6. September 2021, 8:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nur wer richtig durchgeschwitzt vom Sport kommt, hat auch richtig gut trainiert. Oder hat das Schwitzverhalten eine ganz andere Funktion?
Die Temperatur des gesamten Körpers steigt an und kühlt sich wieder ab, wenn Schweiß auf der Haut verdunstet. Heißt: Transpiration hat für die Thermoregulation des Körpers eine sehr wichtige Funktion. Das bestätigt auch die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Aber was sagt das Schwitzen beim Sport über die körperliche Fitness aus?
Kondition hat Einfluss auf das Schwitzen
Bei der Muskelarbeit entsteht viel Wärme. Wer intensiv trainiert, bleibt durch die Kühlung beim Schwitzen leistungsfähig. Zwar sagt die Stärke des Schwitzens nicht direkt etwas über die Kondition aus. Doch der Körper lernt mit steigendem Training, seine eigene „Klimaanlage“ schnell zu starten und effizient zu nutzen.
Die peripheren Gefäße erweitern sich schneller, was sich schonend auf Herz und Kreislauf auswirkt und für eine konstant gemäßigte Körpertemperatur sorgt. Es konnte festgestellt werden, dass gut ausdauertrainierte Sportler schneller und dosierter mit der Schweißproduktion beginnen. Zudem ändert sich bei ihnen die Zusammensetzung des Schweißes: Es werden im Verhältnis zu untrainierten Sportlern weniger Elektrolyte abgegeben. Somit schwitzen sportliche Menschen effektiver. Ein weiterer Faktor liegt im Erbgut jedes Einzelnen, denn die genaue Anzahl der Schweißdrüsen ist genetisch bedingt.
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Viel schwitzen – viel trinken!
Beim untrainierten Sportler dauert es länger, bis der Schweiß tropft. Wenn es dann jedoch losgeht, schwitzt er meist sehr stark und verliert mehr Elektrolyte als der Trainierte. Entsprechend sollte Flüssigkeitsverlust durch „gute“ Durstlöscher – am besten Mineralwasser – ausgeglichen werden. In der Regel genügt es, wenn das Auffüllen der verlorenen Flüssigkeit und Salze nach dem Sport erfolgt. Dauert das Training jedoch länger als eine Stunde, sollte man die Wasserflasche mitnehmen und viertelstündlich etwas trinken.
Bei besonders langen Trainingseinheiten sind zum Ausgleich des Elektrolythaushaltes isotonische Getränke sinnvoll, zudem kann es nicht schaden, Wasser mit einem hohen Anteil an Magnesium, Natrium, Kalzium und Chlorid zu wählen. Reines Leitungswasser sollte dabei vermieden werden.
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Nachgefragt bei Experten Was sind eigentlich „isotonische“ Getränke?
Gar nicht zu schwitzen, kann gefährlich werden
Erhöht sich die Körperkerntemperatur, muss die Wärme möglichst schnell über die Haut abgeleitet werden, damit der Körper keinen Schaden nimmt. Nur bei einer normalen Körpertemperatur können die Körperfunktionen aufrechterhalten und eine länger andauernde hohe Leistung erbracht werden. Auch an heißen Tagen ist es daher wichtig, dem Körper genügend Flüssigkeit zum Schwitzen zur Verfügung zu stellen. Zwei bis drei Liter sollten es schon sein.