19. März 2022, 17:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Malventee kennen die meisten als Bestandteil von verschiedenen Früchtetees. Den Tee gibt es aber auch in der Reinform, nur aus den Blüten der wilden Malve (Malva sylvestris) zubereitet. FITBOOK verrät, was für heilende Wirkstoff in Malventee stecken, wobei der Tee hilft und wie man ihn zubereitet.
Bereits in der Antike galt die wilde Malve aus der Familie der Malvengewächse als Heilpflanze. Zubereitet als Malventee verwöhnt das Getränk nicht nur unsere Geschmacksnerven, sondern hilft aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung auch bei einer Vielzahl von Beschwerden.
Übersicht
Bei welchen Beschwerden kann Malventee helfen?
Besonders hilfreich ist Malventee bei Entzündungen. Er gilt als bewährtes Mittel gegen Reizhusten, Halsschmerzen und Erkrankungen im Mund- und Rachenraum wie beispielsweise einer Zahnfleisch- oder Mundschleimhautentzündung. Auch Entzündungen im Magen-Darm-Bereich oder an der Blase können durch die heilende Wirkung von Malventee gelindert werden. Insbesondere bei Durchfallerkrankung sorgen die Wirkstoffe der Malven für ein Zusammenziehen der Schleimhäute im Darm, wodurch der Durchfall gelindert wird.
Welche Wirkstoffe stecken in Malventee?
Die in Malventee enthaltenen Stoffe wirken entzündungshemmend und adstringierend. Adstringierend meint zusammenziehend und bedeutet, dass sich die Eiweißstruktur durch die Wirkstoffe verändert und sich dadurch das Gewebe zusammenzieht. Damit hat Malventee also auch einen positiven Effekt auf die Haut. Die Schleimhaut-freundliche Wirkung von Malventee ist auf die in den Blüten enthalten Schleimstoffe zurückzuführen, die sich aus langkettigen Zuckermolekülen aus Traubenzucker zusammensetzen. Daneben enthalten die Malvenblüten eine große Menge an Flavonoiden, die nachweislich eine krebshemmende Wirkung haben und die körpereigenen Abwehrkräfte stärken.
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Ist die Wirkung von Malventee wissenschaftlich belegt?
Die gesundheitsfördernde Wirkung der pflanzlichen Schleimstoffe und Flavonoide auf das Immunsystem und die Schleimhäute ist in zahlreichen Studien wissenschaftlich belegt.1,2 Außerdem kam man in Untersuchungen an Tieren zu Ergebnissen, die darauf hinweisen, dass der Verzehr von Malvenblütenextrakt oxidativen Stress im Körper bekämpft und die Herzgesundheit fördert.3.4
An Menschen und in Teeform wurde der Effekt von Malvenblüten allerdings noch nicht ausreichend erforscht, um mit Sicherheit von einer gesundheitsfördernden Wirkung ausgehen zu können. Nichtsdestotrotz bewährt sich Malventee und seine heilende Wirkung als Hausmittel und in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten.
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Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen beim Verzehr?
Der Verzehr von Malventee gilt grundsätzlich als sicher. Es sind keine Risiken und Nebenwirkungen bekannt, wobei man beim Verzehr natürlich auf die eigenen Befindlichkeiten achten sollte. Wenn einem der Tee nicht schmeckt oder nicht zu bekommen scheint, sollte man von weiterem Verzehr absehen.
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Wo bekommt man den Tee her und wie wird er zubereitet?
Malventee ist in jeder Apotheke, in zahlreichen Supermärkten und im Onlineshop erhältlich. Alternativ kann man Malvenblüten auch selbst sammeln und als Tee zubereiten. Das Malvengewächs blüht zwischen Juni und August und wächst häufig zwischen Wegrändern, an Schutthalden oder in Mauern.
Für die Zubereitung braucht man zwei getrocknete Teelöffel Malvenblüten. Die werden mit 250 Milliliter lauwarmem – nicht heißem, da die Schleimstoffe im Tee sehr hitzeempfindlich sind – Wasser aufgegossen und müssen unter gelegentlichem Umdrehen mindestens fünf Stunden ziehen. Nachdem der Tee mindestens fünf Stunden gezogen hat, kann er zum Verzehr nochmal aufgewärmt werden.
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Wie schmeckt Malventee?
Malventee hat einen angenehm säuerlichen Geschmack, den man je nach persönlichen Vorlieben mit Honig oder anderen Süßungsmitteln verfeinern kann. Aufgrund seiner starken eigenen Note wird der Tee gerne pur getrunken und selten mit anderen Sorten vermischt. Man kann ihn heiß und kalt genießen.
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Quellen
- 1. Panche A.N., Diwan A.D., Chandra S.R. (2016). Flavonoids: an overview. JNS Jounral of Nutritional Science.
- 2. Hänsel R. (1991). Pflanzliche Antitussiva. Phytopharmaka.
- 3. Saad, A.B., Rjeibi I., Alimi H. et al. (2017). Lithium induced, oxidative stress and related damages in testes and heart in male rats: The protective effects of Malva sylvestris extract. Biomedicine & Pharmacotherapy
- 4. Zuo H., Li Y., Cui Y., An Y. (2017). Cardioprotective effect of Malva sylvestris L. in myocardial ischemic reprefused rats. Biomedicine & Pharmacotherapy.