4. März 2021, 14:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Brauchen Männer und Frauen für das persönliche Wohlbefinden eine unterschiedliche Ernährung? Ja, lautet das Ergebnis einer aktuellen US-Studie. Die wichtigsten Faustregeln für jede Altersgruppe liefern die Forscher*innen gleich mit.
Wie es um das psychische Wohlbefinden steht, hat – neben anderen Faktoren – viel mit der richtigen Ernährung zu tun. So deuten frühere Studien darauf hin, dass Menschen, die auf die sogenannte Mittelmeerkost setzen, nicht nur überdurchschnittlich alt werden, sondern auch überdurchschnittlich zufrieden sind. Auch erkranken sie seltener an Depressionen. Eine Studie der Universität Binghampton (US-Bundesstaat New York) tauchte noch einmal tiefer in die Materie ein. Sie untersuchte, ob und wie Unterschiede bei der Ernährung die mentale Gesundheit von Frauen und Männern beeinflussen. Die Ergebnisse sind durchaus spannend!
Bei Frauen und Männern tragen unterschiedliche Ernährungsweisen zum Wohlbefinden bei
Ausgangsgedanke der Wissenschaftler*innen: Die Gehirne von Frauen und Männern seien unterschiedlich „verdrahtet“. Gleichzeitig befinden sich die Gehirne von Teenagern und jungen Erwachsenen noch in der Entwicklung. Eine Gehirn jenseits der 30 gilt als weitestgehend „ausgereift“. „Folglich müssen diese wichtigen Parameter auch berücksichtigst werden“, zitiert das Karriere-Magazin „The Ladders“ Dr. Lina Begdache, Co-Autorin der Studie. „Es gibt demnach nicht die eine Ernährung, die für alle geeignet ist.“ So ist es für die Wissenschaftlerin logisch, dass für junge und ältere Männer sowie für junge und ältere Frauen auch unterschiedliche Ernährungsweisen zum psychischen Wohlbefinden beitragen.
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Untersuchung mit 2628 Personen aus drei Kontinenten
Um herauszufinden welche Ernährung Frauen und Männer je nach Alter gut tut, wurden ingesamt 2628 ausführliche Fragebögen zu den Themen Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil, Sport-Level und psychische Verfassung ausgewertet. Die Teilnehmenden kamen aus Asien, Europa und den USA. Dabei wurden die Personen in vier Gruppen aufgeteilt: junge Frauen (18-29 Jahre), erwachsene Frauen (30+ Jahre), junge Männer (18-29 Jahre) sowie erwachsene Männer (30+ Jahre).
Nach eingehender Analyse entdeckten die Forscher*innen bestimmte Muster. Daraus stellten sie die wichtigsten Ernährungsregeln zusammen.
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Die richtige Ernährung für Frauen
Besonders für junge Frauen gilt: Ohne Frühstück geht nichts. Die erste Mahlzeit des Tages spielt für das weibliche Gehirn offenbar eine derart zentrale Rolle, dass dieser Aspekt mehrmals im Studienbericht betont wird. Regelmäßige Bewegung sei dabei ebenso wichtig wie der Verzicht auf Fast Food und Koffein. Nach dem 30. Geburtstag sollten Frauen einmal mehr darauf achten, genügend Obst zu essen. Die Erklärung: Das ab dem Zeitpunkt sehr vernetzte Gehirn braucht nun mehr Antioxidantien als sonst, insbesondere bei sinkendem Östrogenspiegel. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyanine, Flavonoide, Carotinoide und Flavanole helfen jetzt dabei, psychisch und auch hormonell in Balance zu bleiben.
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Die richtige Ernährung für Männer
Im Unterschied zu den Frauen tut ein vergessenes Frühstück der psychischen Stabilität von Männern keinen Abbruch. Allerdings sollten insbesondere junge Männer bei Milchprodukten extrem zurückhalten. Bei Fleisch sei Zugreifen ausdrücklich erwünscht. Die darin erhaltenen Nährstoffe Vitamin B12 , Methionin, Taurin, Hämeisen (ein Eisen-Protein-Komplex) und Zink sollen Männern dabei helfen, „kognitiv leistungsfähig zu bleiben“ sowie ihre „Emotionen besser unter Kontrolle zu haben“, heißt es im Studienbericht. Für Frauen gelte die Regel interessanterweise nicht. Männern über 30 wird obendrein täglich eine kleine Handvoll Nüsse empfohlen. Denn „regelmäßiger Nusskonsum stärkt speziell ihre Gehirnwellenfrequenzen“. Wie auch bei Frauen wirken sich Fast Food und Koffein negativ auf die männliche Psyche aus.
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Insbesondere junge Frauen und Männer sollten wenig Koffein Konsumieren
Warum besonders junge Männer und Frauen sparsam mit Koffein umgehen sollten, hat für Co-Autorin Begdache folgenden Grund: „Koffein wird durch dasselbe Enzym wie die Sexualhormone Testosteron und Östrogen abgebaut. Und junge Erwachsene haben einen hohen Spiegel dieser Hormone. Wenn junge Männer und Frauen viel Koffein konsumieren, bleibt es lange in ihrem System und stimuliert das Nervensystem weiter, was den Stress erhöht und schließlich zu Angstzuständen führt.“