bei Ihrem Hausarzt informieren.
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Mögliche Nebenwirkungen von Johanniskrauttee
Speziell in Bezug auf mögliche Nebenwirkungen sollten Sie sich beim Hausarzt und/oder Apotheker informieren. So ist z.B. noch immer nicht gänzlich geklärt, ob Johanniskraut die Wirksamkeit der Antibabypille verringert. Gleiches gilt in Bezug auf andere Arzneimittel wie Blutverdünner und HIV-Medikamente. Hier können Wechselwirkungen auftreten, weshalb ärztlicher Rat unerlässlich ist. Johanniskrauttee führt darüber hinaus zu einer gesteigerten Empfindlichkeit bei Sonnenlicht, weswegen man während einer längeren Anwendung auf ausgedehnte Sonnenbäder oder Solarium-Besuche verzichten sollte.
Da Johanniskraut zu den Naturheilmitteln zählt, tritt die Wirkung in der Regel nicht sofort, sondern erst nach einigen Wochen ein.
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Geschmack
Der Geschmack von Johanniskraut ist an sich sehr bitter. Der Tee hingegen schmeckt nach einer Mischung aus Gras und Erde und wird von vielen als angenehm beschrieben. Um dem Geschmack des Tees eine süßliche Note zu verleihen, hilft etwas Honig. Johanniskrauttee wird jedoch eher selten wegen seines Geschmacks getrunken, sondern vielmehr aufgrund seiner Wirkung.
Wo bekommt man Johanniskrauttee?
Johanniskrauttee kann in der Apotheke, Reformhäusern und Drogerien gekauft werden. Meist wird er lose angeboten, teilweise aber auch bereits im Teebeutel.
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Zubereitung von Johanniskrauttee
Wenn das Kraut lose vorliegt, werden etwa zwei bis vier Gramm oder zwei Teelöffel mit kochendem Wasser übergossen. Nach etwa acht Minuten kann der Tee durch ein Teesieb gegossen werden. Johanniskrauttee muss trocken gelagert und vor Licht geschützt werden. Daher eignet sich eine Teedose zur Lagerung besonders gut. Es wird nicht empfohlen, das Kraut selbst zu ernten und zu trocknen, da die Dosierung der Inhaltsstoffe sonst stark schwanken kann.