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Bei Expertin nachgefragt

Sport in der Schwangerschaft – was ist (nicht) erlaubt?

Wie viel Sport in der Schwangerschaft ist zu viel? Wir haben nachgefragt.
Wie viel Sport in der Schwangerschaft ist zu viel? Wir haben nachgefragt. Foto: Getty Images

30. April 2024, 18:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Laufe der Schwangerschaft verändert sich der Körper – spürbar und sichtbar. Viele schwangere Frauen stellen sich somit häufiger die Frage, ob und wie intensiv Sport während der Schwangerschaft erlaubt bzw. sinnvoll ist. FITBOOK-Autorin Desirée Oostland hat bei einer Chefärztin für Gynäkologie nachgefragt. Spoiler: Sport ist erlaubt. Es kommt jedoch auf einige Faktoren an!

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Ja, auch während einer Schwangerschaft dürfen Frauen Sport treiben. Sofern es die Energie zulässt. Womöglich kann aber auch ein gewisser Grad an Bewegung die fehlende Energie wieder aufstocken. FITBOOK wollte es jedoch noch genauer wissen: Was ist zu beachten? Wie viel ist möglich? Dafür haben wir bei Prof. Dr. Mandy Mangler nachgefragt. Sie ist Chefärztin der Gynäkologie.

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Wie viel Training ist während der Schwangerschaft gesund?

Auf die Frage, ob und wie lang man während deiner Schwangerschaft trainieren darf, hat die Ärztin eine klare Antwort. „Man kann durch die gesamte Schwangerschaft trainieren“, erklärt sie. „Pauline Balbao ist ein gutes Beispiel für Krafttraining in der Schwangerschaft. Auch Paula Radcliff ist ein gutes Beispiel für Marathonläufe in der Schwangerschaft.“

Laut der Ärztin gibt es zahlreiche Leistungssportlerinnen, die während der Schwangerschaft weiter trainieren – und nicht unbedingt weniger erfolgreich. Wie viel und wie intensiv man mit Baby im Bauch trainieren sollte, kommt immer auch etwas auf die Vorgeschichte an. „Wenn man immer schon Sport macht, dann sollte man in der Schwangerschaft einfach weiter sportlich sein. Man sollte in der Schwangerschaft nur nicht plötzlich frisch mit Leistungssport anfangen.“

Bei einer gesunden Schwangerschaft kann man laut der Ärztin nach den eigenen Leistungs- und Bereitschaftsgrenzen gehen. Anders sieht es aber aus, wenn mit der Schwangerschaft auch einige Komplikationen auftreten: „Wenn eine Pathologie besteht, zum Beispiel Blutungen oder drohende Frühgeburt, dann nicht.“ Mangler empfiehlt, Rücksprache mit Hebamme oder Ärztinnen zu halten. „Sport ist sehr gut für die Schwangere und auch sehr gut für das Kind. Es gibt zahlreiche Leistungssportlerinnen, die nach der Schwangerschaft Höchstleistungen vollbracht haben. Das liegt daran, dass das Blutvolumen in der Schwangerschaft steigt und man noch leistungsfähiger werden kann, auch nach der Schwangerschaft.“

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Sport in der Schwangerschaft: Was ist mit Bauchtraining?

Viele schwangere Frauen machen zwar weiterhin Sport, lassen aber das Bauchtraining weg –aus Angst, dem Kind im Bauch durch die Bauchübungen Schaden zuzufügen. Treffen diese Bedenken zu? „Man kann durch Bauchtraining nichts kaputt machen“, erklärt die Gynäkologin. „Man sollte allerdings bedenken, dass man bei einem Bauchtraining eventuell Druck auf den Beckenboden ausübt und diesen dadurch belasten kann.“ Doch keine Sorge: Eine Frühgeburt könne man dadurch nicht auslösen. Am besten sollte man in der Schwangerschaft immer mit einer Trainerin besprechen, wie man den Beckenboden stärken kann.

Wann sollte man das Training in der Schwangerschaft auslaufen lassen?

Wer schwanger ist und darüber nachdenkt, das Training langsam auslaufen zu lassen, wird vor der Frage des richtigen Zeitpunktes stehen. „Am besten sollte man das Training gar nicht auslaufen lassen“, so die Ärztin. „Training ist super, auch für Menschen, die keine Leistungssportlerinnen sind. Man sollte es an das eigene Befinden adaptieren. Nach der Geburt dann an die eigenen Ruhe- und Leistungsgrenzen.“ Denn: „Erlaubt ist alles, was gut tut.“

Welche Sportarten und Trainingsarten sind am besten geeignet für die Schwangerschaft?

Doch gibt es innerhalb der sportlichen Vielfalt auch Sportarten, die sich besser oder gar schlechter für das Training in der Schwangerschaft eignen? Ja, sagt die Expertin. Gut geeignet seien Sportarten wie Laufen, viel Bewegung im Alltag, Schwimmen, Radfahren, Aerobic oder auch das Fitnessstudio. Jedoch gibt es auch Sportarten, die sich während der Schwangerschaft nicht anbieten, wenn auch wenige. Darunter fallen Tauchen, Fallschirmspringen oder das Trampolinspringen.

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Sport in der Schwangerschaft: sehr trainiert und schwanger

Laut der Ärztin ist Sport also sehr gut für Schwangere, denn davon können die Frauen nicht nur körperlich, sondern auch mental profitieren: „Es verhindert Schwangerschaftserkrankungen wie Schwangerschaftsdiabetes und andere, es macht fitter für die Geburt, es macht die Mutter glücklicher, vermindert depressive Phasen oder mildert diese ab.“ Das klingt nach vielen guten Gründen, um auch während der Schwangerschaft Sport zu treiben. Vorausgesetzt, der Körper lässt zu!

Themen Frauengesundheit
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