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Studie gibt erste Hinweise

Dauerhaft ketogene Ernährung kann das Herz schädigen

Ketogene Ernährung schädlich
Viel Gemüse, viel Fleisch, viel Fett, kein Obst – eine dauerhaft strenge ketogene Ernährung kann laut einer aktuellen Untersuchung auch ungesund sein. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

28. September 2020, 21:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Was die konsequent ketogene Ernährungsweise betrifft, gibt es Kritiker wie Befürworter unter den Experten. Ein US-Forscher kommt bei einer aktuellen Studie zur Keto-Diät zu einem ernüchternden Ergebnis: Die positive Aspekte, wie etwa eine Gewichtsabnahme, halten selten lange an, im schlimmsten Fall könne eine dauerhafte Lebensweise nach dem ketogenen Prinzip gesundheitsschädigend sein.

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Ketogene Ernährung – dahinter steckt der Gedanke, dass der Körper durch nahezu kohlendyratfreie Mahlzeiten, verbunden mit Intervallfasten, in den Zustand der sogenannten Ketose gebracht wird. Da der Organismus seine Energie nun nicht mehr aus Zucker gewinnen kann, müssen unmittelbar die Fettreserven angezapft werden. Die Folge: eine erhöhte Fettverbrennung, verbunden mit dem gewünschten Gewichtsverlust.

Kaum Kohlenhydrate bedeutet aber nicht nur, dass Brot, Kartoffeln, Nudeln und Torte tabu sind. Auch Obst, Wurzelgemüse und Hülsenfrüchte müssen runter vom Teller. Reichlich Fleisch und Öle sollen für die Sättigung sorgen. Damit das auch funktioniert, nehmen Anhänger der ketogenen Ernährung im Schnitt doppelt so viel Fett zu sich wie „Normal-Esser“. Kann das auf Dauer gesund sein? Dr. Andrew Freeman, Direktor für Herz-Kreislauf-Prävention beim „National Jewish Health“-Krankenhaus in Denver (US-Bundesstaat Colorado) kommt in einem aktuellen Untersuchungsbericht zu dem Schluss: Nein. Die Keto-Diät ist mitunter sogar schädlich.

Gewichtsabnahme bei Keto-Diät laut Experten nicht von Dauer

„Mit Diäten wie Keto und Intervallfasten wurden soziale und populäre Medien mit Behauptungen, Versprechungen und Warnungen überschwemmt, die bestenfalls unbestätigt und im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich sind“, erklärt der Experte in der offiziellen Pressemitteilung. Ja, es stimme, das man mit der ketogenen Ernährung zunächst schnell an Gewicht verliere, räumt Freeman ein. Nach ungefähr zwölf Monaten löse sich der Effekt allerdings in Luft auf, oft komme das Startgewicht wieder zurück. Es sei auch unklar, ob der Gewichtsverlust durch eine tatsächliche Ketose oder einfach durch Kalorieneinschränkung verursacht werde.

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Ketogene Ernährung soll auf Dauer schädlich fürs Herz sein

Den hohen Fettanteil bei der ketogenen Ernährung sieht Freeman als besonders problematisch und schädlich für die Gesundheit. Da rotes Fleisch, Speck, fetter Käse und Co. ausdrücklich erlaubt sind, sieht der Experte die Gefahr, dass zu viel gesättigte Fettsäuren aufgenommen werden. Und diese begünstigten nachweislich die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankung. Durch das Weglassen von Obst und Hülsenfrüchten würden zudem wichtige Vitamin-, Antioxidantien und andere Mikronährstoffquellen wegfallen. Es gebe auch Hinweise darauf, dass eine Keto-Diät über einen längeren Zeitraum zu höheren Cholesterinwerten sowie Versteifung der Arterien führen könne. Bereits mehrere Studien seien zur Schlussfolgerung gekommen, dass diejenigen, die eine Keto-Diät verfolgen, auf Dauer ihre Gesundheit schädigen und ein höheres Todesrisiko haben, heißt es in der Mitteilung weiter. Woher die Wissenschaftler ihre Daten bezogen, und nach welchen Maßstäben sie diese interpretierten, geht aus der Pressemitteilung allerdings nicht hervor.

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Ketogene Ernährung bei Diabetes durchaus sinnvoll

Als potenzielle Behandlung von Diabetes hält Freeman die Keto-Diät dagegen für vielversprechend. Studien zeigten verbesserte Glukosespiegel sowie niedrigere Nüchternglukose- und Insulinspiegel bei erkrankten Mäusen, denen einer Keto-Diät unterzogen wurden. Was dies für die Übertragung auf den Menschen bedeute, müsse aber noch weiter erforscht werden. Auch Intervallfasten berge laut Tierversuchen zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Allerdings warnt Freeman in seinem Bericht vor möglichen Fallstricken. Es brauche jede Menge Hintergrundwissen und zudem viel Disziplin. Wer einfach drauf loslegt, riskiere Heißhungerattacken, welche nicht nur Frust und Schuldgefühle nach sich ziehen, sondern das Herz-Kreislauf-System ebenso stark belasten.

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Die beste Ernährungsform: ausgewogene Mittelmeerkost

Durch die vielen Einschränkungen, Regeln, Gebote und Verbote, droht die Keto-Diät obendrein schnell zu einem freudlosen Unterfangen zu werden. Außerdem ist die Ernährungsform recht kostspielig. Wer seinem Körper dauerhaft etwas Gutes tun und ein bestimmtes Gewicht erreichen und langfristig halten möchte, dem empfiehlt Freeman die bereits viel gepriesene Mittelmeerkost. Sie besteht vor allem aus viel frischem Obst, Gemüse, Nüssen, Vollkornprodukten und Fisch. „Diese Ernährungsform wurde eingehend auf Sicherheit und Wirksamkeit untersucht.“ Dies bestätigte vor Kurzem eine weitere Studie über die gesundheitlichen Vorteile der Mittelmeerkost, wie Sie bei FITBOOK lesen können.

Themen Herzgesundheit Ketogene Diät
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