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Was ist dran an der berühmten 5-Sekunden-Regel?

5-Sekunden-Regel: Toast auf dem Boden
In diesem Fall würden wahrscheinlich die Wenigsten es noch vom Boden essen. Doch bei Süßigkeiten oder Knabberzeug vertrauen einige auf die 5-Sekunden-Regel. Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

31. Dezember 2021, 9:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele kennen den Mythos der 5-Sekunden-Regel aus ihrer Kindheit. Er besagt: Wenn man innerhalb weniger Sekunden zu Boden gefallenes Essen aufhebt, ist es noch nicht von Bakterien befallen und kann ruhig gegessen werden. Doch stimmt das?

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Besonders bei Kindern ist die 5-Sekunden-Regel beliebt, schließlich fällt ihnen öfter mal etwas zu Boden: Hebt man Knabberzeug, Süßigkeiten oder ein Stück Obst schnell auf, ist „nichts passiert“ – so der Volksmund. Die älteren Generationen pusten es manchmal noch kurz ab, bevor es wieder in den Mund wandert. Aber hat man durch das Einhalten der fünf Sekunden wirklich verhindert, dass Bakterien mit in den Körper wandern? Wissenschaftler der Rutgers University in New Jersey (USA) wollten es genau wissen und untersuchten vor einigen Jahren in einer Studie, was tatsächlich passiert, wenn Nahrung auf unterschiedlichen Oberflächen landet.1

So lief die Studie zur 5-Sekunden-Regel ab

Die Forscher wählten Wassermelone, Brot, mit Butter beschmiertes Brot und Fruchtgummis aus, die sie auf Edelstahl, Fliesen, Teppich und Holz fallen ließen. Die Liegedauer betrug weniger als eine Sekunde, fünf, dreißig oder dreihundert Sekunden. Außerdem behandelten die Forscher die getesteten Flächen mit einem Salmonellen ähnlichen Bakterium.

Die Ergebnisse der Untersuchung

Die wichtigste Erkenntnis der Untersuchung: Je höher der Feuchtigkeitsgehalt der Nahrung, desto mehr Bakterien werden aufgenommen. Die Wassermelone wurde am stärksten kontaminiert, während Fruchtgummis die geringste Bakterienaufnahme zeigten. „Bakterien haben keine Beine, sie bewegen sich durch Feuchtigkeit und je feuchter das Lebensmittel, desto höher das Übertragungsrisiko“, erklärt der Leiter der Studie, Professor Donald Schaffner in einer Pressemeldung.

Die zweite Erkenntnis: Auch die Oberflächenbeschaffenheit hat einen Einfluss auf die Übertragung. Überraschenderweise wurden vom Teppich am wenigsten Bakterien abgegeben, am meisten von Edelstahl und Fliesen. Bei Holz variierten die Ergebnisse stark.

Auch interessant: Jedes zweite Küchenhandtuch bakterienverseucht

Fazit: Ist etwas dran an der 5-Sekunden-Regel?

„Die 5-Sekunden-Regel ist eine zu starke Vereinfachung dessen, was passiert, wenn Essen zu Boden fällt“, bemängelt Schaffner. Die Bakterienübertragung könne unmittelbar erfolgen, also selbst in weniger als einer Sekunde. Doch je trockener das Lebensmittel und je kürzer die Liegezeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass nur wenige Bakterien übertragen werden. Am besten und sichersten ist, man verzichtet auf den Verzehr ganz. Oder man macht es wie Studienleiter Schaffner. „Ich habe auch schon Nahrung vom Boden gegessen“, berichtet er der New York Times. „Wenn ich allerdings ein Stück Wassermelone auf meinen relativ sauberen Küchenboden fallen lassen würde, käme das sofort in den Kompost.“

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Quellen

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