30. Juli 2020, 17:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dass man an heißen Sommertagen besonders auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers achten muss, dürfte jedem klar sein. Aber sind Sie sicher, dass Sie heute schon genug getrunken haben?
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser. Flüssigkeit ist – neben der Atemluft – die wichtigste Grundlage für alle biologischen Vorgänge im Körper und wir verlieren sie beim Atmen, beim Schwitzen und über die Nieren. Wie Sie bei Hitze richtig trinken, erfahren Sie hier.
Flüssigkeitsbedarf an normalen Tagen
Um den Flüssigkeitsbedarf zu decken und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu gewährleisten, brauchen Erwachsene laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) rund 1,5 Liter Wasser täglich. Andere Quellen, wie beispielsweise die Landesärztekammer BaWü, nennen 1,5 bis 2 Liter.
Soviel zu gewöhnlichen Tagen. Aber wie verschiebt sich diese Empfehlung an heißen Tagen? Wenn das Thermometer auf über 30 Grad klettert und wir – durch verstärktes Schwitzen wie auch beim Sport – erhöhten Flüssigkeitsverlust erleiden?
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An heißen Tagen: Jede Stunde ein 0,25l-Glas
Für heiße Tage gilt: Wer auf das Durstgefühl wartet, trinkt zu spät! „Als gesunder Erwachsener sollte ich jede Stunde circa 200 bis 250 Milliliter trinken“, erklärt Prof. Hanns-Christian Gunga von der Berliner Charité. Auf zwölf Stunden gerechnet, ergibt das an Hitzetagen ein Minimum von 2,5 bis 3 Litern Flüssigkeit, die wir – über den Tag verteilt in kleinen Portionen – zu uns nehmen sollten. Tipp der DGE: Stellen Sie sich immer ein Getränk in Sichtweite!
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Was soll man bei Hitze am besten trinken?
Am besten sind wohltemperierte oder warme Getränke – die belasten den Körper weniger als kalte und eiskalte Getränke, für deren Temperaturregulation er viel Energie aufbringen muss: (Mineral-)Wasser, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte, Vitamingetränke sowie ungesüßte Früchte- und Kräutertees.
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Das droht bei zu viel Flüssigkeitsverlust
Verdunstet zu viel Flüssigkeit über die Haut, und wird diese nicht nachgefüllt, kann dies zum Eindicken des Blutes führen. In der Folge kann der Körper die Zellen nicht mehr optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Schwindel, Schwäche und Kollaps sind wohl die bekanntesten Folgeerscheinungen. Ein anderer Punkt ist der Mineralstoffmangel.
Denn durch Schwitzen – sei es durch Hitze oder Sport – gehen dem Körper nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte (Mineralstoffe) verloren. Die braucht er für verschiedene Funktionen – etwa flüssiges An- und Entspannen der Muskulatur (Magnesium), stabile Funktion der Muskeln und Nerven (Kalium), Aufnahme von Kohlenhydraten (Natrium), Knochengesundheit (Kalzium)…
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Und noch ein paar Verhaltenstipps, um an heißen Tagen nicht umzukippen: Leichte Bekleidung anziehen, den Sport reduzieren oder in den frühen Morgen oder späten Abend verlegen.