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Was bringt es?

Rapper Wiz Khalifa schwört auf Marihuana, um beim Sport besser atmen zu können

Wiz Khalifa ist bekannt für seinen Marihuana-Konsum. Laut ihm habe es auch eine positive Wirkung auf Sport.
Wiz Khalifa ist bekannt für seinen Marihuana-Konsum. Laut ihm habe es auch eine positive Wirkung auf Sport. Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

21. Februar 2023, 16:13 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wiz Khalifa (35) gehört zu den bekanntesten US-Rappern. Doch in letzter Zeit sorgt er auch mit seiner neu erlangten Fitness für Schlagzeilen. Dabei scheint ihm offenbar auch das Rauchen von Marihuana zu helfen, wie er selbst sagt. Doch bringt das wirklich was oder ist es bloß Unfug?

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Der amerikanische Rapper Wiz Khalifa ist ein bekennender Kiffer, also ein Freund von Marihuana. Für ihn ist es nicht nur ein Genussmittel, sondern dient offenbar auch der Leistungssteigerung. Das hat er in einem Interview mit dem Männermagazin „GQ“ erzählt. In den letzten Jahren hat er seinen ehemals schlaksigen 1,93-Meter-Körper transformiert und rund 18 Kilogramm an Muskelmasse zugelegt. Zunächst setzte er auf Kampfsportarten wie Muay Thai. Dann legte er sich ein eigenes Fitnessstudio zu und trainiert nun fünfmal die Woche. FITBOOK berichtete. Aber nicht nur das. Wiz Khalifa glaubt, dass ihm beim Sport auch Marihuana hilft. Doch kann das wirklich stimmen? Wir haben nachgeforscht und einen Experten dazu befragt.

Besser beim Sport dank Marihuana?

Wer an Muskeln zulegen will, der muss regelmäßig hart trainieren und sich ausgewogen, insbesondere eiweißreich, ernähren. Das weiß auch der Rapper Wiz Khalifa. Sein rund zweistündiges Workout absolviert er fünfmal die Woche von Montag bis Freitag. Dazwischen achtet er darauf, genug und nährstoffreich zu essen, wie er der „GQ“ erzählt. Denn er tendiert dazu, zu wenig zu essen, was sich nachteilig auf das Muskelwachstum auswirkt.

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Aber er sieht noch einen weiteren Erfolgsfaktor für seine gesteigerte Fitness: Marihuana. Auf die Frage, ob er denn nie außer Puste ist beim Training, antwortet der Rapper: „Ich glaube wirklich, dass das Rauchen von Gras meiner Atmung hilft, weil ich eine bessere Atemkontrolle habe und in der Lage bin, diese tiefen, langen Atemzüge zu machen, die normale Menschen, die kein starkes Marihuana konsumieren, nicht machen können“, sagt Wiz Khalifa.

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Wiz Khalifa bewirbt sein eigenes Cannabis-Produkt

Als großer Verfechter von Cannabis ist der Rapper also überzeugt, dass ihm das Rauchen von Marihuana bei der Atmung hilft. Er lässt auch keine Gelegenheit aus, um das von ihm vermarktete „Khalifa Kush“ zu bewerben. Dieses sei besonders stark und eben nicht zum Abhängen auf der Couch gedacht. Stattdessen kann es aktivierend wirken. Kein Wunder also, dass Wiz Khalifa beim Sport eine positive Wirkung von Marihuana sieht, schließlich bewirbt er damit auch sein eigenes Produkt. Doch was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? Konnten tatsächlich positive Eigenschaften von Marihuana auf sportliche Aktivität nachgewiesen werden?

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Das sagen Studien zu Sport und Marihuana

Im Jahr 2020 wurde eine große Studienauswertung zu dem Thema veröffentlicht.1 Dabei hat man 37 Studien, die sich mit Cannabis und dem Einfluss auf die sportliche Leistung beschäftigen, eingeschlossen. Bei den untersuchten Probanden handelte sich in den meisten Fällen um Spitzen- und Hochschulsportler. Rund ein Viertel der Befragten gab an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Zwei der inkludierten Studien belegten eine negative Auswirkung auf die sportliche Leistung, während zwei andere keine Auswirkungen feststellten. Zudem konnten keine positiven Effekte auf die Regeneration nach dem Sport beobachtet werden. Dennoch schreiben die Forscher, dass die Datenlage noch nicht gut genug sei, um sagen zu können, ob Marihuana die sportliche Leistung nun verbessert oder nicht.

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Eine andere große Datenauswertung aus dem Jahr 2021 kam zu einem ähnlichen Ergebnis.2 Jedoch betonen die Forscher, dass insbesondere der Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) eine positive Wirkung bei Sportlern haben könnte. CBD kann womöglich bei der Regeneration nach dem Training, aber auch bei der Behandlung von Schmerzen und der Genesung von verletzten Sportlern helfen. Allerdings sei auch hierfür die Beweislage dürftig. Deswegen braucht es in Zukunft klinische Studien, um die Wirkung von Marihuana auf den Körper beim Sport nachvollziehen zu können.

Lungenexperte rät davon ab

FITBOOK hat Dr. Martin Ehlers, Pneumologe und Buchautor, zu dem Thema befragt. Er hat dazu eine klare Meinung: „Marihuana hat eigentlich keine positiven Eigenschaften auf die Leistungsfähigkeit der Lunge“, sagt der Experte. Es gebe zwar Berichte, dass es bei einigen Patienten mit einem überempfindlichen Bronchialsystem eine beruhigende Wirkung auf das Asthma hat, aber die Wirkung sei psychisch. Dr. Martin Ehlers rät jedoch davon strikt ab. „Bei Asthmatikern kann das Rauchen von Marihuana gefährlich werden, da es den Grundmechanismus des Asthmas, also die Empfindlichkeit der Bronchien, eher verstärkt. Und das kann einen Asthmaanfall auslösen“, so der Pneumologe.

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Dennoch hat er eine mögliche Erklärung, warum Wiz Khalifa von einem positiven Effekt des Kiffens auf die Atmung spricht: „Die beruhigende Wirkung des Marihuanas sorgt womöglich dafür, dass man aus der flachen und schnellen Atmung in eine ruhigere und effektivere tiefe Atmung kommt“, so Dr. Ehlers. Denn heutzutage atmen viele Menschen viel zu schnell und zu flach, schreibt er auch in seinem Erfolgsbuch „Neustart für die Lunge“. Das sorgt für eine schlechte Sauerstoffversorgung des Körpers, insbesondere des Gehirns und der Muskel. Doch richtiges Atmen lässt sich auch ganz einfach ohne Marihuana üben und verbessern. Beispielsweise mit der Zwerchfellatmung: Dabei atmet man in lockerer Haltung ruhig und tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Zur Kontrolle sollte man seine Hand auf den Bauch legen, um zu prüfen, ob sie sich beim Atmen gleichmäßig hebt und wieder senkt. So kommt man ganz einfach in die tiefe Atmung.

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Quellen

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