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Auswertung von fast 100 Untersuchungen

Jeden Tag etwas Joghurt, Käse und Schokolade – Wirkung auf die Gesundheit

Menschliches Herz künstlerisch dargestellt
Sollten wir für unsere Herzgesundheit täglich etwas Käse, Joghurt und Schokolade essen? Eine Studie liefert Hinweise. Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

18. August 2021, 16:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Gute Nachrichten für Genießer: Jeden Tag ein wenig Käse, Joghurt und Schokolade schützen laut einer neuen Studie das Herz. Allerdings nur, wenn auch sonst vorwiegend auf pflanzliche Kost gesetzt wird.

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Eine weitestgehende pflanzliche Ernährung mit wenig Fleisch, etwas Fisch und möglichst ohne unverarbeitete Produkte ist und bleibt die beste Methode, das Herz bis ins hohe Alter gesund zu halten. Und dennoch bedeutet dies keineswegs, ein Leben in Askese führen zu. müssen. Im Gegenteil – vier Forscherinnen der Universität Neapel kamen nach einer Analyse von fast hundert Studien zu dem Schluss, dass jeden Tag ein wenig Käse, Joghurt und sogar Schokolade gut fürs Herz ist. Die Wissenschaftlerinnen meinen auch herausgefunden zu haben, warum das so ist.

Wie Käse das Herz gesund hält

„Auf Käse könnte ich niemals verzichten“, heißt es selbst von besonders gesundheitsbewussten Menschen. Das müssen sie auch nicht. Oder besser: Sie sollten es gar nicht. So lautet eine der Kernaussagen einer aktuellen Studie, die jetzt im Fachblatt „Cardiovascular Health“ veröffentlicht wurde. 1 Darin haben vier italienische Forscherinnen auf Basis von fast hundert Studien untersucht, wie sich bestimmte Ernährungsgewohnheiten auf die Herzgesundheit auswirken. Während sie rotes, beziehungsweise verarbeitetes Fleisch wie Wurst erwartungsgemäß als Herz-Killer Nummer eins ausmachten, entdeckten sie, dass Käse überraschenderweise eine schützende Funktion auf das Herz hat. Zumindest, wenn man es nicht übertreibt. So sollen sich 50 Gramm fettreicher Käse pro Tag als besonders Vorteilhaft erweisen. Das sind immerhin drei großzügigen Scheiben.

Die Wissenschaftlerinnen vermuten, dass der Fermentationsprozess hinter diesem Lebensmittel maßgeblich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert. Dass die lebenden Bakterien, welche auch in Kimchi, Kombucha und Joghurt vorhanden sind, den Darm und damit eigentlich den ganzen menschlichen Organismus schützen, gilt mittlerweile als gut untersucht. Es wird sogar seit Neuestem vermutet, dass in den freundlichen Bakterien, der wesentliche Schlüssel für ein extrem hohes Alter liegt. (FITBOOK berichtete)

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200 Gramm Joghurt am Tag sind die ideale Portion

Für Joghurt-Fans darf es auch etwas mehr sein – nämlich 200 Gramm, also ein Becher pro Tag. Diese Menge errechnete das Team ebenfalls anhand der Datenmenge. Auch hier sollen die im Joghurt enthaltenen Probiotika der Grund für die herzschützende Eigenschaft sein. Aber auch hier gilt: naturbelassen, ohne Zucker und in Vollfettstufe.

Übrigens: Warum es vielen Menschen so schwerfällt, auf Milchprodukte, insbesondere Käse zu verzichten, hat evolutionäre Grunde. Milch von Säugetieren enthält den Opiat-ähnlichen Wirkstoff Casomorphin. Diese „Natur-Droge“ soll Tier- und Menschen-Babys die überlebenswichtige Muttermilch noch schmackhafter machen. Interessanterweise funktioniert der Trick bei erwachsenen Menschen immer noch, zumal der Casomorphin-Gehalt in Käse besonders hoch ist. (FITBOOK hat einen eigenen Artikel zum Thema „Käsesucht“ veröffentlicht, lesen Sie dazu hier mehr).

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Etwas dunkle Schokolade zum Nachtisch und das Herz freut sich mit

Mit Schokolade hat die Studie ein weiteres herzschützendes Lieblingsessen ausgemacht. Dabei stellte sie fest, dass eine beachtliche Menge von bis zu einer knappen halben Tafel täglich (45 Gramm) die volle Wirkung entfaltet. Allerdings raten die Forscherinnen, es bei 10 Gramm zu belassen, da Zucker und Fett die Vorteile für das Herz wieder zunichtemachen können.

Wer auf Schokolade mit besonders hohem Kakaoanteil setzt, (idealerweise 90-prozentige Roh-Schokolade) holt das Beste aus ihr heraus. Sie ist besonders reich an Flavonoiden, Antioxidantien und anderen einzigartigen Nährstoffen wie Theobromin – also genau jene Substanzen über die sich nachweislich das Herz freut. Leider ist ihr Anteil bei der zucker- und damit kalorienlastigen Milchschokolade verschwindend gering.

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Quellen

  1. Riccardi G, Giosuè A, Calabrese I, Vaccaro O. Dietary recommendations for prevention of atherosclerosis. Cardiovascular Health. (2021)
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