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Bakterien und Stärke

Wie lange sind gekochte Nudeln, Reis und Kartoffeln im Kühlschrank haltbar?

Gekochte Nudeln
Gekochte Nudeln sind durch die enthaltene Stärke besonders anfällig für Keimbildung. Foto: Getty Images
Anna Echtermeyer
Redakteurin

4. April 2025, 11:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

„Die Pasta ist noch gut, die habe ich erst vor ein paar Tagen gemacht.“ Viele gehen davon aus, dass der Kühlschrank Lebensmittel ausreichend schützt und sich gekochte Nudeln, Kartoffeln oder Reis problemlos bis zu einer Woche halten. Doch wie lange sind diese stärkehaltigen Speisen wirklich sicher genießbar? Und was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn man regelmäßig Reste isst, auf denen sich bereits gefährliche Keime ausgebreitet haben könnten? Die Antworten darauf finden Sie hier.

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Jeder hatte bestimmt schon einmal die Situation: Gekochte Nudeln, die nach dem Essen übrig bleiben, landen nicht im Müll, sondern werden in einem Behälter im Kühlschrank verstaut. Optisch wirken sie dort oft tagelang unbedenklich – mitunter sogar eine ganze Woche lang. Doch so lange sollte man sie keinesfalls aufbewahren, denn ab einem bestimmten Zeitpunkt wird der Verzehr riskant.

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Gekochte Nudeln, Reis, Kartoffeln – wie lange sind sie im Kühlschrank haltbar?

Gerade Nudeln, Reis oder Pellkartoffeln kocht man manchmal mehr, um am nächsten Tag etwas daraus zuzubereiten – wie Bratkartoffeln, Auflauf oder Gratin. Bei Kartoffeln sollte man laut Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin der Verbraucherzentrale Bayern, das Kondenswasser entfernen, ehe sie in den Kühlschrank wandern; sprich, die Kartoffeln abtrocknen mit einem Tuch.

Gekochte Nudeln sind im Kühlschrank nur drei bis vier Tage haltbar, Brat- und Pellkartoffeln maximal drei und zubereiteter Reis sogar nur zwei Tage. Durch die Stärke sind sie anfällig für Bakterien, wie Bacillus cereus. Ihre Sporen sind relativ hitzeresistent und lassen sich auch beim zweiten Aufwärmen nicht richtig abtöten.1 Aus ihnen können sich während der Aufbewahrung neue Bakterien entwickeln, die Giftstoffe bilden – wichtig daher: eine trockene Umgebung schaffen! Welche Lebensmittel beim Wiedererwärmen giftig werden können, hat FITBOOK hier recherchiert.

Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern gibt den Kartoffeln im Kühlschrank maximal vier Tage – allerdings sollte man dann seine Sinne einsetzen: „Wenn sie schmierig sind, komisch riechen oder untypisch schmecken, sollte man sie entsorgen“, erklärt sie. Drei bis vier Tage gibt übrigens das „U.S. Department of Agriculture”, die oberste Lebensmittelbehörde der USA, gekochten Kartoffeln im Kühlschrank.2

Wann gekochte Nudeln und Co. spätestens in den Kühlschrank sollten

Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten gekochte Nudeln, Kartoffeln und gekochter Reis direkt nach dem Abkühlen hinein, spätestens jedoch zwei Stunden nach dem Kochen. Und zwar in luftdichte Behälter verpackt, um Feuchtigkeit von außen fernzuhalten. Sonst steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bakterien schon rasant vermehrt haben. Auf gekochtem Reis und Kartoffeln bspw. fühlt sich das Sporen bildende Bakterium Bacillus cereus wohl. Es vermehrt sich, wenn die Lebensmittel abkühlen und dabei zu lange bei Raumtemperatur stehen gelassen wurden.

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Tatsächlich wird der Kühlschrank in vielen Haushalten deutlich zu selten gereinigt – dabei ist gerade hier besondere Hygiene gefragt. Es wird empfohlen, das Gerät etwa einmal im Monat gründlich zu säubern. Bewährt haben sich Hausmittel wie Zitronensaftkonzentrat oder Essigessenz, gemischt mit Wasser. Wie genau man bei einer Reinigung des Kühlschranks vorgeht, erklären unsere Kollegen von myHOMEBOOK hier.

Wiedererwärmen auf 70 Grad für mindestens 2 Minuten

Faustregel für das Wiedererwärmen: Speisen sollten immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden. Das gilt auch für gekochte Nudeln, Reis und Kartoffeln in jeder Form.

Verschimmelte Lebensmittel können Nieren- und Leberschäden verursachen

Verschimmelte Lebensmittel können gesundheitsschädliche Stoffe bilden. Die klassischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind Durchfall, Erbrechen und Magenbeschwerden. Als Stoffwechselprodukte entstehen sogenannte Mykotoxine, die je nach Lebensmittel richtiggehend giftig werden können. Wenn es einmal passiert, dass man Schimmel übersehen und in ein befallenes Stück Brot gebissen hat, ist das nicht dramatisch. Dauerhaft aber kann die Aufnahme jener schädlichen Stoffe die Immunabwehr verschlechtern und Nieren- sowie Leberschäden mit sich bringen. Und manche schimmeltypischen Toxine sollen sogar krebserregend sein. Wann und ob man Lebensmittel mit Schimmel wegwerfen muss, hängt aber doch ein wenig von der Art des Lebensmittels ab: Eine Übersicht finden Sie hier.

Kann man lange abgelaufene Nudeln noch essen?

Eine gesundheitliche Gefährdung beim Verzehr abgelaufener Teigwaren ist ausgeschlossen, wie eine mikrobielle, physikalische und sensorische Untersuchung des Bundeszentrums für Ernährung aus dem Jahr 2020 zeigt. Und wir sprechen hier von zehn Jahren und mehr! Das bedeutet: Teigwaren, die das Mindesthaltbarkeitsdatum schon lange überschritten haben, sind viel zu gut für die Tonne!3

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Fazit zur Haltbarkeit stärkehaltiger Lebensmittel nach dem Kochen

Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten Gerichte direkt nach dem Abkühlen hinein, spätestens jedoch zwei Stunden nach dem Kochen. Beim Wiedererwärmen sollten sie immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden. Damit nicht unnötig viele Bakterien wachsen, erwärmen Sie immer nur das, was Sie auch wirklich essen möchten.

Die Haltbarkeit gekochter Lebensmittel im Kühlschrank wie folgt. Wenn die Nudeln, der Reis oder die Kartoffeln schmierig sind, komisch riechen oder untypisch schmecken, bitte entsorgen.

  • Nudeln: drei bis vier Tage
  • Kartoffeln: maximal drei Tage
  • Reis: zwei Tage

Quellen

  1. BfR. Bacillus cereus. (aufgerufen am 02.04.2024) ↩︎
  2. U.S. Department of Agriculture. How long can you store potatoes? (aufgerufen am 02.04.2025) ↩︎
  3. Miller, K., Peska, C. (2020). Zu gut für die Tonne! Haltbarkeit getrockneter Teigwaren. Bundeszentrum für Ernährung. ↩︎

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