3. August 2021, 13:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nach fünf Tagen mit 600 Athleten stehen die Gewinner der diesjährigen „Crossfit Games“ fest: Die Australierin Tia-Clair Toomey-Orr (28) und der erst 22-jährige Justin Medeiros aus den USA sind die fittesten Menschen der Welt. Wie Anna Quost als einzige deutsche Teilnehmerin das Event erlebte, hat sie FITBOOK erzählt.
Dieser Name ist in Crossfit-Kreisen bekannt: die amtierende „Crossfit Games“-Siegerin Tia-Clair Toomey-Orr hat auch 2021 ihren Titel als fitteste Frau der Welt verteidigt. Etwas weniger geläufig ist der Name des neuen Siegers unter den Herren: War lange Zeit nicht klar, wer als fittester Mann aus den „CrossFit Games“ 2021 herausgehen würde, siegte am Ende der 22-jährige US-Amerikaner Justin Medeiros.
Übersicht
Die „CrossFit Games“ 2021
Die „Crossfit Games“ 2021 waren ein Großereignis, das Fans des Rundum-Sportes sicher nicht enttäuscht hat. Fünf Tage lang traten hier 600 Athleten an, um sich am Ende den Titel als „fittester Mensch der Welt“ zu verdienen – und das entsprechende T-Shirt mit der Nummer 1 darauf tragen zu dürfen.
Mit dabei waren Meisterathleten, Teams, Teenager und die erste sogenannte Adaptive Division. Für diese konnten sich Menschen mit bestimmten Beeinträchtigungen (wie etwa einem Mangel an Gliedmaßen, eingeschränkter passiver Bewegungsfreiheit oder einer geistigen Behinderung) melden.
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Die „Crossfit Games“ selbst waren auch 2021 wieder ein umfangreicher Fitnesstest. Die Athleten starteten mit einer kardiolastigen ersten Runde. Nachdem sie eine Meile (etwa 1,6 Kilometer) mit Flossen schwimmen mussten, folgten drei Meilen (etwa 4,8 Kilometer) im Kajak. Weiter ging es mit One Rep max Snatch und Klassikern wie Seilklettern, SkiErg (Ski-Ergometer, auf dem eine Distanz von 1000 Metern zurückgelegt werden muss; Anm. d. Red.) und Sandsäcke-Tragen. Wie bereits in den Jahren zuvor gab es auch 2021 wieder eine neue Übung. Bei den diesjährigen „CrossFit Games“ variierten die Teilnehmer die sonst an der Wand stattfindenden Handstand-Liegestützen. In diesem Jahr wurden diese zu einer frei stehenden Form inklusive ein paar Zentimeter Vorwärtslaufen und kontrolliertem Abgang.
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Tia-Clair Toomey-Orr aus Australien ist „fitteste Frau der Welt“
Die Siegerin der 2021er „Crossfit Games“ war keine Unbekannte: Tia-Clair Toomey-Orr verteidigte ihren Titel der letzten Jahre und wurde so bereits zum fünften Mal zur fittesten Frau gekrönt. Das war schon während der Spiele vorherzusehen, hatte die Australierin doch bereits vor den letzten beiden Runden genug Punkte gesammelt. Gleichzeitig brach Toomey-Orr bei den diesjährigen Games den Allzeit-Rekord der Wettkampfsiege: sie beendete das Wettkampf-Wochenende mit 33 Siegen insgesamt und neun (von 15) allein in 2021.
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Auch in den Reihen der Zweit- und Drittplatzierten sind bekannte Namen zu sehen: Laura Horváth aus Ungarn schaffte es auf den zweiten und Annie Thorisdottir aus Island auf den dritten Platz. Die Teilnahme der Isländerin war dann aber doch ein wenig überraschend. Thorisdottir hatte zunächst gezögert, weil sie erst im vergangenen Jahr eine offenbar traumatische Geburt erlebt hatte. Nachdem sie sich jedoch entschieden hatte, war die Zweifach-Siegerin kaum zu bremsen und überraschte selbst die amtierende Siegerin mit einem 200 Pfund (etwa 90 Kilogramm) schweren Snatch.
Justin Medeiros aus den USA jüngster Sieger der „Crossfit Games“
Weitaus überraschender ging es bei den Herren zu. Bis zum Ende der Spiele war nicht sicher, wer das Rennen machen würde. In der letzten Runde konnte sich aber der US-Amerikaner Justin Medeiros durchsetzen. Bei den letzten „CrossFit Games“ noch Neuling, setzte sich der erst 22-Jährige 2021 überraschend an die Spitze der Athleten und zog dabei an weitaus erfahreneren Games-Teilnehmern vorbei. Mit seinem Endspiel und dabei einzigem Sieg wurde Medeiros der jüngste männliche Sieger in der Geschichte der „Crossfit Games“. Natürlich sehr zu seiner Freude:
Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel als fittester Mann der Welt, zog Medeiros an den beiden Kanadiern Pat Vellner (2. Platz) und Brent Fikowski (3. Platz) vorbei.
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Das sagt die einzige deutsche Teilnehmerin der „Crossfit Games“ 2021 – Anna Quost
Anna Quost aus Berlin war die einzige Teilnehmerin bei den diesährigen „Crossfit Games“. Sechs Jahre hat die 45-Jährige auf diesen Wettkampf hingearbeitet – ihren Traum, einmal mit der deutschen Fahne im Games-Stadion einzulaufen. Und jetzt auch noch als Einzige! Wie hat sich das angefühlt, wollte FITBOOK von ihr wissen. Und sie antwortete noch ganz euphorisiert: „Es war einfach phänomenal, Ich habe mir das immer gewünscht. Es sind noch so viel Eindrücke, die ich verarbeiten muss. Die Games sind ein Riesen-Spektakel.“
Quost erreichte Platz 17 in ihrer Altersklasse der 45 bis 49-Jährigen. Ist sie zufrieden mit ihrem Abschneiden? „Ich war mega fit, dennoch ist es für mich nicht so gelaufen, wie geplant“, erzählt sie FITBOOK. Drei Tage vor dem Wettkampf habe sie Rückenprobleme bekommen – frustrierend, wenn man glaubt, in der „Fitness seines Lebens“ zu sein. „Die Workouts waren okay, aber ich bin am ersten Tag nicht ins Geschehen gekommen.“ Abhaken, weitermachen – an den beiden anderen Tagen lief es viel besser. „Ich war da, ich bin zufrieden. Aber am Ende ist es auch tagesabhängig.“
Den diesjähigen Sieger bei den Männern, Justin Medeiros, habe sie unmittelbar vor dem Wettkampf kennengelernt. Er sei ein sehr „herzlicher Mensch“. Während des Wettkampfes hätten sich die beiden späteren Sieger jedoch abgeschirmt. Die Atmosphäre bei den „Crossfit Games“ beschreibt sie zwischenmenschlich als „großes Miteinander“.