3. Oktober 2023, 17:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer die Kleinsten mit auf Wandertour nimmt, trägt sie oft in einer sogenannten Kraxe auf dem Rücken. Wie lässt der sich dabei bestmöglich schonen?
In Rückentragen – sogenannten Kraxen – können Eltern den Nachwuchs mit auf Wandertour nehmen. Vor allem, wenn ein Partner zur Hilfestellung fehlt, kann das Aufsetzen der Kraxe kann durchaus schwer sein, je nach Größe und Gewicht des Kindes und Fitness des Trägers. FITBOOK hat Tipps, wie es möglichst rückenschonend geht.
Übersicht
Kraxe mit Kind rückenschonend aufsetzen
Beim Aufsetzen der Tragen kann ein Tisch helfen, rät die Sportwissenschaftlerin Heike Streicher. Und so geht’s: Die Kraxe fest auf den Tisch stellen, das Kind hineinheben und anschnallen. Dann mit dem Rücken vor die Trage stellen, die Schultergurte überstreifen und langsam aufrichten – dabei wichtig: Einen festen, hüftbreiten Stand einnehmen und den Rücken gerade lassen. Andernfalls riskiere man schwere Rückenschäden, warnt Streicher. Sie arbeitet an der Universität Leipzig und ist Expertin für die Aktion Gesunder Rücken (AGR).
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Worauf man beim Wandern mit Kraxe noch achten sollte
Damit sich der Druck auf Schultern und Rücken verteilt, sollten die Träger und Gurte einer Kraxe gut gepolstert sein. Beim Tragen sollte sie möglichst körpernah anliegen und ihr Hüftgurt sollte fest sitzen – so wird die Wirbelsäule bestmöglich entlastet.
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Ab wann kann man ein Kind in der Kraxe mit zum Wandern nehmen?
Kinder können nach Angaben der AGR in Kraxen mitgenommen werden, sobald sie selbstständig sitzen können. Beherrschen sie das noch nicht, tragen Eltern sie beim Wandern stattdessen lieber in speziellen Babytragen, in denen die Kleinen in der sogenannten Anhock-Spreiz-Haltung sitzen können. Das sei für eine gesunde Entwicklung der Hüfte und Wirbelsäule wichtig.
Kraxen-Tipp aus der Redaktion
„„Auf dem Rücken getragen zu werden, finden Kinder meist aufregend, schließlich gibt es ja viel zu sehen, während Papa oder Mama durch den Wald spazieren oder schwer atmend einen Berg besteigen. Dauert die Tour aber etwas länger, kann man sich ziemlich sicher sein, dass die Kleinen durch das Schaukeln auch mal einschlafen – und nichts mehr mitbekommen. So habe ich es schon erlebt, dass das Kleinkind eines Freundes sich die komplette Wange aufgescheuert hat, weil es in der Kraxe einschlief und permanent in der gleichen Position gegen das raue Material rieb. Wer sein Kind nicht völlig überrascht mit Blutverschmiertem Gesicht aus der Kraxe heben will, sollte diese nach Möglichkeit an kritischen Stellen weich abpolstern oder gelegentlich checken, was da auf dem eigenen Rücken vor sich geht.““– Alexandra Grauvogl, Redaktionsleiterin FITBOOK
Mit Material von dpa