13. März 2024, 13:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nachdem das Insolvenzverfahren gegen SportScheck wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet worden war, ist nun offenbar ein neuer Besitzer gefunden: Cisalfa Sport soll den Münchner Sportfachhändler „als Ganzes“ übernehmen. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. SportScheck beschäftigt deutschlandweit rund 1500 Mitarbeiter.
Aufatmen bei den Mitarbeitern in den über 30 Filialen und im Online-Shop des Sportartikelhändler SportScheck: Offenbar ist ein neuer Eigentümer gefunden. Übernehmen soll Cisalfa Sports, der größte Sporthändler Italiens. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter, Axel Bierbach, am Mittwoch in einer Pressemeldung der Strategieberatung Kearney mit, die das Insolvenzverfahren begleitet hatte. SportScheck war Ende November zahlungsunfähig geworden durch die Insolvenz von René Benkos Signa-Holding.
Cisalfa Sport will „Marktposition von SportScheck als Premium-Sporthändler“ festigen
Demnach übernehme Cisalfa Sport „den Geschäftsbetrieb als Ganzes“. Cisalfa Sport habe im Bieterverfahren „mit dem besten Gesamtkonzept überzeugt“, heißt es. Nach der Übernahme von SportScheck soll die Zentrale des erfolgreichen Sportfachhändlers in München bleiben. Zustimmen müssen jedoch noch die Kartellbehörden, im Juni soll es soweit sein.
Boris Zanoletti, General Manager der Cisalfa Group will SportScheck mit der Übernahme dabei helfen, „die Marktposition als Premium-Sporthändler zu festigen und auszubauen“, wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Unternehmen heißt, die FITBOOK vorliegt. Cisalfa hat bislang 150 Filialen in Italien. Zum Unternehmen gehören seit November 2023 auch 50 Geschäfte in Deutschland über das Tochterunternehmen Sport Voswinkel GmbH. Mit der Übernahme von SportScheck kann Cisalfa seine Präsenz in Deutschland und der DACH-Region erheblich ausbauen.
SportScheck gehörte seit 2019 zur Signa-Kette von René Benko
Otto Scheck gründete SportScheck 1946 in München. Ab 1991 gehörte der Sportfachhändler zum Otto-Konzern. 2019 übernahm die Handelssparte Signa Retail die Kette, die zur inzwischen zusammengebrochenen Signa-Holding von René Benko gehört.
René Benko zieht Zahlungen zurück Großem Fahrradhändler droht die Insolvenz
Auch großer Online-Fahrradhändler geriet im Zuge der Signa-Pleite in Not
Der Tiroler Investor Benko galt lange als einer der reichsten Österreicher. Im Rahmen des Zusammenbruchs seines Immobilien- und Handelsimperiums Signa hatte er Ende 2023 auch Sport Scheck fallen gelassen und wichtige Kreditzusagen zurückgezogen. Diese brachten nicht nur das Handelsunternehmen für Sportartikel, sondern auch den Fahrradhändler Fahrrad.de in akute Not (FITBOOK berichtete). Ursprünglich sollte SportScheck 2023 an Frasers verkauft werden, den größten Einzelhändler für Sportartikel in Großbritannien. Doch im November 2023 hatte der Sporthändler wegen Zahlungsunfähigkeit in Folge der Signa-Pleite Insolvenz anmelden müssen.
Nun können die laut Unternehmensangaben rund 1500 Mitarbeiter in den deutschlandweiten Filialen von SportScheck offenbar aufatmen.