5. März 2024, 14:11 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Seit fast exakt einem Jahr genießt Tom Brady seinen wohlverdienten Ruhestand. Doch auch heute noch ist der beste Footballer aller Zeiten eine absolute Fitness-Maschine. Mehr noch! Mit inzwischen 46 Jahren ist Brady schneller als zum Start seiner Karriere im Jahr 2000.
Sieben Super Bowls, fünfmal MVP („Most Valuable Player“, dt.: „wertvollster Spieler“), dreimal Spieler des Jahres: Tom Brady hat in 23 NFL-Jahren wohl Zahlen für die Ewigkeit aufgestellt. Seine imposante Laufbahn hat der legendäre Quarterback neben seinem Talent auch seiner strengen Diät- und Fitnessroutine zu verdanken. Jetzt zeigt sich: Von seiner Fitness hat die NFL-Legende wohl auch im Ruhestand nichts eingebüßt. Bei einer Sprint-Challenge offenbarte sich nämlich, dass Tom Brady mit 46 Jahren sogar schneller laufen kann als mit jungen 22 Jahren, also zu Beginn seiner spektakulären Karriere im American Football.
Übersicht
Bescheidene Karriere-Anfänge
Dass der US-Amerikaner und Ex-Mann von Gisele Bündchen seine Sportart über Jahre hinweg einmal derart dominieren würde, war zunächst nicht abzusehen. Denn in seinem Draftjahr 2000 wirkte der spätere Superstar eher schlaksig und auch seine Werte beim Leistungstest, dem sog. NFL Combine Test, stachen vor 24 Jahren nicht wirklich heraus.
Gut 36 Meter Vollgas beim Combine Test
Highlight der jährlichen Veranstaltung, an der alle NFL-Anwärter vom College vor Beginn einer neuen Saison teilnehmen müssen, ist der 40-Yard-Dash. Bei diesem reinen Sprinttest wird der Spieler auf Geschwindigkeit und Beschleunigung getestet. Für die umgerechnet rund 36,58 Meter benötigte der 22-jährige Brady damals ziemlich überschaubare 5,28 Sekunden.
Zum Vergleich: Beim NFL Combine 2024 brauchte Xavier Worthy lediglich 4,21 Sekunden. Mit dieser Marke stellte der angehende Wide Receiver erst vor wenigen Tagen einen neuen Rekord auf. Doch ob Worthy jemals so eine Karriere wie Brady hinlegen wird, bleibt fraglich. Allerdings war die NFL-Legende auch nie für seine besondere Schnelligkeit bekannt. Einige Fans bzw. ein paar wenige Brady-Hater verspotteten ihn teilweise sogar aufgrund seines recht langsamen Tempos.
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Tom Brady ist bei Sprint heute schneller als vor 24 Jahren
Inzwischen hat der GOAT („Greatest of all Time“) den Football zur Seite gelegt und widmet sich anderen Beschäftigungen. Unter anderem wirbt der 46-Jährige heute für die Sport- und Fitnessmarke „No Bull“. Für einen neuen Werbespot musste Brady in diesem Zusammenhang seinen 40-Yard-Dash von vor 24 Jahren wiederholen. Mit einem überraschenden Ergebnis!
Denn nach einem kurzen Warm-up ging der 1,93-Meter-Hüne an die Startlinie und sprintete im Anschluss in nur 5,18 Sekunden ins Ziel. Brady war also eine ganze Zehntelsekunde schneller als sein 22-jähriges Ich! Ein zweiter Zeitnehmer maß sogar 5,12 Sekunden. „Das hat Spaß gemacht“, sagte er im Anschluss trocken. Und auch die nächste Challenge war, ganz im Sinne eines echten Siegertypen, sofort klar. „Im nächsten Jahr werde ich noch schneller sein!“
Das Geheimnis von Bradys Fitness
Auch im Ruhestand ist Tom Brady also weiter in beeindruckender Form. Erst Ende letzten Jahres erklärte er in einem Interview mit der US-amerikanischen „Men’s Health“, dass er seit seinem Rücktritt am 1. Februar 2023 etwa zehn Pfund an Gewicht, also etwa 4,5 Kilogramm, verloren und eine gesündere Denkweise verinnerlicht habe. „Ich fühle mich im Moment sehr fit. Ich hatte nicht mehr den Stress, den ich während meiner Spielerkarriere hatte, sodass ich mich ein wenig mehr auf meine körperliche Gesundheit konzentrieren konnte“, sagte er.
Durch den fehlenden Leistungsdruck habe er nun den nötigen Freiraum, um die Bedeutung von Selbstfürsorge zu erkennen. So konnte er neben seiner Rolle als Vater und Unternehmer auch seine eigene physische und mentale Fitness in den Vordergrund stellen.
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Sprint-Tipps von Ex-Profi Lukas Hein
Doch wie kann es sein, dass Tom Brady im Laufe von mehr als zwei Jahrzehnten und mit zunehmendem Alter offenbar schneller wurde? Nun, grundsätzlich kann man, sofern man keine körperlichen Einschränkungen hat, so ziemlich jede Fähigkeit trainieren und zu einer Stärke formen. Dazu gehört auch die eigene Schnelligkeit. Lukas Hein (Jahrgang 1996), der selbst als Sprint-Profi aktiv war, gab FITBOOK vor zwei Jahren dazu schon einmal konkrete Tipps.
Neben einem Grundtalent für schnellkräftige und sportliche Aktivitäten sowie Disziplin seien für Sprinter besonders die Muskelfasern entscheidend. Typ-1-Muskelfasern (rot) ermüden langsam, haben eine niedrige Kraftentwicklung, und sind somit ideal für Ausdauersportler. Typ-2-Muskelfasern (weiß) ermüden schneller, haben dafür aber eine hohe Kraftentwicklung. Somit sind sie optimal für schnelle Läufer.
Lukas Hein selbst zeigte uns im Video, wie man seine Technik beim Sprinten verbessert. „Man muss den Körper immer wieder maximal schnell bewegen, damit für ihn diese Bewegungsmuster normal werden“, erklärte Hein damals im Interview. Dafür eignet sich etwas das Laufen bei Rückenwind. Explosivität, ein weiterer Punkt, lasse sich gezielt durch Startblock-Training trainieren. Kniebeugen zum Beispiel sind hierbei hilfreich für eine kräftige Oberschenkelmuskulatur. Auch ein stabiler Rumpf bzw. allgemein eine ausgeprägte Oberkörpermuskulatur seien unter anderem entscheidend.
