16. Februar 2022, 11:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Was ist gerade in Sachen Superfood Trend? Mehr als 1100 Ernährungsexperten haben bei einer großen Erhebung teilgenommen. Das kam dabei heraus.
Was isst die Welt? Und wie hat sich die Ernährung im Laufe der Pandemiejahre und mit dem Aufstieg von TikTok und Co. verändert? Eine kürzlich von „Pollock Communications“ und „Today’s Dietitian“ durchgeführten Umfrage unter 1173 registrierten Ernährungsexperten aus den USA will eine recht eindeutige Antwort darauf gefunden haben. In einer der umfassendsten Datensammlung dieser Art zeigt sich, dass sich einige Trends in Sachen Superfood und Ernährungsweise in den letzten Jahren ganz schön verschoben haben.
Übersicht
Moderne Ernährung soll das Immunsystem und den Darm schützen
Erkenntnis Nummer 1: Immer mehr Menschen setzen auf eine pflanzliche Ernährung. Auch achten sie auf Lebensmittel, die das Immunsystem und die Darmflora stärken. „Mit dem Fokus auf Gesundheit und Immunität im nächsten Jahrzehnt und der zunehmenden Popularität von pflanzlicher Ernährung werden nährstoffreiche Optionen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung der Verbraucher sein. Denn sie nutzen Lebensmittel als Medizin zur Vorbeugung von Krankheiten“, erklärt Louise Pollock, Präsidentin von Pollock Communications in einer Medienmitteilung. „Darüber hinaus wird es wahrscheinlich ein zunehmendes Interesse an funktionellen Lebensmitteln wie Probiotika geben, die über ihr Nährstoffprofil hinaus gesundheitliche Vorteile bieten.“ Ebenso auffällig: Ein billiger Preis ist nicht mehr alles. Da immer mehr Verbraucher den Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und Wohlbefinden erkennen, wird mehr Wert auf Qualität gelegt
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Diese 10 Superfoods liegen aktuell im Trend
Bei den aktuellen Superfood-Trends zeichnet sich ein klares Bild ab. Kurzlebige und vor allem ökologisch wenig nachhaltige Hypes wie Baobab oder Maqui-Beere schaffen es glücklicherweise nicht in die Top Ten. Das Superfood-Herz begehrt vor allem Produkte und Lebensmittel, bei denen sich Wissenschaft wie Ernährungsberater einig sind, dass sie tatsächlich einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten.
- Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt und Kimchi
- Blaubeeren
- Samen wie Chia oder Hanf
- Exotische Früchte wie Açaí oder Physalis
- Avocados
- Grüner Tee
- Nüsse
- Urgetreide
- Spinat
- Grünkohl
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Warum fermentierte Lebensmittel zu Recht auf Platz eins sind
Ist das Mikrobiom im Darm gestört, gerät so ziemlich alles außer Balance. Denn das Mikrobiom besteht aus Milliarden kleiner Mikroorganismen, die sich um Verdauung, Nährstoffverwertung und damit um die allgemeine Gesundheit kümmern. Darm und Hirn stehen sogar in enger Verbindung, sodass ein beeinträchtigtes Mikrobiom Heißhungerattacken und sogar Krankheiten wie Alzheimer und Depression begünstigen kann (FITBOOK berichtete). Junk-Food, Weißmehl und Zucker sind Gift für die lebenswichtigen Bakterien, während fermentierte Lebensmittel wie Kimchi, Sauerkraut, Joghurt und Kefir für frischen mikrobiotischen Schwung sorgen.
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Kimchi und Co. erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein langes Leben
Dabei handelt es sich genau genommen um Lebensmittel, die die Menschheit seit Jahrhunderten kennt, was den noch recht neu entdeckte Superfood-Trend eigentlich zu einem alten Hut macht. Doch wer sich dran hält, wird womöglich mit einem langen, gesunden Leben belohnt. 2019 entdeckten japanische Forscher bei 100-jährigen Frauen und Männern ein spezielles Darmbakterium, das die rüstigen Methusalems vermutlich seit jeher vor potenziell tödlichen Krankheiten bewahrt, darunter Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs (FITBOOK berichtete). Woher es kommt? Ganz klar ist es noch nicht, aber in Japan kommen fast täglich – Überraschung – fermentierte Lebensmittel auf den Tisch. In diesem Fall ein Trend, den es sich mitzumachen lohnt.