25. September 2020, 18:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Blaubeeren gehören, was ihre positive Wirkung auf die Gesundheit betrifft, zu den bemerkenswertesten Lebensmitteln überhaupt. Jetzt konnten japanische Forscher nachweisen, dass ein ganz bestimmter Inhaltsstoff womöglich zur Behandlung chronischer Darmentzündungen eingesetzt werden kann.
Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms, die sich vor allem durch heftige Schmerzen und Durchfall auszeichnet. Sie verläuft meist schubartig und setzt Betroffene oft tagelang außer Gefecht. Eine vollständige Heilung gibt es nicht, allerdings helfen einige Medikamente, die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
Die Erforschung neuer, wirksamer Behandlungsstrategien bei chronischen Darmentzündungen läuft auf Hochtouren. Jetzt haben japanische Wissenschaftler einen in Blaubeeren (auch Heidelbeeren genannt) vorkommenden Wirkstoff ausgemacht, der möglicherweise Linderung verspricht.
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Phytoverbindungen in Blaubeeren lindern im Tierversuch chronische Darmentzündungen
Was Heilpflanzen erst zu Heilpflanzen macht, sind die sogenannten Phytoverbindungen. Im menschlichen Körper entfalten sie ihre therapeutische Kraft, indem sie antioxidativ, entzündungshemmend oder gar krebshemmend auf den Organismus wirken. Auch in Blaubeeren stecken jede Menge solcher Verbindungen, eine davon heißt Pterostilben (PSB).
Eine gänzlich neue Entdeckung ist PSB nicht, dennoch machten Forschende der Universität Tokyo eine vielversprechende Entdeckung. Erste Tests an erkrankten Mäusen zeigten nämlich, dass bereits eine orale Einahme von Pterostilben ausreichte, um die Symptome bei chronischen Darmentzündungen signifikant zu verbessern. Bereits zuvor konnten im Reagenzglas-Versuch die antientzündlichen Eigenschaften von Blaubeeren nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler erhoffen sich nun, dass aus dem Blaubeerwirkstoff in naher Zukunft ein Medikament für Menschen entwickelt werden kann, welches möglicherweise sogar heilende Eigenschaften mit sich bringt.
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Blaubeeren: Eine besonders gesunde Köstlichkeit
Für die Medizin-Forschung mag die Entdeckung eine kleine Sensation sein. Leider dürfte der bloße Konsum von Blaubeeren keinen direkten Einfluss auf die Symptome von chronischen Darmentzündungen haben. Gleichwohl sind Blaubeeren eine super Idee, wenn es darum geht, den Obstkorb zu Hause aufzufüllen – oder eine neue Sorte im heimischen Garten anzupflanzen.
Sie können nämlich ihren Teil dazu beitragen, dass zahlreiche Krankheiten und damit einhergehende Entzündungen im Körper gar nicht erst entstehen. So gibt es Studien, die darauf hinweisen, dass Blaubeeren das Wachstum von Leberkrebszellen hemmen. Gleichzeitig schützen sie das Gehirn vor altersbedingter Vergesslichkeit.
Obendrein sind sie derart vollgestopft mit Vitamin C, dass gerade mal 50 Gramm reichen, um den Tagesbedarf zu decken. Jeder, der Blaubeeren liebt, weiß, dass ein 300-Gramm-Schälchen im Nu verputzt ist. Übrigens: Blaubeeren sind noch lange nicht „zu Ende erforscht“. Man darf gespannt bleiben, was noch so Wundersames über die köstlichen Kügelchen herausgefunden wird.