2. Oktober 2019, 7:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein Löffel davon übers Müsli oder Mittagessen: Pflanzenöl-Mischungen werden als gesunde Aufwertung der täglichen Ernährung beworben. Ist das sinnvoll – oder einfach nur cleveres Marketing? FITBOOK hat einen Ernährungswissenschaftler gefragt.
Herr Knop, ein Reformhaus-Warenhersteller bewirbt seine Mischung aus Raps-, Lein-, Kürbiskern- und Erdnussöl als „Gesundheits-Plus für jeden Tag“. Gehen Sie da mit?
Diplom-Ernährungswissenschaftler Uwe Knop: „Das erinnert mich ein wenig an den Hype ums Olivenöl vor einigen Jahren, wo sich so manch einer morgens ein paar Löffel pur einverleibt hat, weil es ja so gesund sein soll. Am besten noch mit Nase zu, damit man es runterbekommt!“
Also fördere ich meine Gesundheit nicht, wenn ich mir morgens einen Löffel davon übers Müsli träufle?
„Das Müsli wird öliger. Das bewirkt, dass Sie wahrscheinlich ein wenig länger satt sind. Je nachdem, wie viel Öl Sie zugießen, wird das Müsli dann deutlich mehr Kalorien liefern. Ich bezweifle, dass das den Verzehr schmackhafter machen kann. Ansonsten bringt es nichts … außer dem Hersteller Geld in die Kasse. Aber wenn Ihnen ein geöltes Müsli besser schmeckt, spricht nichts dagegen.“
Hat eine Pflanzenöl-Mischung gar keinen gesundheitlichen Vorteil gegenüber den einzelnen Ölen? Zum Beispiel besonders viel Omega 3 in der Kombination?
„Nein, dafür gibt es keine wissenschaftliche Belege. Besonders nicht im Sinne eines positiven Einflusses auf die Gesundheit. Da gibt es leider nichts.“
Auch interessant: Diese Speiseöle können Ihrer Gesundheit schaden
Welches Öl ist denn besonders gesund?
„Die pauschale Einteilung in gute und schlechte Öle ist aus meiner Sicht wissenschaftlich nicht haltbar. Das ist ein viel zu geringer Einflussfaktor auf das große Ganze, dessen Effekt in Studien überhaupt nicht valide messbar ist. Welches Öl schmeckt Ihnen und – vor allem … welches vertragen Sie gut? Danach sollten Sie auswählen.“