10. April 2021, 19:47 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Eine Handvoll Stängel mit kleinen Blättern dran ersetzt die empfohlenen drei Portionen Gemüse am Tag? Schön wäre es – doch das kann das vermeintliche Superfood nicht leisten. Denn ihm fehlt etwas.
Der Verzehr von bestimmten Pflanzenkeimlingen gilt als gesund. Dazu zählt Kresse. Auch Rote Beete, Spinat oder Senf sind beliebt – Rotkohl, Brokkoli oder Rettich gibt es ebenfalls in Klein. Doch die Mini-Pflanzen (Microgreens), die in Erde oder Substrat ausgesät und nach zwei bis drei Wochen über der Wurzel abgeschnitten werden, können nach Angaben der Verbraucherzentrale Bremen „normal“ großes Gemüse in der täglichen Ernährung nicht ersetzen.
Microgreens enthalten zu wenig Ballaststoffe
Zwar liefert eine kleine Portion der Stängel dem Körper womöglich viele Vitamine – doch woran es den Microgreens im Vergleich zu den ausgewachsenem Gemüse mengenmäßig mangelt, sind Ballaststoffe in Form von Pflanzenfasern. Diese seien wichtig für die Sättigung und einen gesunden Verdauungsapparat, erläutern die Verbraucherschützer.
Die kleinen Pflänzchen taugten demnach vor allem als Dekoration oder Topping von Salaten oder Broten – auch in Smoothies könnten sie für die Extraportion Vitamine und Mineralien sorgen.
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Microgreens sollte man zeitnah verbrauchen
Wer gekeimte Pflanzen wie Kresse abgepackt kauft, sollte diese zeitnah verzehren, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Listerien und andere Keime könnten sich in den Verpackungen gut vermehren. Vor dem Verzehr sollte man die Microgreens immer ausgiebig waschen.
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Zur Begrifflichkeit erläutern die Verbraucherschützer: Microgreens seien gekeimte Pflanzen, die zwei bis drei Blätter entwickelt haben. Das deutsche Wort dafür sei Schössling. Sie dürften demnach ein wenig länger wachsen als Sprossen. Bei Schösslingen werden außerdem – im Gegensatz zu Sprossen – die Samen nicht mitgegessen.
Mit Material von dpa