13. Januar 2025, 19:18 Uhr | Read time: 4 minutes
Die Portugiesin Rosa Mota, geboren 1958 in Porto, gehört zu den bedeutendsten Marathonläuferinnen der Welt. Mit 14 Siegen bei 21 Marathonstarts sowie Titeln bei Europa-, Welt- und Olympiameisterschaften setzte sie neue Maßstäbe im Langstreckenlauf. Und das auch heute noch – mit 66 Jahren!
Rosa Mota ist eine wahre Größe im Laufen. 1982 gewann die gebürtige Portugiesin den ersten Frauenmarathon Europas in Athen – es folgten weitere bedeutende Medaillen. Etwa die Bronzemedaille beim ersten Olympiamarathon für Frauen im Jahr 1984.1 Oder ihre Siege bei großen Stadtmarathons wie Boston, London und Chicago. Mittlerweile ist die Sportlerin 66 Jahre alt und geht noch immer ihrer Leidenschaft nach – mit demselben Ehrgeiz wie auch damals: Sie stellte in der Kategorie der über 65-Jährigen einen neuen Rekord im 10-Kilometer-Lauf auf.
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Übersicht
Rosa Mota überbietet eigenen Weltrekord
Jedes Jahr findet in Madrid der 10-Kilometer-Silvesterlauf statt – so auch vor wenigen Wochen. Eine Teilnehmerin war die 66-jährige Rosa Mota. Doch trotz ihres Alters läuft die Portugiesin diesen Lauf nicht etwa nur zum Spaß, sondern auch mit einem Wettkampfgedanken. Darauf lässt zumindest ihre neue Bestzeit von 38 Minuten und 23 Sekunden für die 10-Kilometer-Strecke schließen, wie unter anderem „The Running Week“ berichtet. Damit stellt sie einen neuen Weltrekord bei den Frauen der Altersklasse Ü65 auf – und knackt sogar ihren vorangegangenen Rekord mit einer Zeit von 38 Minuten und 45 Sekunden. Dadurch gilt sie als die erste und einzige Frau über 65, die die 40-Minuten-Marke für 10-Kilometer geknackt hat.
Weitere Weltrekorde
Das ist aber nicht Rosa Motas einziger Weltrekord. Derzeit hält sie noch drei weitere innerhalb der Kategorie W65 (Frauen ab 65 Jahren). Dazu zählen:
- Halbmarathon mit einer Zeit von einer Stunde 25 Minuten und 52 Sekunden.
- 15-Kilometer-Lauf mit einer Zeit von einer Stunde und 37 Sekunden
- 20-Kilometer-Lauf mit einer Zeit von einer Stunde 21 Minuten und 17 Sekunden.
Der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere
Ihr Erfolg kommt nicht von ungefähr. Rosa Mota startete ihre Laufkarriere als Crossläuferin, bevor sie Anfang der 1980er Jahre zum Marathonlaufen wechselte. Bereits bei ihrem ersten internationalen Auftritt im Frauenmarathon der Europameisterschaften 1982 in Athen schrieb sie Geschichte: Mota gewann die Goldmedaille und damit den ersten Frauenmarathon der EM.
Auch persönliche Hürden meisterte sie: Beim Training auf den Straßen von Porto musste sie sich zu Beginn ihres Weges gegen den Spott männlicher Zuschauer behaupten. Diese Widerstände konnten sie jedoch nicht von ihren Zielen abhalten.
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Erfolg bei den Olympischen Spielen 1984
Der Frauenmarathon wurde erst 1984 in Los Angeles olympisch, und Rosa Mota sicherte sich gleich bei dieser Premiere eine Medaille. Hinter der Amerikanerin Joan Benoit und der Norwegerin Grete Waitz platzierte sie sich mit 2:26:57 Stunden auf dem dritten Platz und holte Bronze – ein Meilenstein für den Frauenlauf und ihre Karriere.2
Gold in Seoul 1988: Ein Triumph mit Hindernissen
Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, gelang Rosa Mota ihr größter Erfolg: Sie gewann Gold im Marathon mit einer Zeit von 2:25:40 Stunden und 13 Sekunden Vorsprung. Doch eigentlich hätte sie aufgrund eines Konflikts mit dem portugiesischen Leichtathletikverband zunächst gar nicht teilnehmen dürfen. Erst nach der Intervention des damaligen portugiesischen Präsidenten Mário Soares durfte sie starten – und schrieb damit Geschichte als erste portugiesische Olympiasiegerin.
Unaufhaltsam bei großen Stadtmarathons
Mota dominierte auch die bedeutendsten Stadtmarathons weltweit. Sie triumphierte in:
- Chicago (1983, 1984)
- Rotterdam (1983)
- Tokio (1986)
- Boston (1987, 1988, 1990)
- Osaka (1990)
- London (1991).
Ihre Bilanz: 14 Siege bei 21 Marathonstarts. Lediglich drei Rennen konnte sie nicht beenden, ihre schlechteste Platzierung eines absolvierten Laufs war Rang vier.
Für ihre außerordentliche sportliche Leistung wurde Rosa Mota auch mehrfach ausgezeichnet. 1998 erhielt sie den Abebe Bikila Award für ihre Beiträge zur Entwicklung des Langstreckentrainings. 2000 ehrte sie das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit dem Olympischen Orden in Silber.
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Eine Ikone des Marathonsports
Mit ihrem einzigartigen Talent, ihrer Disziplin und ihrem Kampfgeist hat Rosa Mota den Marathonlauf für Frauen revolutioniert. Sie bleibt als einzige Läuferin (Stand 2017) in Erinnerung, die gleichzeitig Europa-, Welt- und Olympiasiegerin im Marathon war – eine Leistung, die ihren Platz in der Sportgeschichte sichert.