3. Juli 2020, 5:46 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Manche Dinge isst und trinkt man bevorzugt in den heißen Monaten. Leider bringen sie einige ungeahnte Kalorien mit sich. FITBOOK klärt auf, welche tückischen Dickmacher Sie im Sommer besser vermeiden sollten – zumal es leckere und figurfreundliche Alternativen gibt!
Ob im Sommer, Herbst oder Winter – wer gesund und mit seinem Body zufrieden ist, darf sich natürlich auch mal etwas gönnen. Gerade aktuell jedoch, wenn wir uns eigentlich in knapper Garderobe von unserer knackigen Seite zeigen möchten, lauern an jeder Ecke größere und kleinere Kalorienfallen. Und wenn man sich bald in Bikini oder Badehose nicht mehr wohlfühlt, lassen sich die heißen Monate nur schwerlich auskosten. FITBOOK hat mit Experten gesprochen und zeigt auf, welche Speisen und Getränke es jetzt mit Vorsicht zu genießen gilt.
Softdrinks und Fruchtschorlen
Dass eine eiskalte Limo erfrischend ist, wird wohl kaum jemand bestreiten – ebenso wenig jedoch, dass sie reichlich Zucker enthält. So kommt ein Glas (à 200 Milliliter) auf stolze 90 Kalorien und enthält zudem rund zehn Gramm Kohlenhydrate. Die gleiche Menge Wasser hätte NULL Kalorien enthalten – und wäre, wie uns der Münchener Diplom-Ökotrophologe Professor Nicolai Worm erklärt, ohnehin die bessere Wahl. „In der Sommerhitze verliert der Körper Wasser. Wenn der Durst kommt, muss man also nur das Wasser ersetzen und nicht Zucker.“ Auch Fruchtsäfte sieht der Ernährungswissenschaftler nicht als Alternative, selbst Saftschorlen seien „bei großer Trinkmenge nicht zu empfehlen.“
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Wer etwas mit Geschmack vermisst, dem empfiehlt Wiebke Franz von der Verbraucherzentrale Hessen ebenfalls Wasser. Das könne man geschmacklich jedoch etwas interessanter gestalten. „Mit Orangen- und Zitronenscheiben, ein paar Fruchtstückchen und Kräutern wie Minze, Basilikum oder Rosmarin schmeckt Wasser gleich nach mehr“, versichert die Ernährungsexpertin im Gespräch mit FITBOOK. Sogenanntes Infused Water gebe es auch als Fertigprodukt zu kaufen. Diese könnten unter Umständen mit Zucker hergestellt worden sein, vor allem jedoch vermutet sie darin Aroma- und Süßstoffe. Beides sei zwar kalorienarm, brächte aber ein anderes Problem mit: einen intensiven Süßgeschmack. „Besser wäre es, wenn Konsumenten wieder lernen würden, beispielsweise Erdbeeren als süß zu schmecken.“ Das könne langfristig dabei helfen, auf zu viel Zuckerreiches in der Ernährung zu verzichten.
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Grillgut
Sommerzeit ist Grillzeit. Leider besteht der Klassiker auf dem Rost, die Bratwurst, zu rund 30 Prozent aus Fett und zählt deswegen zu den klassischen Kalorienfallen. Und da eine durchschnittliche Portion zwischen 100 und etwa 150 Gramm wiegt, bringt sie (bereits ohne Beilagen!) bis zu 380 Kalorien auf den Teller. Selbst, wenn sie nicht aus Schweinefleisch gefertigt ist, besteht bspw. Geflügelbratwurst zu rund 20 Prozent aus Fett. Wer sich auf gesündere – und nicht minder leckere – Weise sattessen will, dem empfehlen wir Rumpsteak (etwa sieben Prozent Fett) oder mariniertes Geflügel. Das liefert wertvolles Eiweiß und nur einen Bruchteil der Kalorien.
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Alkohol
Es sollte niemanden überraschen, dass alkoholische Getränke kalorienreich sind. Vor allem Bier hat einen semi-guten Ruf, da es den berüchtigten Bierbauch bescheren soll. Dabei hat er auch durchaus positive Eigenschaften: Der isotonische Gerstensaft liefert verschiedene B-Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente – und zudem nur rund 37 Kalorien auf 100 Milliliter. Dahingegen stecken in derselben Menge Apérol Spritz bereits 140 Kalorien. Vor allem, wenn es nicht nur bei einem Drink bleibt, empfehlen wir eine spritzige Weißweinschorle, also einen trockenen Weißwein mit kaltem Sprudelwasser. Damit bekommen Sie genau so viel Kühles zum Trinken, aber nur die Hälfte der Kalorien, und tun etwas für Ihren Flüssigkeitshaushalt.
