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Bye-bye Bolognese, Burger und Co.?

Eisen hemmt womöglich den krebsschützenden Effekt von Tomaten

Frische Tomaten auf einem Tisch
Eisenhaltige Lebensmittel verringern die Wirkung des in Tomaten enthaltenen „Krebsschrecks“ Lycopin Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

20. September 2019, 7:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dass das in Tomaten enthaltene Lycopin Krebs vorbeugen kann, gilt als hinreichend belegt. Jetzt wurde mit Eisen ein überraschender Gegenspieler entlarvt. Wer also Fleischbällchen mit Tomatensoße liebt oder gerne mal einen Burger verputzt, sollte sich dessen zumindest bewusst sein.

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Eisen ist wahrlich ein komplizierter Nährstoff. Der Körper tut sich schwer damit, das in der Nahrung enthaltene Eisen überhaupt aufzunehmen, und vor allem Frauen haben alle Mühe, ihren Tagesbedarf, der um ein Drittel höher liegt als der von Männern, zu decken. Deshalb greifen viele Menschen vorsorglich zu Eisenpräparaten oder zumindest hin und wieder zu einem guten Steak. Die dazu gereichte gegrillte Tomate rundet das Mahl perfekt ab, zumal das Lycopin in Tomaten erwiesenermaßen als effektiver Krebsschreck gilt. Dass allerdings Eisen und Lycopin weniger gut „aufeinander zu sprechen sind“, haben jetzt US-Forscher der Ohio State University herausgefunden. Ihrer Erkenntnis nach schaltet Eisen den krebsschützenden Effekt von Tomaten quasi aus.

Krebsschützendes Lycopin im Blut verringert sich um die Hälfte

Für ihren Versuch untersuchten die Wissenschaftler das Blut sowie die Verdauungsflüssigkeit von Medizinstudenten. Eine Gruppe trank einen mit Eisen angereicherten Tomaten-Shake, die andere bekam den Saft ohne Eisenzusatz vorgesetzt. Das Ergebnis war eindeutig: Der Lycopinspiegel der Eisengruppe fiel um die Hälfte geringer aus als bei denjenigen, die ihren Tomatendrink pur genossen hatten. „Dies könnte jedes Mal Auswirkungen haben, wenn eine Person etwas zu sich nimmt, das reich an Lycopin und Eisen ist – etwa eine Bolognese-Sauce oder ein mit Eisen angereichertes Müsli zum Tomatensaft. Damit lässt sich nur halb so viel Lycopin nutzen“, merkt Hauptautorin und Assistenzprofessorin Rachel Kopec in der Studien-Zusammenfassung an. Das bedeute natürlich auch, dass Personen, die Eisen als Nahrungsergänzungsmittel nehmen, gut damit beraten sind, eine gewisse Zeit zwischen Einnahme und Tomatengenuss verstreichen zu lassen.

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Ursache bislang unbekannt

Seitens der Wissenschaftler sei man überrascht, wie stark Eisen die Wirkung von Lycopin negativ beeinträchtige. Man wisse bislang auch noch nicht, was genau auf der Zellebene passiert. Die Forscher vermuten, dass sich das Eisen zwischen Lycopin und Nahrungsfette schaltet und so verhindert, dass das Fett den krebshemmenden Wirkstoff in die Blutbahn transportiert. „Es könnte sich in eine Substanz verwandeln, vergleichbar mit einem Salatdressing – Öl oben und Essig unten –, das sich nie richtig mischen lässt“, verbildlicht Kopec den möglichen Vorgang. Allerdings müsse man auch einräumen, dass die Studie mit gerade mal sieben Teilnehmern sehr klein ist und nur einen Hinweis auf den „Eisen-Lycopin-Effekt“ gibt.

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Trotzdem nicht an eisenhaltigen Lebensmitteln sparen!

So begrüßenswert die krebshemmende Wirkung von Lycopin auch ist, bleibt Eisen dennoch ein lebenswichtiger Nährstoff. Unser Körper braucht das wertvolle Spurenelement für den Energiehaushalt, außerdem spielt es eine zentrale Rolle bei Stoffwechselprozessen. Bei Eisenmangel droht Dauermüdigkeit, Haarausfall, dunkle Schatten unter den Augen oder Konzentrationsprobleme. In besonders drastischen Fällen kommt es zur Blutarmut (Anämie), außerdem kann Eisenmangel die Entstehung von Depressionen begünstigen. Neben rotem Fleisch enthalten beispielsweise dunkelgrünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte oder Nüsse besonders viel Eisen. Rotwein und Koffein hemmen dagegen die Eisenaufnahme.

Themen Krebs
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