26. März 2022, 17:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Katzenkrallen-Tee gilt im südamerikanischen Kulturraum als beliebtes Genuss- und Heilmittel für allerlei Beschwerden. In Deutschland ist das vielseitige Heißgetränk erst seit den 60er-Jahren bekannt. FITBOOK erklärt, welche gesundheitsfördernden Eigenschaften der Tee hat.
Bei der Katzenkralle handelt es sich um ein tropisches Lianengewächs, das eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen kann und dabei krallenartige Dornen ausbildet, die sich an den Bäumen entlangschlängeln. Die charakteristische Form gibt der Pflanze ihren Namen, sie ist aber auch als „Uncaria Tomentosa“ oder „Una de gato“ bekannt. Besonders in Südamerika, speziell Peru, ist Katzenkrallen-Tee wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung eine der beliebtesten Teesorten.
Übersicht
- Bei welchen Beschwerden soll Katzenkrallen-Tee helfen?
- Welche Wirkstoffe stecken im Katzenkrallen-Tee?
- Ist die Wirkung von Katzenkralle-Tee wissenschaftliche belegt?
- Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen?
- Wo bekommt man Katzenkrallen-Tee her und wie wird er zubereitet?
- Wie schmeckt Katzenkrallen-Tee?
- Quellen
Bei welchen Beschwerden soll Katzenkrallen-Tee helfen?
Besonders das Immunsystem soll durch regelmäßigen Genuss des Heißgetränks gestärkt und aktiviert werden. Daneben soll der Tee bei viralen und bakteriellen Infektionen des Magen-Darm-Traktes helfen und Symptome rheumatischer Erkrankungen sowie Arthritis lindern. In der Naturheilkunde wird Katzenkrallen-Tee außerdem bei und gegen Krebserkrankungen zur Unterstützung der Heilung und als komplementäre Maßnahme zur Linderung der Nebenwirkungen von konventionellen Behandlungen wie einer Chemotherapie angewandt.
Welche Wirkstoffe stecken im Katzenkrallen-Tee?
Die Rinde und Dornen der Katzenkralle sind besonders reich an Oxindolalkaloiden. Diese beeinflussen die Produktion und Aktivierung der weißen Blutkörperchen und sind bei entzündlichen Erkrankungen ein wichtiger Mediator. Je mehr Oxindolalkaloide dem Körper zur Verfügung stehen, umso besser können weiße Blutkörperchen produziert und aktiviert werden. Zudem können Oxindolalkaloiden unerwünschte Fremdkörper und Erreger aufnehmen und ausschleusen. Katzenkrallen-Tee enthält außerdem einen hohen Anteil an Flavonoiden und Terpenoiden. Die Pflanzenstoffe sollen eine krebshemmende Wirkung haben und Wasser binden und so für eine geregelte Hydration sorgen.
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Ist die Wirkung von Katzenkralle-Tee wissenschaftliche belegt?
Die Wirkung von Katzenkralle und Katzenkrallen-Tee auf das Immunsystem, auf Arthritis und Osteoporose-Symptome wurde bis dato nur vereinzelt wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse geben mal mehr und mal weniger vielversprechende Hinweise auf einen potenziellen gesundheitsfördernden Effekt der Pflanze. Eine kleine Studie an 27 Männern aus dem Jahr 2001 ergab, dass nach zweimonatiger Einnahme von 700 Milligramm Katzenkrallen-Extrakt der Anteil an weißen Blutkörperchen erhöht wurde.1
Daneben deuten einige Studienergebnisse darauf hin, dass die Einnahme von Katzenkrallen-Extrakt die Symptome von rheumatischer Arthritis lindern kann. Bei einer Untersuchung mit 40 Arthritis-Patienten wurde festgestellt, dass eine tägliche Einnahme von 60 Milligramm Katzenkrallen-Extrakt in Kombination mit der regelmäßigen Einnahme von verschriebenen Medikamenten zu einer 29-prozentigen Verringerung der Gelenkschmerzen führte im Vergleich zur Kontrollgruppe. Allerdings kann man aufgrund der noch sehr dünnen Studienlage über die Wirkung von Katzenkralle und Katzenkrallen-Tee bis dato nicht mit Sicherheit von einem gesundheitsfördernden Effekt ausgehen.2
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Gibt es mögliche Risiken und Nebenwirkungen?
Grundsätzlich gilt der Verzehr von Katzenkrallen-Tee für gesunde Menschen als unbedenklich und gut verträglich. Allerdings kann der hohe Gehalt an pflanzlichen Gerbstoffen im Tee bei manchen Menschen Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Dementsprechend vorsichtig sollte man sich an den Tee herantasten und auf das eigene Empfinden achten, wie gut man das Getränk verträgt.3
Schwangere und Stillende sowie Personen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Leukämie sollten auf den Tee allerdings verzichten oder nur nach Absprache mit einem Arzt trinken. Auch bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme sollte man den Tee nicht konsumieren, da die Gefahr einer Wechselwirkung besteht.
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Wo bekommt man Katzenkrallen-Tee her und wie wird er zubereitet?
Katzenkrallen-Tee findet man online und in gut sortierten Reformhäusern sowie Biomärkten. Da der Tee erst langsam im westeuropäischen Raum an Beliebtheit gewinnt, findet man ihn momentan nur in wenigen Supermärkten im Sortiment. Für die Zubereitung braucht man etwa 1,5 Esslöffel Teemischung, die mit einem Liter Wasser verkocht werden und dann circa fünf Minuten lang köcheln müssen. Anschließend muss der Tee für 15 Minuten ziehen und kann dann sowohl heiß als auch kalt verzehrt werden.
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Wie schmeckt Katzenkrallen-Tee?
Katzenkrallen-Tee gehört zu den Kräutertees, was sich sowohl in seiner Farbe als auch in der geschmacklichen Note widerspiegelt. Er hat ein besonders bitteres Aroma, das intensiver wird, je kühler man den Tee trinkt.
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Quellen
- 1. Lamm, S., Shend, Y., Pero, R. W. (2001). Persistent response to pneumococcal vaccine in individuals supplemented with a novel water soluble extract of Uncaria tomentosa, C-Med-100. Phytomedicine.
- 2. Mur, E. et al. (2002). Randomized double blind trial of an extract from the pentacyclic alkaloid-chemotype of uncaria tomentosa for the treatment of rheumatoid arthritis. Journal of Rheumatology.
- 3. Erowele, G. I., Kalejaiye, A. (2009). Pharmacology and therapeutic uses of cat’s claw. American Journal of Health-System Pharmacy.