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Eiskaffee
„Eiskaffee ist die ultimative Kaloriensünde des Sommers“, befindet Ernährungswissenschaftler Sven-David Müller. Dieser besteht – über den namensgebenden Wachmacher hinaus – aus Eiscreme, Schokosauce oder -sirup, und wird zudem gerne mit Schlagsahne gekrönt. Müller schätzt einen Eiskaffee-Pokal im Café auf bis zu 650 Kalorien, das entspricht dem Nährwert einer üppigen Mahlzeit. Wem trotzdem der Sinn nach kaltem Kaffee steht, der braucht nicht um seine Linie zu fürchten. Wie der Diät-Experte und Autor („Wir essen uns schlank“, Verlag Mainz) erklärt, gehört purer Kaffee zu den energieärmsten Lebensmitteln überhaupt. Bereiten Sie sich Ihren Eiskaffee also am besten selbst zu: mit kalter Milch, Eiswürfeln und einem Hauch Vanillinzucker.
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Frozen Yogurt
Seit einigen Saisons machen Figurbewusste einen Bogen um normales Eis und schlecken „Frozen Yogurt“, also „gefrorenen Joghurt“. Dieser ist in der Regel fettärmer als das klassische Kaltdessert und oftmals naturbelassen, weshalb er ohne schlechtes Gewissen in größeren Mengen verzehrt und mit frischem Obst, verschiedenen Saucen, Nüssen, Krokant und/oder Schokolinsen verfeinert wird. Diese „Toppings“ werten ihn unter Umständen nicht nur geschmacklich auf. „Mit Sahne oder Schokostreuseln schmeckt Frozen Yogurt zwar lecker, wird aber auch sehr energiereich“, gibt Dr. Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen zu bedenken.
Und selbst ohne Topping ist Frozen Yogurt nicht so leicht wie angenommen. Sein Zuckergehalt entspreche oftmals dem von Speiseeis, erklärt Dr. Brendel im Gespräch mit FITBOOK, und in puncto Fettanteil schwankten die Werte von Produkt zu Produkt. Bei Frozen Yogurts aus dem Lebensmittelhandel gelte es daher, die Nährwertangaben auf den Verpackungen zu vergleichen. „Wer sehr auf seine Figur achtet, sollte sich am besten direkt für Wassereis oder Frucht-Sorbets entscheiden. Diese enthalten für gewöhnlich kein oder höchstens sehr wenig Fett.“ Je nach Geschmackssorte könne dafür der Zuckeranteile höher ausfallen. Auch hier empfehle sich der Blick auf die Nährwertangaben.
Dressing
Wenn es draußen heiß ist, fällt der Hunger für gewöhnlich etwas kleiner aus. Salat steht da bei vielen hoch im Kurs. Das vermeintliche Diät-Essen ist jedoch nicht immer so leicht und kalorienarm, wie angenommen. Kalorienfalle Nummer eins: das Dressing. 100 Gramm sahnig-cremiges French-Dressing kommen auf rund 460 Kalorien; beim Caesar-Dressing sind es immer noch stolze 330. Eine leichtere Alternative wäre etwa Balsamico-Dressing mit 64 Kalorien auf 100 Gramm. Vorsicht ist auch bei den Extras geboten. Speckwürfel, Croutons, Nüsse oder große Mengen an fettreichen Käsesorten, beispielsweise Feta und Mozzarella, gestalten den Salat zwar sättigender, gleichzeitig aber sehr kalorienreich. Besser: gegrillte Hähnchenbrust, Garnelen oder Hüttenkäse (etwa vier Prozent Fett).
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Fleisch- und Nudelsalat
Wo Salat draufsteht, ist nicht automatisch auch Salat drin. Fleischsalat etwa besteht unter anderem aus Wurst und Mayonnaise und kommt in der Standardrezeptur auf rund 300 Kalorien bei 30 Gramm Fett à 100 Gramm. Ebenso wird Nudelsalat gerne mit Mayo angemacht oder mit Mozzarellabällchen getoppt.
Was nur EINE beliebte Komponente beim Picknick oder auf der Grillpartie darstellt, könnte nährwertetechnisch bereits eine komplette Mahlzeit ausmachen. Eine leichtere Beilage wäre da gegrilltes Gemüse oder Gurkensalat (am besten in einem leichten Joghurt-Dressing, alternativ Essig und Öl).