9. Dezember 2020, 20:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In Lebkuchen und Co. darf Kardamom während der Winterzeit hierzulande nicht fehlen. Dabei ist das kostbare Gewürz so gesund, dass wir es eigentlich das ganze Jahr über genießen sollten. FITBOOK verrät, was die süßlich-frische Kapselfrucht laut Forschung alles kann.
In der indischen und arabischen Küche gilt Kardamom als eines der wichtigsten Gewürze und wird deshalb auch als „Königin der Gewürze“ bezeichnet. Ob in Currys, Chai, Gebäck oder Kaffee – Kardamom muss rein. Die aphrodisierende Wirkung, die den süßlich-scharfen Kapseln nachgesagt wird, ist wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen – dafür eine Reihe anderer, bemerkenswerter Eigenschaften, die das gesunde Gewürz auf unseren Organismus hat.
Kardamom – das bessere Mundwasser
In besagten Kulturen ist es üblich, nach einem üppigen Mahl zur Erfrischung eine Kardamom-Kapsel zu kauen. Diese Angewohnheit vertreibt nicht nur üble Gerüche, sie tötet auch kariesfördernde Bakterien ab. Und das besser als so manches moderne Mundwasser, wie eine groß angelegte Untersuchung aus dem Jahr 2012 ergab. Indische Forscher*innen fanden unter anderem heraus, dass Kardamom-Extrakt dazu in der Lage ist, mehr als sie Hälfte aller unerwünschten Erreger im Speichel abzutöten. Da ein angenehmer Atem und gesunde Zähne bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle spielen, könnte dies vielleicht etwas mit der aphrodisierenden Wirkung zu tun haben, die dem Gewürz nachgesagt wird?
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Wirkung auf Sauerstoffaufnahme beim Training
Bestimmte Verbindungen im Kardamom sorgen dafür, dass mehr Sauerstoff über die Atmung ins Blut gelangt. In einer schon etwas älteren Studie wurde eine Gruppe von Teilnehmern gebeten, eine Minute lang ätherisches Kardamom-Öl einzuatmen, bevor sie für 15 Minuten auf ein Laufband geschickt wurden. Diese Gruppe hatte im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant höhere Sauerstoffaufnahme. Dass Kardamom bei Asthma-Anfällen die Atemwege entspannt und so die lebenswichtige Sauerstoffversorgung garantiert, hat eine Untersuchung mit Ratten und Kaninchen ergeben.
Apropos Lunge: Kaugummi mit Kardamom-Geschmack hilft nachweislich bei der Raucherentwöhnung: Das Gewürz hemmt das Verlangen nach Nikotin.
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Kardamom unterstützt gesunde Leberfunktionen
In der Vorweihnachtszeit und an den Festtagen muss die Leber Doppelschichten einlegen und meist bekommt sie die Extra-Belastung auch recht gut hin. Kardamom erweist sich dabei laut zahlreicher Studien – da es um potenziell tödliche Krankheiten wie Leberzirrhose, Leberentzündung oder Fettleber geht, wurden sie an Ratten durchgeführt – als hilfreicher Unterstützer. Bei Versuchen mit Kardamompulver (Extrakt) zeigte sich, dass Leberschäden nahezu ungeschehen gemacht werden konnten. Bei der direkten Übertragung solcher Studienergebnisse auf den Menschen ist bekanntlich Vorsicht geboten – doch ist davon auszugehen, dass Kardamom eine gesunde Leberfunktion zumindest unterstützen kann.
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Kardamom hindert bei Mäusen Krebszellen am Wachsen
Kardamom hat offenbar die Eigenschaft, das Wachstum von Krebs- und Tumorzellen zu bremsen. Eine erste – zugeben grausame – Studie, bei denen Mäuse künstlich mit Hautkrebs „infiziert“ wurden, brachte zutage, dass hochgerechnet 500 Milligramm Kardamom pro Kilogramm Körpergewicht ausreichten, um nach drei Monaten festzustellen, dass sich der Krebs bei den meisten der Tiere (70 Prozent) nicht weiterentwickelte. Bei der unbehandelten Kontrollgruppe blieben nur 10 Prozent gesund.
Untersuchungen an menschlichen Krebszellen und Kardamom liefern ähnliche Ergebnisse; allerdings bisher nur unter Laborbedingungen. Dabei wurde auch ausgemacht, um welche Substanz es sich genau handelt: γ-Bisabolen. Der Wirkstoff ist einer der Hauptkomponenten im Kardamom und wird der Wissenschaft sicherlich noch viel Freude bereiten.
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Kardamom hilft bei Verdauungsproblemen
Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, ein gereizter Magen – alles klassische „Zipperlein“ zur Weihnachtszeit. Doch das in Kauf zunehmen, ist keinesfalls gesund. Die in Kardamom enthaltenen ätherischen Öle (u.a Hydroxyzimtsäure) in der indischen Medizin seit jeher gegen Verdauungsleiden eingesetzt – und allem, was damit zusammenhängt. Diese sekundären Pflanzenstoffe fördern die Bildung von Speichel, Magen- und Gallensaft; und sie regen auch den Appetit an. Darum wird Kardamom traditionell ebenso dafür eingesetzt, Menschen nach langer Krankheit dazu zu bringen, wieder größere, stärkendere Portionen essen zu können.