24. November 2023, 13:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Winterzeit ist Nüsschen-Zeit – doch sollten vereinzelt muffig schmeckende Exemplare keineswegs tapfer heruntergeschluckt werden. Denn bittere Nüsse könnten mit Schimmelpilzen belastet und damit giftig sein.
Nüsse, ganz gleich welche Sorte, gehören zu den gesündesten Snacks überhaupt. Im Winter greifen wir besonders gerne zu, zumal Studien darauf hinweisen, dass sie – in Maßen verzehrt – trotz ihres hohen Fettgehalts nicht dick machen und diverse positive Wirkungen auf die Gesundheit haben, etwa auf Entzündungs- und Cholesterinwerte aber auch den Blutdruck. Doch bei der Ernte und durch falsche Lagerung können sich gesundheitsschädliche Stoffe bilden. So ist u.a. bei bitter schmeckenden Nüssen Vorsicht geboten.
Übersicht
Nuss-Schimmelpilze geruchlos – aber am Geschmack erkennbar
Ist der Geschmack der Nüsse bitter, könnte das ein Zeichen für giftigen Schimmelpilzbefall sein. Die Rede ist von sogenannten Mykotoxinen – das sind Schimmelpilze, die während der Ernte, des Transports aber auch durch falsche Lagerung entstehen können. Sie bilden sich, wenn die Fette in der Nuss – und davon enthalten Nüsse bekanntermaßen viel – unter dem Einfluss von Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit zersetzt werden.
Besonders gut wachsen die Giftstoffe bei mäßigen oder warmen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung. Das Gefährliche: Hohe Temperaturen – sprich backen, rösten oder kochen – können den Schimmelpilzen nichts anhaben.
Und: Schimmelpilze sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und zudem geruchlos. Lediglich ein muffiger oder bitterer Geschmack deutet auf den Befall hin. Wer einen atypischen, häufig muffigen oder unangenehm bitteren Geschmack feststellt, der sollte daher „nicht schlucken, sondern spucken!“, rät das Bundeszentrum für Ernährung.1 Auch eine Verfärbung sollte Verbraucher stutzig machen, sichtbarer Schimmel natürlich allemal.
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Diese Nusssorten sind besonders häufig von Schimmelpilzen belastet
Häufiger von Schimmelpilzen befallen sind Nüsse aus feuchtwarmen Regionen, besonders Erdnüsse, Haselnüsse, Paranüsse, Mandeln und Pistazien. Eine Analyse von Meldungen betroffener Nüsse aus dem Jahr 2019 ergab, dass das die Hälfte der befallenen Nüsse aus der Türkei stammten, ein weiteres Drittel aus Ägypten. Besonders hoch sei hier der Befall bei Erdnüssen und Pistazien gewesen (33 bzw. 44 Prozent).2 Walnüsse werden überwiegend in Europa und den USA angebaut und sind daher seltener betroffen.
Mykotoxine können schwere Krankheiten auslösen
Sofort wird man natürlich nicht krank, wenn man einmal eine schlechte Nuss erwischt hat – und in der Regel bewahr uns unser Geruchssinn davor, weiterzuessen. Wenn’s dennoch geschehen ist, können Durchfall oder Erbrechen die Folge sein. Isst man jedoch regelmäßig von Schimmel befallene Lebensmittel, kann es zu Nieren- und Leberschäden kommen, auch das Immunsystem kann beeinträchtigt werden. Im schlimmsten Fall können Mykotoxine sogar krebserregend wirken und das Erbgut schädigen.3
Deshalb: bitter schmeckende Nüsse umgehend ausspucken!
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So lagert man Nüsse richtig
Damit giftige Mykotoxine gar nicht erst entstehen, sollten Mandeln, Walnüsse, Cashews und Co. und stets trocken und kühl gelagert werden. Plan B: Nüsse zählen übrigens auch zu den Lebensmitteln, die man bedenkenlos einfrieren kann – ob mit oder ohne Schale und auch gemahlen. Lagerzeit im Tiefkühler: maximal ein Jahr.