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Krankheiten vorbeugen

Lebensmittel, die Entzündungen im Körper hemmen können

Quinowa-Bowl
Viele antientzündliche Zutaten: Quinoa-Bowl mit u. a. Edamame und Avocado Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

9. November 2021, 14:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bei vielen Erkrankungen spielen Entzündungen eine Rolle. Ein genauer Blick auf die Essgewohnheiten kann sich da lohnen, sagen Experten. FITBOOK fasst zusammen, worauf Sie achten sollten.

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Mit fachlicher Beratung von
Dr. Matthias Riedl, Internist, Ernährungsmediziner, Diabetologe und ärztlicher Leiter des Medicum Hamburg

Ingwer, Hering, Grünkohl: Auf den ersten Blick haben diese Lebensmittel wenig miteinander zu tun. Dennoch teilen sie eine Gemeinsamkeit. Ihnen wird eine antientzündliche Wirkung zugeschrieben – wie auch einer Reihe anderer Lebensmittel. Doch für wen ist es überhaupt wichtig, darauf zu achten, entzündungshemmende Lebensmittel zu verzehren?

Wann ist eine antientzündliche Ernährung besonders wichtig?

Fakt ist: Bei einigen chronischen Erkrankungen treiben Entzündungen ihr Unwesen – allen voran bei rheumatischen Beschwerden wie Gicht oder Arthrose. Auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte sind sie zentral.

Die Ernährung kann darauf einwirken: „Einige Inhaltsstoffe von Lebensmitteln können Entzündungsreaktionen in Knorpel, Gelenken und Geweben begünstigen“, sagt der Internist Matthias Riedl, der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM) ist.

Umgekehrt gibt es Stoffe, die entzündungshemmend wirken. Wer den entsprechenden Lebensmitteln mehr Platz im Speiseplan einräumt, kann Beschwerden lindern und bestenfalls Schmerzmittel reduzieren. „Eine antientzündliche Ernährung ist zudem zur Prävention wertvoll“, sagt die Gesundheitspädagogin und Diätassistentin Sarah Mörstedt.

Das gilt laut Matthias Riedl etwa für Menschen mit Übergewicht: „Diese haben nämlich ein erhöhtes Risiko für entzündliche Prozesse. Denn das Bauchfett produziert Hormone, die Entzündungen fördern.“ Wer sich antientzündlich ernährt, kann eventuellen Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus oder einem Schlaganfall vorbeugen.

Wer gesund und ausgewogen isst, hat bereits den Großteil der Umstellung geschafft. Der nächste Schritt ist, entzündungshemmende Lebensmittel regelmäßig auf den Teller zu bringen.

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Lebensmittel die Entzündungen fördern

Deren Gegenspieler, die entzündlichen Nahrungsmittel, sollten reduziert werden. Dazu zählen:

  • Tierprodukte wie Schweineschmalz oder Kalbsleber
  • Zucker- und Fetthaltiges wie Gebäck, Süßwaren und Fast Food

In all diesen Produkten steckt Arachidonsäure, eine mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäure. „Aus ihr werden sogenannte Eicosanoide gebildet, die an der Regulation von Entzündungen im Körper beteiligt sind“, erklärt Riedl. Hat der Körper wenig Arachidonsäure zur Verfügung, entstehen wenig Eicosanoide – Entzündungsprozesse werden so gemildert.

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Lebensmittel, die entzündungshemmend wirken

Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren

Wer zudem genug Omega-3-Fettsäuren aufnimmt, verhindert, dass der Körper Arachidonsäure in Eicosanoide umbaut. Laut Möhrstedt stecken besonders viele Omega-3-Fettsäuren bspw. in:

  • Avocado
  • Leinöl
  • Kürbiskernen
  • Walnüssen
  • Pekannüssen
  • fettreicher Fisch wie Hering, Makrele oder Lachs (sofern man ihn mindestens einmal pro Woche isst)

Lebensmittel mit sekundären Pflanzenstoffen

Sekundäre Pflanzenstoffe sind weitere Helfer gegen Entzündungen. Eine gute Wahl sind:

  • grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl
  • Beeren
  • Äpfel
  • Trauben
  • Tomaten
  • Paprika
  • Grapefruit

Gewürze

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Kurkuma
  • Ingwer

„Bestenfalls verwendet man sie nicht in Form von Pulver, sondern in ihrer ursprünglichen Form und roh“, sagt Mörstedt.

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Wie effektiv ist eine Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln?

Bei der Frage, wie viel man letztlich von einer antientzündlichen Ernährung als Therapie-Baustein erwarten kann, gehen die Ansichten der Fachleute teils auseinander. Für den Hamburger Rheumatologen Peer M. Aries ist klar: Eine antientzündliche Ernährung hat längst nicht dieselbe Daseinsberechtigung wie Medikamente.

„Theoretisch ist es logisch, dass eine antientzündliche Ernährung funktioniert“, sagt Aries. Für ihn konnte dieser Effekt in Studien bislang allerdings nicht zufriedenstellend belegt werden. „Natürlich schadet es nicht, sich gesund zu ernähren. Man sollte die Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen“, empfiehlt er.

Ernährungsmediziner Riedl sagt: „Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein der Therapie. In vielen Situationen tritt eine Besserung ein.“ Aus Riedls Sicht ist es wichtig, die Therapie ganzheitlich zu betrachten. So sollte man neben Medikamenten und Ernährung auch auf Bewegung, Schlaf und Stressmanagement schauen. Das alles seien Bausteine, um gut mit entzündlichen Krankheiten zu leben.

mit Material von dpa

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