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Kommentar eines Jugendspielers

Warum Tennis für mich der beste Sport ist

Tennisschläger liegt auf Kunstrasen
Tennis ist auf Platz 4 der beliebtesten Sportarten der Welt. Hätten Sie das gedacht? Foto: Getty Images, FITBOOK
Florian Formen

30. Juni 2023, 16:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Unser Autor (14) spielt Tennis, seit er vier Jahre alt ist. Was den Sport für ihn so besonders macht und welches das schönste Gefühl dabei ist, verrät er bei FITBOOK. Und er erklärt, weshalb Tennis ein Sport für alle ist.

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Ich spiele Tennis im Verein, seitdem ich vier bin. Man kann also sagen, dass ich auf dem Tennisplatz aufgewachsen bin. Warum Tennis für mich persönlich der beste Sport ist? Da gibt es viele Faktoren.

Was Tennis für mich besonders macht

Eine Sache, die Tennis für mich besonders macht, ist die Motivation, unmögliche Bälle zu erlaufen. Man versucht, was man kann, um die Bälle zu bekommen, zurückzuspielen und hoffentlich den Punkt zu gewinnen. Außerdem gefällt mir, dass es beim Tennis mit Einzel und Doppel verschiedene Spielformen gibt. Wenn man möchte, kann man sogar die Teams durchwechseln. Deshalb wird einem beim Tennis nie langweilig und man kann es stundenlang spielen.

Das schönste Gefühl im Tennis ist aber das, was man hat, wenn das Spiel vorbei ist und man gewonnen hat. Man hat wahrscheinlich all seine Kraft auf dem Platz gelassen und wurde dafür belohnt. Ein grandioses Gefühl!

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Tennis wurde 1968 Profisport und wird seitdem gefördert

Tennis hatte früher den Status Elitensport, weil er nur Menschen oberer Einkommensschichten zugänglich war. Man musste viel Geld dafür bezahlen, Mitglied in einem Verein werden zu können. Es ging also auch darum, Menschen der unteren Schichten auszuschließen. Seit 1968 zählt die Sportart zu den Profisportarten und wird gefördert, u.a. auch an Schulen. Damit wurde Tennis zu einem Sport für alle. Auch ich profitiere von einer Sportförderung durch den Verein.

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Tennis-Stars brachten die starren Kleiderordnungen zu Fall

Zum Vorurteil des Elitensports bei trug auch immer die Kleiderordnung, dass man auf dem Platz ausschließlich weiße Klamotten tragen darf. Das gilt – bis auf eine Ausnahme – schon lange nicht mehr: Beim prestigeträchtigen Wimbledon-Turnier muss bis heute die Kleidung der Spieler zu 90 Prozent weiß sein.

Als einer der ersten brach der amerikanische Tennisspieler Andre Agassi mit der starren Kleidungsregel, trug bspw. bei den French Open 1988 Jeans-Shorts.1 Und in den 90ern liefen Nike-Werbespots mit ihm in bunten Klamotten. Die Rockpflicht für Frauen ist seit 2018 Geschichte. Maßgeblich angezettelt von Serena Williams, die bei den French Open im selben Jahr einen Catsuit trug. Die Women’s Tennis Association (WTA) kippte daraufhin die Rockpflicht, seitdem dürfen Frauen auf dem Platz Leggins, Hosen und Kompressionshosen tragen.2

Andre Agassi 1988 bei den French Open
Andre Agassi 1988 bei den French Open Foto: Getty Images

Auch in Wimbledon ist die Regel mittlerweile höchst umstritten. Seine deutliche Ablehnung zeigte bspw. Nick Kyrgios, der bei der Siegerehrung nach dem Wimbledon-Finale 2022 ein rotes Cap trug, und dafür zu 10.000 Euro Strafe verdonnert wurde. Sein Kommentar damals: „Ich mache, was ich will!“3

Kürzere Matches begeistern neue Zuschauer

Ein weiterer Grund, weshalb Tennis deutlich offener geworden ist, ist die Anpassung der Länge eines Matches. Bei den Männern wurde früher jedes Turnier im „Best-of-five“-Modus gespielt (was bedeutet, dass man drei Sätze gewinnen musste, um ein Spiel für sich zu entscheiden). Solche Matches gingen teilweise über fünf Stunden. Auch das wurde mittlerweile abgeschafft – mit Ausnahme der vier Grand Slam Turniere Australien Open, French Open (Roland Garros), Wimbledon und US Open. Heutzutage spielen die Männer üblicherweise „Best-of-three“, wie das bei den Frauen schon immer war. Der fünfte Satz wird jetzt nicht mehr gespielt, bis jemand zwei Spiele Vorsprung hat. Es gibt nun beim Spielstand von 6:6 einen langen Tie-Break bis 10, der die Entscheidung abkürzt. Dadurch wurde Tennis kurzweiliger (Matches dauern heute selten länger als drei Stunden) und damit interessant für ganz neue Zuschauer.

Tennis ist ein Sport für alle geworden

All diese Regeländerungen wirken sich auch auf den Amateurbereich aus. Man merkt an vielen Stellen, dass Tennis kein reiner Sport für die Elite mehr ist, sondern ein Sport für alle. Die Clubs nehmen keine Mitglieder mehr auf, weil sie voll sind. Das merke ich auch persönlich jedes Mal, wenn ich einen Platz zum Spielen reservieren möchte. Meistens sind nahezu alle Plätze ausgebucht. Zusätzlich meldet der Großteil der Vereine mittlerweile mehr als eine Mannschaft pro Altersklasse an. Die vielen engagierten Spieler zeigen, wie sehr der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Auch der Ruf des langweiligen Einzelsports trifft auf Tennis lange nicht mehr zu. Schließlich ist bei einem normalen Liga-Tennisspiel immer ein Doppel dabei und man muss sich untereinander anfeuern.

Turnier-Nebenrunden gab es früher fast nie

Dass Tennis ein Sport für alle geworden ist, belegt auch eine simple Statistik aus dem Jahr 2018: Gemessen an den geschätzten Zuschauerzahlen ist es mittlerweile auf Platz vier der beliebtesten Sportarten der Welt (in Deutschland sogar auf Platz 2).4 Das merkt man überall: Sowohl auf der Profi-Tour, die bei den Männern und bei den Frauen immer mehr Zuschauer anlockt, als auch in den kleinen Amateur-Tennisclubs. Seitdem ich spiele, stieg die Anzahl der Turniere. Es gibt Nebenrunden, wenn man bei einem Turnier ausscheidet – das gab es früher fast nie.

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Quellen

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