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Sportmediziner erklärt's

Worauf muss man bei Kinesiotapes achten?

Ein Physiotherapeut bringt ein Kinesio-Tape auf der Schulter einer jungen Frau an
Fachleute wissen, wie die bunten Kinesiotapes angebracht werden müssen, damit sie ihren Zweck erfüllen Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

8. September 2021, 17:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Man sieht sie nicht nur am Körper von Profisportlern, sondern auch immer öfter an Freizeitathleten: Kinesiotapes. Die bunten Klebestreifen auf der Haut sollen unterschiedliche Beschwerden lindern. FITBOOK erklärt, was man darüber wissen sollte, damit sie wirklich etwas bringen.

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Sie sind definitiv ein Hingucker. Die bunten Streifen zieren Waden von Läufern, umschlingen Kniescheiben und Schultern, ziehen sich über den Nacken bis zum Haaransatz oder bilden wilde Muster auf durchtrainierten Rückenpartien. Doch Kinesiotapes sollen eigentlich keine optischen Zwecke erfüllen, sondern gesundheitliche.

Was sollen Kinesiotapes bewirken?

„Sinn machen sie beispielsweise bei Rückenbeschwerden, Verstauchungen oder Haltungsproblemen“, befindet Wolfgang Schillings. Er ist Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin am Athleticum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Kinesiotapes lassen sich am gesamten Bewegungsapparat anbringen und sollen unter anderem den Heilungsprozess bei bestimmten Verletzungen oder Beschwerden unterstützen. Im Zusammenspiel mit Bewegung sollen sie mittels mechanischer Reibung die Durchblutung fördern und abschwellend wirken.

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Wie und wo bringt man Kinesiotapes an?

Das A und O ist die richtige Positionierung der Kinesiotapes. „Es sollte dem Verlauf der Muskulatur folgen und natürlich der medizinischen Indikation entsprechen“, erläutert der Fachmann. Daher sollte man sich beim ersten Mal von einem Physiotherapeuten oder Arzt zeigen lassen, wie man die Tapes korrekt platziert. Denn: „Wenn ein Klebestreifen falsch angebracht wird, bringt er nichts“, so Schillings.

Das Pflaster muss auf ganz trockener Haut und vor allem faltenfrei aufgeklebt werden. Aufs Eincremen sollte man daher an der entsprechenden Stelle verzichten. Bei starker Behaarung muss manchmal ein Rasierer ran. Damit es besser hält, sollte man zum Schluss so lange über das Tape reiben, bis der Kleber sich gut mit der Haut verbunden hat.

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Wann sollte man Kinesiotapes nicht verwenden?

Kritiker bemängeln, dass die Wirkung der Pflasterstreifen nicht ausreichend wissenschaftlich belegt sei. Zudem gibt es hinsichtlich der Nutzung Einschränkungen: Bei Allergien gegen den Klebstoff, offenen Wunden, Sonnenbrand oder Hauterkrankungen wie Ekzemen sollte man auf die Klebestreifen verzichten. Wenig geeignet sind sie auch bei frischen Außenbandverletzungen – zumindest in den ersten Wochen, in denen Sport tabu ist. „Da ist Ruhigstellen angesagt. Dafür sind die Tapes wenig geeignet“, erklärt Schillings. Das anschließende Aufbau-Training könnten sie aber wiederum sinnvoll unterstützen, so der Mediziner.

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