13. September 2024, 11:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Fitness ist schon lange keine Männerdomäne mehr. Viele Frauen frönen mittlerweile dem Kraftsport. Nichtsdestotrotz hält sich ein Mythos wacker: Durch Brusttraining sollen die Brüste kleiner werden. Stimmt das? FITBOOK hat bei einer Crossfit-Athletin und einem Sportwissenschaftler nachgefragt.
Viele Frauen trainieren bevorzugt Beine und Po, um an diesen Stellen gezielt in Form zu kommen. Brusttraining wird häufig umgangen, weil man fürchtet, dass sich dadurch die Brüste verkleinern könnten. Handelt es sich hierbei um einen Mythos – oder ist was dran? Das hat FITBOOK bei Experten erfragt.
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Übersicht
Die wichtige Rolle der Brustmuskulatur
Zunächst erklärt Sportwissenschaftler Jörn Giersberg die wichtige Rolle des Brustmuskels. Zu dessen Funktionen gehöre es, die Arme zum Körper zu ziehen und diese in Rotation zu versetzen. Außerdem sei die Brustmuskulatur hilfreich bei der Atmung. Als Gegenspieler der Rückenmuskulatur sei es daher wichtig, die Brust zu trainieren, damit es zu keinen muskulären Dysbalancen kommt.
Brusttraining dient auch der Ästhetik
Das Training der Brustmuskulatur mache aber auch aus ästhetischen Gründen Sinn. „Der Trizeps ist häufig eine der Problemzonen bei Frauen“, weiß Giersberg. „Der Vorteil vom Brusttraining ist, dass der Trizeps als Hilfsmuskulatur oft mittrainiert wird und die unliebsamen Winkearme vorbeugt.“
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Abnehmen durch Brusttraining
Bekannt ist: Wer abnehmen will, der sollte möglichst große Muskelgruppen trainieren. Denn dadurch verbrennt man besonders viel Energie und steigert auch seinen Grundumsatz. Neben Po und Beinen ist die Brust eine sehr große Muskelgruppe.
Frauen mit Abnehmwunsch können also vom Brusttraining profitieren. Aber Abnehmen an den Brüsten – das ist im Zweifelsfall nicht erwünscht. Deshalb jetzt mal Klartext: Wie wirkt sich Brusttraining auf die Brüste aus?
Verkleinert Brusttraining die Brüste?
„Auch, wenn man nicht gezielt Fett verlieren kann, bewirkt die Stimulation einer großen Muskelgruppe den Fettstoffwechsel des gesamten Körpers und damit auch des Busens“, so Giersberg. Dementsprechend könnten durch vermehrtes Training die Brüste tatsächlich kleiner werden. Jedoch nicht aufgrund einer lokalen Fettverbrennung des Brusttrainings, sondern durch die Aktivierung und Stimulation großer Muskelgruppen, die den Kalorienbedarf des Körpers steigern.
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Das sagt die Crossfit-Athletin
Natürlich muss zu dem Thema eine Frau zu Wort kommen. Und zwar nicht irgendeine, sondern Fitnessökonomin und Crossfit-Athletin (sowie Leiterin ihres eigenen Crossfit-Studios) Ann-Katrin Weber.
Auch sie räumt ein, dass durch sehr viel Brusttraining die Brüste kleiner werden können. „Durch Krafttraining entsteht mehr Muskulatur, Fett- und Drüsengewebe gehen zurück“, so die Expertin. Der Körperfettanteil verringert sich. Bedeutet, dass zugunsten der vergrößerten Muskelmasse der „weiche“ Anteil der Brüste zurückgeht.
Wie viel Kraftsport braucht es für einen Rückgang der Brüste?
Deshalb brauchen Frauen aber keine Angst vorm Kraftsport haben. „Eine solche Entwicklung ist, wie gesagt, durch intensives und sehr häufiges Training zu erwarten – also ab etwa drei bis fünf Mal pro Woche begleitend mit der passenden Ernährung“, beruhigt uns Weber. In dem Fall dürfte der Effekt aber wohl auch angestrebt sein.