25. März 2020, 16:13 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
TV-Koch Alexander Kumptner ist bekannt aus Sendungen wie der „Küchenschlacht“ im ZDF oder „Grill den Profi!“ auf VOX. Bei Instagram zeigt der 36-Jährige noch eine andere Seite: Dort lässt er gerne die Muskeln spielen und präsentiert seinen durchtrainierten Körper. Jetzt hat der Österreicher ein Buch über seinen Lifestyle geschrieben. Im Gespräch mit FITBOOK verrät er Details zu seinem Trainingsalltag und erklärt, warum er nicht auf Süßigkeiten verzichten möchte.
„Hi, ich bin Alex!“, begrüßt Alexander Kumptner (36) locker. Von Müdigkeit keine Spur und das, obwohl sich der österreichische Koch, der in vielen renommierten Restaurants tätig war und den man aus verschiedenen Kochsendungen im Fernsehen kennt, gerade in der Promophase für sein zweites Buch befindet, das im April erscheinen soll. In „Meine Life-Fit-Balance: Schlank, fit & gesund dank Intervallfasten & effektivem Workout“ beantwortet er nach eigener Aussage die eine Frage, die ihm sowohl nach TV-Auftritten als auch auf Social Media mit Abstand am häufigsten gestellt wird: Wie schafft er es eigentlich trotz seiner täglichen Konfrontation mit gutem – und häufig auch besonders kalorienreichen – Essen in seiner Tätigkeit als Koch so fit und durchtrainiert zu sein? Genau darüber hat er auch mit FITBOOK gesprochen.
Wie ernährt sich TV-Koch Alexander Kumptner?
Was Kumptner von vornherein klarstellt: Seine Ernährung sei auf keinen Fall immer zu einhundert Prozent clean und gesund. „Ich liebe Schokolade, ich liebe Ben & Jerry’s, ich liebe Süßigkeiten ganz allgemein und ich möchte nicht verzichten. Das Leben ist ja auch viel zu kurz dafür.“ Die Schwierigkeit sehe er darin, dass man sich grundsätzlich trotzdem in seinem Körper wohlfühlen möchte. Was Ernährung angeht, habe er schon so ziemlich alles ausprobiert: von Low Carb bis hin zu einer streng ketogenen Diät. Teilweise funktioniere das auch gut – trotzdem habe das Ganze für ihn immer ein Ablaufdatum: „Dann fährst du in den Urlaub nach Italien und bist gerade auf Low Carb und kannst die ganz tolle Pasta nur anschauen.“ Das, findet er, ist nicht Sinn der Sache.
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Das denkt Kumptner über Veganismus und Vegetarismus…
Der 36-Jährige ist ein Genießer und verbietet sich nichts, das haben wir nun schon herausgehört. Aber wie steht er, gerade in den aktuellen Zeiten, in denen Umweltbewusstsein eine riesige Rolle spielt, eigentlich zum Thema Veganismus und Vegetarismus? „Ich esse grundsätzlich zwar Fleisch, bin aber auch der Meinung, dass man hier umdenken muss. Allerdings finde ich alles, was zu extrem ist, nicht gut. Wenn man sich vegan oder vegetarisch ernährt, hat das absolut seine Daseinsberechtigung, aber man sollte meiner Meinung nach nicht versuchen, jeden in seinem Umfeld missionieren zu wollen.“ Bei der Entwicklung neuer Rezepte gehe er in letzter Zeit jedoch immer häufiger auch mal den veganen weg – einfach, um es auszuprobieren.
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… und das hält der TV-Koch von Superfoods
Zu sogenannten Superfoods hat eine ganz klare Meinung. „Soll ich ganz ehrlich sein? Viele Ernährungstrends sind meiner Meinung nach Quatsch.“ Die klassischen Superfoods wie beispielsweise Chia, Quinoa oder Goji-Beeren seien zwar sicherlich sehr gesunde Lebensmittel, aber das auch schon seit Tausenden von Jahren und deshalb keine Neuerfindung. Den Wirbel darum verstehe er deshalb nicht so ganz. Auch hier vertritt er die Ansicht: Kann man machen, aber in Maßen. „Beim Essen ist das für mich wie mit Politik oder Religion – zu viel in eine Richtung ist nie gut“, sagt Kumptner. Ihn störe in diesem Fall vor allem das Herdenverhalten der Menschen. „Wenn jemand für sich selbst sagt: ’Ich mag Quinoa, das schmeckt mir’, dann soll er sich das natürlich kochen. Aber nicht einfach nur, weil das fünfzig andere Leute gerade auch tun.“
So hält sich Kumptner im Alltag fit
Was das ein oder andere Posting auf seinem Instagram-Account verrät: Der Fernsehkoch ist top in Form! Aber wie schafft er es, sich zwischen seiner Tätigkeit als Spitzenkoch, Fernsehauftritten und Presseterminen so fit zu halten?
