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Nachgefragt beim Experten

Sixpack, Eightpack, Tenpack – eine Frage der Disziplin oder der Genetik?

Ist das Sixpack eine Sache der Genetik?
Ist das Sixpack eine Sache der Genetik? Foto: Getty Images/Westend61

12. Dezember 2024, 4:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer hat eigentlich die Finger im Spiel, wenn es um die sichtbaren Bauchmuskeln geht – eher gesagt: um die Anzahl? Ist der Sixpack eine Frage der Genetik? Wie sieht es mit dem Eightpack aus? Oder sogar einem Tenpack? Und welchen Einfluss haben die Gene? Diese Fragen hat FITBOOK-Autorin Desirée Oostland einem Experten gestellt und spannende Antworten bekommen.

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Umgangssprachlich wird meist von einem Sixpack gesprochen, wenn der trainierte Bauch mit sichtbaren Bauchmuskeln gemeint ist. Aber sind es wirklich immer genau sechs „Päckchen“? Schließlich sieht man auch abseits der bearbeiteten Bilder auf Instagram Menschen mit weniger oder sogar noch mehr sichtbaren Bauchmuskeln als den berühmten sechs. Dann zeigt der Bauch einen Fourpack, oder aber einen Eightspack, wenn nicht sogar einen Tenpack. Liegt das daran, dass diese Menschen härter (oder beim Fourpack weniger hart) trainieren als andere? Oder ist es vielmehr die Genetik, die einigen zugutekommt?

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Sixpack oder Eightpack: Resultat von Genetik oder Fleiß?

Das haben wir Prof. Dr. Karsten Krüger gefragt. Der ehemalige Leistungssportler ist Professor für Leistungsphysiologie und Sporttherapie an der Universität Gießen und weiß, welche tragende Rolle die Genetik bei der Anzahl der sichtbaren Bauchmuskeln spielt. „Es wird angenommen, dass die Anzahl der Bauchmuskelstränge maßgeblich durch genetische Faktoren bestimmt wird“, sagt er und erklärt: „Dabei handelt es sich um mehrere Gene, welche die Entwicklung der Muskulatur und des Bindegewebes beeinflussen.“

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Diese bestimmen die Struktur des Musculus rectus abdominis – des geraden Bauchmuskels, der durch sogenannte Zwischensehnen unterteilt wird. „Während der Embryonalentwicklung werden die grundlegenden anatomischen Strukturen, einschließlich der Anzahl und Position der Zwischensehnen im geraden Bauchmuskel, angelegt. Diese embryonale Entwicklung legt somit die spätere Erscheinung der Bauchmuskulatur fest.“ Und ab da nimmt jeder selbst Einfluss darauf, ob überhaupt etwas sichtbar wird: „Inwiefern die Bauchmuskeln dann auch äußerlich sichtbar werden, wird schließlich durch Training und Körperfettanteil beeinflusst.“

Die Häufigkeit der verschiedenen Packs

Aber wie oft kommen die verschiedenen Packs am Bauch überhaupt vor? Wie häufig tritt etwa ein Eightpack im Vergleich zu einem Sixpack auf? Das ist nicht so eindeutig zu sagen, weiß der Experte. „Statistische Daten zur Häufigkeit der verschiedenen Ausprägungen sind in der Literatur nicht zu finden. Es wird jedoch angenommen, dass das ‚Sixpack‘ die häufigste Form ist, gefolgt vom Fourpack und Eightpack.“ Laut Krüger kommt ein Tenpack hingegen äußerst selten vor.

Auch interessant: Der schlaue Weg zu einem Sixpack führt über funktionale Bauchmuskeln

Warum ein sichtbares Sixpack für Frauen schwieriger ist als für Männer

Fest steht: Es ist durch die Genetik veranlagt, ob man potenziell ein sichtbares Fourpack, Sixpack, Eightpack oder Tenpack haben kann. Training und ein entsprechend geringer Körperfettanteil beeinflussen, ob die Segmente der Bauchmuskeln sichtbar werden. Und welche Rolle spielt das Geschlecht? „Die Anzahl der Segmente der geraden Bauchmuskeln ist unabhängig vom Geschlecht“, erklärt Prof. Dr. Karsten Krüger. Allerdings gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Körperzusammensetzung und Fettverteilung, welche die Sichtbarkeit der Muskelsegmente beeinflussen können: „Frauen haben im Mittel einen höheren Körperfettanteil als Männer, was die Definition der Bauchmuskulatur und deren Sichtbarkeit erschweren kann“, fügt er hinzu.

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Wie kann man auch im Alter sichtbare Bauchmuskeln haben?

Und wie sieht es mit dem Alter aus? Welche Unterschiede lassen sich im Laufe des Lebens erkennen, wenn es um die Bauchmuskeln geht? Klar: Im Alter verändert sich der Körper – und mit ihm auch die Sichtbarkeit der Bauchmuskulatur. Diese nimmt mit dem Alter tendenziell ab, „primär durch Akkumulation von Körperfett, Muskelabbau und verminderte Hautelastizität“. Aber dagegen kann gearbeitet werden, weiß Krüger: Mit einem gesunden Lebensstil, bestehend aus regelmäßigem Krafttraining, gezieltem Ausdauertraining und einer ausgewogenen Ernährung, kann man diesen Effekten entgegenwirken und die Definition der Bauchmuskulatur auch im Alter erhalten.

Laut des Professors für Leistungsphysiologie und Sporttherapie kann ein Trainingsziel mit zunehmendem Alter die Erhöhung und ein Erhalt der Sichtbarkeit der Bauchmuskeln sein. Beides lasse sich durch Training und eine ausgewogene Ernährung bis zu einem gewissen Grad beeinflussen. Aber im Grunde sollte spätestens in dieser Lebensphase etwas anderes das Training motivieren: „Aus sportmedizinischer Perspektive wird es jedoch als sinnvoller beurteilt, weniger die Ausprägung einer sichtbaren Bauchmuskulatur als Ziel zu wählen, sondern eher einer gleichmäßig kräftigen Rumpfmuskulatur.“

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