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Studie aus den USA

Wer Butter durch Olivenöl ersetzt, senkt Risiko für schwere Erkrankungen

Butter und Olivenöl
Schon mit kleinen Änderungen im Ernährungsverhalten lässt sich oft einiges bewirken Foto: dpa picture alliance
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

24. Januar 2022, 12:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer Butter und andere Fette durch Olivenöl ersetzt, lebt länger. Laut einer neuen Studie reicht ein Esslöffel pro Tag, um das Risiko für zahlreiche Krankheiten wie Krebs, Demenz, Herz- und sogar Lungenerkrankungen erheblich zu senken.

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Kleine Sache, große Wirkung: Laut einer neuen Langzeitstudie des „American College of Cardiology“ braucht es gerade mal ein Esslöffel Olivenöl pro Tag mehr und etwa 10 Gramm Butter, Margarine, Mayonnaise und Co. weniger, um die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz oder Atemwegserkrankungen zu sterben, signifikant zu verringern. Die Wirkung zeigte sich übrigens nicht, wenn Pflanzenöle wie Raps, Mais, Distel und Soja anstelle von Olivenöl verwendet werden.

Daten von 92.000 Frauen und Männern über einen Zeitraum von 28 Jahren ausgewertet

Die Olivenöl-Studie startete 1990 mit 92.000 Männern und Frauen, die zu dem Zeitpunkt allesamt frei von Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren. In den letzten vier Jahren erhielt jede Person laut dem Studienbericht einen ausführlichen Fragebogen. Dieser erfasste Angaben dazu , wie oft die Probanden bestimmte Lebensmittel und Fette wie Butter oder Olivenöl nutzen und inwieweit sich der Konsum zum Vorjahr verändert hat.1 Die Art des Olivenölverbrauch fragten die Forscher gesondert ab. So wollten sie zum Beispiel wissen, ob das Öl für Salatdressings, zum Kochen, Braten oder sogar als Brotzusatz verwendet wird.

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Verbrauch von Olivenöl seit 1990 insgesamt gestiegen

Das Team berechnete anschließend den Verbrauch sämtlicher Öle und Fette und berücksichtigte neben Butter und Olivenöl auch andere Pflanzenfette sowie Mayonnaise und Margarine. Die Ergebnisse zeigten, dass der Olivenölverbrauch von 1,6 Gramm am Tag im Jahr 1990 auf etwa vier Gramm am Tag im Jahr 2010 gestiegen ist. Dagegen ist der Margarine-Verbrauch von etwa zwölf Gramm am Tag auf 4 Gramm am Tag zurückgegangen. Die Aufnahme anderer Fette blieb stabil. Etwa fünf Prozent aller Teilnehmenden konsumierten 9 Gramm und mehr Olivenöl am Tag. Für die Forscher insgesamt eine erfreuliche, aber ausbaufähige Entwicklung.

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Wie der tägliche Griff zum Olivenöl das Leben verlängert

Im Laufe der 28 Jahre kam es zu 36.856 Todesfällen. Nach eingehender Analyse und Ausschluss bestimmter Störfaktoren wie Krankheitsgeschichte oder familiäre Vorbelastungen kamen die Wissenschaftler zu einem einhelligen Ergebnis: Olivenöl-Fans hatten im Vergleich zu Personen, die nie Olivenöl konsumieren, ein um

  • 19 Prozent geringeres Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben
  • 17 Prozent niedrigeres Risiko, an Krebs zu sterben
  • 29 Prozent niedrigeres Risiko, an einer neurodegenerativen Erkrankung (Depression, Demenz, Alzheimer) zu sterben
  • 18 Prozent niedrigeres Risiko, an Atemwegserkrankungen zu sterben

Auch waren die Liebhaber des Olivenöls insgesamt körperlich fitter, rauchten seltener und aßen mehr Obst und Gemüse.

Butter durch Olivenöl ersetzen – wie geht das?

Um die Erkenntnis besser in den Alltag integrieren zu können, geben die Forscher in ihrer Studie eine Art Formel mit auf den Weg. So errechneten sie, dass der Ersatz von 10 Gramm Butter, Margarine und Co. durch Olivenöl pro Tag ausreiche, um das Sterberisiko um bis zu 34 Prozent zu senken. „Unsere Ergebnisse unterstützen die aktuellen Ernährungsempfehlungen, die Aufnahme von Olivenöl und anderen ungesättigten Pflanzenölen zu erhöhen“, erklärt Studienleiterin Marta Guasch-Ferré in einer Universitätsmitteilung.2 Möglich ist das zum Beispiel, in dem man mehr mediterrane Rezepte ausprobiert, möglichst oft Olivenöl zum Kochen oder Braten verwendet und auf Dressings auf Olivenölbasis satt Mayonnaise setzt.

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Olivenöl und Hirngesundheit – bedeutender als angenommen?

Dass Olivenöl womöglich vor Krebs schützt und gesünder als Butter ist, gilt als lange bekannt. Neu ist allerdings die Erkenntnis, dass das Lebensmittel Krankheiten wie Demenz oder Alzheimer vorbeugen kann, schreibt die Wissenschaftlerin Susanna C. Larsson in einem Begleitartikel.3 „In Anbetracht des Fehlens von Präventionsstrategien für die Alzheimer-Krankheit ist dieser Befund, falls er sich bestätigt, von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit.“ Auch wenn weitere Studien von Bedarf sind, ist und bleibt für die Forscherin Olivenöl in Sachen Fetten immer die erste Wahl.

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Quellen

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