7. Mai 2021, 14:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob als Smoothie-Zutat oder als knackiger Salat – nur eine Handvoll grünes Blattgemüse pro Tag reicht, um die Herzgesundheit bis ins hohe Alter zu unterstützen. Der schützende Effekt ist laut einer australisch-dänischen Langzeitstudie dem enthaltenen Nitrat zu verdanken.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und fordern jedes Jahr rund 17,9 Millionen Menschenleben. Forschende der australischen Edith Cowan University haben jetzt einen recht einfachen und zudem schmackhaften Weg entdeckt, das Risiko für Schlaganfälle, Herzinsuffizienz und Infarkte um bis zu 26 Prozent zu senken: mit einer kleinen Portion grünem Blattgemüse – täglich.
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Studie mit 56.468 Menschen lief 23 Jahre
Die Erkenntnis stützt sich auf eine dänische Langzeituntersuchung, die vor 23 Jahren gestartet ist. Dabei handelt es sich um eine Datenauswertung von 56.468 dänischen Einwohner*innen, die an einer Studie zu Ernährung, Krebs und Gesundheit teilnahmen. Alle Personen füllten regelmäßig Fragebögen zu ihren Ernährungsgewohnheiten aus. Diese wurden anschließend mit ihren Krankenakten verglichen. Veröffentlich wurden die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift „European Journal of Epidemiology“.
Dabei fiel den Forschenden auf, dass Menschen, die täglich grünes, beziehungsweise nitratreiches Blattgemüse auf ihren Speiseplan setzen, besonders gute Blutdruckwerte aufwiesen und sich damit überdurchschnittlich oft bester Herz-Gesundheit erfreuten. „Die größte Verringerung des Risikos war bei Erkrankungen der peripheren Arterien zu verzeichnen. Das ist eine Herzerkrankung, die durch die Verengung der Blutgefäße der Beine gekennzeichnet sind“, erklärt Studienleiterin Dr. Catherine Bondonno in der offiziellen Pressemitteilung der Universität.
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Nitrat in grünem Blattgemüse schützt das Herz
Das vorrangig in grünem Blattgemüse enthaltende Nitrat habe eine blutdrucksenkende Wirkung, heißt es weiter. Um den systolischen Blutdruck mittels Ernährung um etwa 2,5 mm Hg zu senken, reichen gerade mal 59 Milligramm Nitrat pro Tag aus, was in einer kleinen Handvoll Spinat steckt. „Wir haben keine weiteren Vorteile bei Menschen gesehen, die mehr nitratreiches Gemüse gegessen haben“, so Bondonno.
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Zu den nitratreichen Gemüsesorten zählen:
- Spinat
- Petersilie
- Feldsalat
- Mangold
- Rucola
- Chinakohl
- Grünkohl
- Radieschen
- Fenchel
- Rüben
Wichtig: Erhitzen reduziert den Nitratgehalt um ca. 50 Prozent. Dieser ist aber immer noch ausreichend, um die Herzgesundheit zu fördern.
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Gemüse pürieren gesünder als entsaften
Die Idee, den Nitrat-Bedarf einfach mit Nahrungsergänzungsmitteln zu decken, statt mit einem kleinen Salat, hält Bondonno für sinnlos. Es brauche lediglich eine halbe Tasse rohes oder eine ganze Tasse gekochtes grünes Blattgemüse. Das sei selbst für „Gesundheits-Muffel“ zu schaffen. Für ganz Faule empfiehlt die Wissenschaftlerin einen grünen Smoothie. „Etwas Spinat mit Beeren und einer Banane gemixt, ist wohl die einfachste Methode, etwas Gutes für sein Herz zu tun.“ Wichtig sei es das, Gemüse als Ganzes zu pürieren. „Durch Entsaften gehen wertvolle Ballaststoffe verloren.“