20. Oktober 2022, 11:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mindestens 150 Minuten in der Woche sollte jeder Mensch körperlich aktiv sein, um Krankheiten vorzubeugen. Das schaffen viele nicht. In Deutschland sind laut der WHO die Zahlen vor allem bei Teenagern alarmierend.
Millionen Menschen weltweit bewegen sich zu wenig – das gilt offenbar auch besonders für uns Deutsche. Das hat verheerende Folgen. Im Zehnjahreszeitraum 2020 bis 2030 dürften fast 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung unter anderem Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen und Demenz entwickeln, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete. Deutschland hat demnach großen Nachholbedarf.
Übersicht
Offizielle Empfehlung der WHO wird kaum erreicht
Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen.1 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen dies laut einem neuen Statusreport der Weltgesundheitsorganisation jedoch nicht.2 In Ländern mit hohem Einkommen sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent).
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Bewegungsmangel bei mehr als einem Drittel der Deutschen
Deutschland schneidet noch schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder. 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich mehr bewegen. In Finnland, das die WHO als leuchtendes Beispiel herausstellt, sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug. Dramatisch ist es bei den 11- bis 17-jährigen Deutschen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig.
Schon zügiges Gehen kann viel bewirken
Um sich körperlich fit zu halten, sei es nicht nötig, sportlichen Aktivitäten wie Jogging oder Fitness-Stunden in Vereinen oder Clubs nachzugehen, betont die WHO. Auch Fahrradfahren und zügiges Gehen trage zur Fitness bei. In manchen Ländern gebe es kulturelle Barrieren, die Frauen davon abhielten, sich draußen sportlich zu betätigen. Aber auch in den eigenen vier Wänden könne man sich fit halten, zum Beispiel durch Treppensteigen, Spiele mit Kindern oder Hausarbeit, und, wie die Coronapandemie gezeigt habe, auch über Fitness-Angebote per Video.
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Steigende Kosten durch zu wenig Bewegung
Die Behandlung der 500 Millionen Menschen, die mangels Bewegung erkranken dürften, koste die Welt zusammen 27 Milliarden Dollar (27,5 Milliarden Euro), berichtete Fiona Bull, Leiterin der WHO-Abteilung für körperliche Bewegung, in Genf. Mit dem Geld könnten stattdessen 100 Millionen Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden.
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5,7 Mio. Studienteilnehmer So dramatisch ist der Bewegungsmangel weltweit
Weltgesundheitsorganisation Veränderter Lebens- und Arbeitsstil macht Augen schlechter
Studie Diesen positiven Effekt haben bereits 20 Minuten zügiges Gehen täglich
Quellen
- 1. World Health Organization. Physical activity. (aufgerufen am 19.10.2022)
- 2. World Health Organization. Global status report on physical activity 2022. (aufgerufen am 19.10.2022)
- Mit Material von dpa