Früher war er alles andere als eine Sportskanone
Früher sei er alles andere als eine Sportskanone gewesen, erinnert sich Kumptner. Er habe in seiner Jugend zwar Basketball im Verein gespielt, das aber dann wegen seiner Koch-Ausbildung aufgeben müssen. Irgendwann habe er sich dann aber zunehmend unwohl gefühlt: „In der Spitzengastronomie arbeitest du von früh bis spät in die Nacht. Ehrlich gesagt ich habe mich richtig elendig gefühlt. Ich bin zur Arbeit gegangen und es war dunkel und auf dem Heimweg auch schon wieder. Da musste ich dann einfach etwas dagegen tun“, erzählt er uns. Er begann, im Fitnessstudio zu trainieren – und fand darin für sich den optimalen Ausgleich.
Training mit Fitnessbändern
Alexander Kumptner verrät uns auch, was er im Gym – neben klassischem Krafttraining – besonders gerne macht: Freie Übungen mit Fitnessbändern: „Damit kann man unheimlich viel für Schultern und Rücken machen.“ Wichtig sei es aber, dabei immer auf den eigenen Körper zu hören und auf das persönliche Empfinden Rücksicht zu nehmen. Wovon er ganz klar abrät: „Nur weil eine Übung in irgendeinem Buch oder Programm vorgeschlagen wird, bitte niemals machen, wenn man keine Lust darauf hat.“
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So oft trainiert der TV-Koch für sein Sixpack
Und wie oft trainiert er in der Woche für sein beneidenswertes Sixpack? „Wenn es, so wie jetzt, etwas stressiger ist, etwa zweimal pro Woche. Ansonsten kann es vorkommen, dass ich fünfmal die Woche zum Sport gehe“. Was ihm ein Anliegen ist: Durch seine Aussagen soll sich niemand schlecht fühlen, der selbst vielleicht weniger trainiert. „Jede Sporteinheit, und wenn es nur eine in der Woche ist, ist prinzipiell gut!“
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Kumptner möchte kein Fitness-Influencer sein
Mit 32 000 Followern auf Instagram geht der TV-Koch auch als Influencer durch. Aber sieht er sich selbst überhaupt so? Da winkt er lachend ab und meint: „Ganz ehrlich, ich nehme das alles mit Instagram für mich persönlich nicht so ernst. Ich mache das einfach aus Spaß, denke aber nicht wirklich drüber nach, ob es in irgendeiner Form polarisieren könnte oder sich jemand daran stört. Ein Fitness-Influencer werde ich jedenfalls bestimmt nicht mehr, das will ich auch gar nicht sein. In erster Linie bin und bleibe ich einfach Koch!“ Was ihn allerdings durchaus beschäftige und auch traurig mache, sei grundloser Hass im Internet. Kumptner: „Meiner Meinung nach wird gerade auf Social Media viel zu oft von Menschen über andere böse geurteilt. Ich sehe das so: Leben und leben lassen! Wenn du Lust hast ein Foto zu posten, dann mach’s. Die anderen haben es einfach zu akzeptieren. Es ist immer dieses Problem Toleranz zu predigen und dann selbst keine zu haben.“
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Welchen Traum sich Alexander Kumptner erfüllen möchte
Die große Leidenschaft bleibt also weiterhin das Kochen. Was der Österreicher am meisten daran liebt? Darauf hat er schnell eine Antwort parat: „Menschen mit Essen glücklich zu machen!“ Er finde es schade, dass für viele seiner Kollegen das Koch-Sein mittlerweile in gewisser Weise zum „Egoberuf“ geworden sei. Er habe oft das Gefühl, so der 36-Jährige, dass Köche nicht mehr für den Gast, sondern nur noch für sich selbst kochen würden – das wolle er anders machen. Deshalb plant Kumptner, sich in naher Zukunft einen großen Traum zu erfüllen und ein eigenes Restaurant mit Bar in Wien zu eröffnen. „Das ist gerade auf jeden Fall mein größtes Projekt und ein riesiges Ding für mich!“ Mehr ins Detail über sein Vorhaben konnte er leider noch nicht gehen.
Zum Abschluss unseres Interviews haben wir Alex Kumptner noch einige Entweder-Oder-Fragen gestellt. Wer den TV-Koch nun also in aller Kürze kennenlernen will – los geht’s!
Cardio oder Kraftsport?
– „Kraftsport.“
Bizeps oder Trizeps?
– „Es geht nichts über einen guten Bizeps!“ (lacht)
Full-Body- oder Split-Training?
– „Split Training.“
Squats oder Bankdrücken?
– „Bankdrücken“
Morgens oder abends trainieren?
– „Immer morgens. Abends habe ich irgendwie nicht mehr so viel Kraft.“
Fitnessstudio oder zu Hause trainieren?
– „Fitnessstudio, da bin ich motivierter.“
Wiener Schnitzel oder Veggie-Burger?
– „Wiener Schnitzel.“
Pizza oder Pasta?
– „Das könnte ihr doch nicht mir machen… naja gut, Pasta.“
Rotwein oder Weißwein?
– „Weißwein.“
Pfeffer oder Salz?
– „Salz.“
Hunde oder Katzen?
– „Hunde.“
Deutsch oder Mathe?
– „Deutsch. Beides aber nicht gut.“ (lacht)
Ketchup oder Mayo?
– „Ketchup.“
Schokolade oder Chips?
– „Schokolade.“
Zwiebel oder Knoblauch?
– „Nach meinem Mittagessen gerade widersteht es mir zwar ein bisschen, da war echt viel drin, aber: Knoblauch.“