
27. Januar 2022, 4:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sport ist nicht nur für jede einzelne Person gesund, sondern hat auch einen nicht unerheblichen Effekt auf die Gesamtbevölkerung eines Landes. Das hat eine Studie jetzt am Beispiel der USA herausgefunden.
Wer sich regelmäßig bewegt, bleibt nicht nur fit und beweglich, sondern fördert auch seine Gesundheit. Denn Sport kann das Risiko für Krankheiten mindern und hat laut Studien zudem einen lebensverlängernden Effekt.1 Positive Wirkungen, die nicht nur der Einzelperson zugute kommen. Eine US-Studie fand nun heraus, dass Sport offenbar auch Leben retten kann.
Übersicht
Kohortenstudie mit 5.000 Teilnehmern
Lässt sich der gesundheitliche Nutzen vom Individuum auf die Gesamtheit einer Bevölkerung übertragen? Genau das wollten US-Forscher wissen und analysierten Daten von 4.840 Teilnehmern des „National Health and Nutrition Examination Survey“. Die nationale Langzeitstudie erfasst den gesundheitlichen Status sowie die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten von US-amerikanischen Kindern und Erwachsenen.
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Um dem Einfluss von Sport auf die Spur zu gehen, analysierten die Forschenden nun die Daten von erwachsenen Personen zwischen 40 und 85 Jahren. Dabei lag der Fokus auf dem Aktivitätslevel der Probanden, die via Beschleunigungsmesser erfasst worden waren. Zusätzlich verfolgten die Wissenschaftler die Todesrate in der Studiengruppe bis Ende 2015. Das Aktivitätslevel der teilnehmenden Personen teilten die Forscher in folgende Kategorien ein: 0-19, 20-39, 40-59, 60-79, 80-99, 100-119, 120-139 oder mehr als 140 Minuten Bewegung pro Tag.2
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Sport rettet Leben
Um zu ermitteln, wie viele Todesfälle sich durch Sport vermeiden ließen, berechneten die Wissenschaftler Pävalenzschätzungen für die Bevölkerung und verwendeten Gefährdungsquotienten. Letztere wurden um Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsgrad, Body-Mass-Index, Ernährung, Alkoholkonsum, Raucherstatus, chronische Erkrankungen, Einschränkungen der Mobilität, sowie den allgemeinen Gesundheitszustand bereinigt. Das Ergebnis war eindeutig: Sport kann Leben retten. Und zwar viele Leben, bei bereits wenigen Minuten Sport täglich.
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Bereits 10 Minuten mehr Bewegung am Tag können hunderttausende Todesfälle vermeiden
Die Forscher errechneten mithilfe ihres Modells, dass bereits ein leicht gesteigertes Bewegungslevel (moderat bis intensiv) einen riesigen Effekt hat. Würden vor allem Menschen, die 40 Jahre und älter sind, einfach nur zehn Minuten Sport pro Tag machen, könnte das im Jahr rund 110.000 Leben retten – und zwar allein in den USA! Noch größere positive Auswirkungen hätten natürlich weitere 20 oder 30 Minuten körperliche Aktivität täglich.

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Cambridge-Studie Der gesunde Effekt von 11 Minuten Bewegung pro Tag
Quellen
- 1. Paluch AE, Gabriel KP, Fulton JE et al. (2021). Steps per Day and All-Cause Mortality in Middle-aged Adults in the Coronary Artery Risk Development in Young Adults Study. JAMA Network Open.
- 2. Saint-Maurice P.F., Graubard B.I., Troiano R.P. et al. (2022). Estimated Number of Deaths Prevented Through Increased Physical Activity Among US Adults. JAMA International Medicine.