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Kanadische Studie

Diese 15-Minuten-Routine nach dem Workout ist gut fürs Herz

yoga herz: Illustration eines menschlichen Herzens
Laut Studie lässt sich das Sportprogramm mit einer kleinen Anpassung zu einem noch besseren Booster der Herzgesundheit machen Foto: Getty Images

9. Dezember 2022, 16:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bewegung und körperliche Fitness sind gut fürs Herz. Wer regelmäßig Sport macht, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Doch der Effekt lässt sich offenbar noch verstärken, indem man sein Workout auf eine bestimmte Weise beendet.

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Ob eine ausgiebige Laufeinheit oder Gewichte stemmen – für viele Sportler gehört am Ende eines Trainings eine Runde Dehnen fest dazu. Doch laut einer aktuellen Studie wäre es cleverer, diese Art des Cool-downs gegen eine andere Methode auszutauschen. Denn Forscher aus Kanada haben herausgefunden, dass 15 Minuten Yoga am Ende eines Workouts besonders gut fürs Herz zu sein scheinen.

Yoga im Vergleich mit Dehnen

Hintergrund der Studie war, dass die Wissenschaftler der Laval-Universität in Quebec (Kanada) herausfinden wollten, wie sich Yoga auf die Herzgesundheit auswirkt. Dabei verglichen sie die Trainingsmethode bewusst mit einer Dehneinheit, um womöglich Aussagen darüber treffen zu können, ob es die auch im Yoga enthaltenden Flexibilitätsübungen sind, die positive Effekte haben oder Yoga darüber hinaus Vorteile für die Gesundheit bietet.

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Ablauf der Studie

Für ihre Untersuchung rekrutierte das Forscherteam rund um Studienleiter Dr. Paul Priorier 60 Personen mit Bluthochdruck und metabolischem Syndrom. Mit ihnen führten sie ein dreimonatiges Bewegungsprogramm durch. Dafür teilten die Wissenschaftler die Probanden in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe machte am Ende ihres 30-minütigen aeroben Trainings an fünf Tagen in der Woche 15 Minuten Yoga. Die andere Gruppe beendete das Ausdauer-Workout mit 15 Minuten Stretching.

Um die Auswirkung auf die Herzgesundheit abzuschätzen, erfassten die Forscher die Körpermaße der Teilnehmer und maßen ihren Blutdruck, das hochsensible C-reaktive Protein (hs-CRP) in ihrem Blut, das bei Entzündungen im Körper vermehrt gebildet wird, sowie den Glukose- und den Lipidspiegel. Außerdem nutzten sie die Methoden des Framingham- und des Reynolds-Risikoscores, um die Gefährdung für Herzinfarkte, Herzerkrankungen und Schlaganfälle zu berechnen.

Die beiden Probandengruppen waren nicht nur von Alter und Geschlecht her gleich aufgestellt, zu Beginn der Studie gab es auch keine Unterschiede in Bezug auf Raucherquote, BMI, systolischen und diastolischen Blutdruck im Ruhezustand, Herzfrequenz im Ruhezustand und Pulsdruck.1

FITBOOK Workout

Yoga am Ende eines Workouts effektiver als Dehnen

Nach drei Monaten zeigte sich, dass sowohl bei der Yoga- als auch bei Stretching-Gruppe der systolische und diastolische Ruheblutdruck, der mittlere arterielle Blutdruck und die Herzfrequenz gesunken. Ein Unterschied zeigte sich jedoch im Effekt auf den systolischen Blutdruck.  Dieser Wert zeigt, mit welchem Druck Blut vom Herzen in den Körper gepresst wird. Hier hatte Yoga im Vergleich zum Dehnen die Nase vorn.

Während sich der systolische Blutdruck bei den Personen, die ihre Workouts mit Stretching beendeten, um 4 mmmHg sank, verringerte er sich bei den Yogis um 10 mmmHg. Die 15-minütige Yoga-Routine senkte auch die Ruheherzfrequenz und das Zehn-Jahres-Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das anhand des Reynolds-Risikoscores ermittelt wurde.2

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Effekt von Yoga auf Blutdruck und Herzgesundheit

Mit ihren Untersuchungsergebnissen konnten die kanadischen Forscher frühere Forschung bestätigen, die belegt hatten, dass sich Yoga positiv auf Blutdruck und damit auf das Herz auswirkt.3 Der genaue Mechanismus, der diese Wirkung des Yogas hervorruft, ist allerdings noch nicht genau erforscht. Die aktuelle Studie aus Kanada liefert hierzu die spannende Erkenntnis, dass es offenbar nicht speziell die im Yoga enthaltenen Dehnübungen sind, die die Trainingsmethode so effektiv für die Herzgesundheit machen. Sonst hätten Yoga und Stretching bei den Ergebnissen gleichauf sein müssen. Offenbar sind es Bestandteile bzw. Bewegungsabläufe des Yoga, die über das reine Dehnen hinausgehen, die besonders gut fürs Herz sind.

Fazit

Wer seinem Herzen etwas Gutes tun möchte bzw. seinen zu hohen Blutdruck senken möchte, sollte in Erwägung ziehen, Yoga in seine regelmäßige Sportroutine zu integrieren. Bereits 15 Minuten am Ende eines anderen Workouts wie etwa Laufen, können viel bewirken – und mehr als einfache Muskeldehnungen, wie der Leiter der kanadischen Studie betont.

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Quellen

Themen Blutdruck Herzgesundheit
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