7. November 2018, 18:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
US-Forschern zufolge könnte Vitamin D unsere Ausdauerleistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Vorausgesetzt, die Dosis stimmt.
Vitamin D wird bekanntermaßen mit Knochengesundheit in Verbindung gebracht. So lautet die Faustregel: Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Eine neue Studie legt nahe, dass insbesondere Sportler auch aus einem anderen Grund auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung achten sollten.
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So erschien im Oktober 2018 in der Fachpublikation European Journal of Preventive Cardiology eine Studie, die zu folgendem Ergebnis kommt: Menschen mit höherem Vitamin-D-Spiegel haben eine bessere Ausdauer. Das müssen Sie über die Untersuchung wissen.
Darum ging es in der Studie
Ein Forscherteam um Dr. Amr Marawan von der US-amerikanischen Virginia Commonwealth University hat sich einer möglichen Verbindung zwischen Vitamin D und Ausdauerleistungsfähigkeit angenommen.
Wie ScienceDaily schreibt, haben die Wissenschaftler untersucht, ob Menschen mit höherem Vitamin-D-Pegel auch eine bessere Ausdauerleistungsfähigkeit aufweisen. An der Studie nahmen 1.995 Menschen teil, die zwischen 20 und 49 Jahre alt waren. 13 Prozent von ihnen litten an Bluthochdruck, 4 Prozent an Diabetes. Den Teilnehmern wurde Blut abgenommen, um den jeweiligen Vitamin-D- und VO2max-Wert festzustellen. Basierend auf ihrem Vitamin-D-Spiegel wurden die Probanden dann in vier verschiedene Gruppen eingeteilt.
VO2max
„VO2max steht für die maximal mögliche Sauerstoffaufnahme bei Belastung. Genauer gesagt geht es darum, wie viel Sauerstoff der Körper nicht nur aufnehmen, sondern auch verwerten kann. Ermittelt wird der VO2max meist auf dem Laufband oder Fahrradergometer: indem der Sauerstoffgehalt der eingeatmeten und der ausgeatmeten Luft gemessen und mit dem Faktor Zeit und Körpergewicht in Relation gebracht wird.“–
Die Gruppe mit dem höchsten Vitamin-D-Pegel erwies sich im Vergleich zu den „vitaminärmsten“ Probanden als 4,3 Mal leistungsfähiger. Wichtig: Selbst bereinigt um Faktoren wie Alter, BMI, Diabetes oder Bluthochdruck hatten die Probanden mit dem meisten Vitamin D im Blut immer noch eine 2,9-fach höhere Ausdauer. Dr. Marawan fasst die Ergebnisse so zusammen:
Unsere Studie zeigt, dass ein erhöhter Vitamin-D-Pegel mit besserer Ausdauerleistungsfähigkeit korreliert.
Zwar betont Dr. Marawan, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handle und man deswegen nicht daraus schließen könne, dass Vitamin D die Ausdauer verbessert. Gleichzeitig unterstreicht er die doch sehr deutliche Korrelation, die übrigens auch dann Bestand hatte, als man den Vitamin-D-Pegel erhöhte – was zu einer statistisch signifikanten Zunahme der Ausdauerleistungsfähigkeit führte. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer Dosis-Wirkungs-Beziehung.
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In Folgestudien gelte es Dr. Marawan zufolge, jetzt genauer zu untersuchen, wie viel Vitamin D das Herz braucht, um optimal zu funktionieren.
Prof. Dr. Worm kritisiert „Super-Studie“ Warum Sie doch Vitamin D und Fischöl fürs Herz nehmen sollten
Studie Der Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Herzerkrankungen
Studienlage Beeinflusst ein Vitamin-D-Mangel die Muskelkraft?
Bitte nicht übertreiben!
Brauchen Sie überhaupt mehr Vitamin D? Diese Frage kann nur Ihr Arzt beantworten (mehr dazu lesen Sie hier). Fakt ist: Man sollte es auch nicht mit Vitamin D übertreiben.
„Es ist nicht so, dass man sagen könne: Je mehr Vitamin D, desto besser“, warnt Dr. Marawan. Denn eine Vergiftung führt zu einem Kalzium-Überschuss im Blut, der mit Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit einhergehen kann. Diese toxischen Effekte entstünden aber in aller Regel nur durch eine zusätzliche Supplementierung über Tabletten – und nicht über die normale Ernährung oder Sonnenbestrahlung.