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Paralympics in Paris

Rollstuhltennis – Anforderungen und Regeln der Paralympischen Sportart

Rollstuhltennis zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, schnell und dynamisch zu sein.
Beim Rollstuhltennis kommt es auf Schnelligkeit und Präzision an. Foto: Getty Images
Julia Freiberger
Werkstudentin in der Redaktion

6. September 2024, 19:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Man hat es bereits bei den Paralympischen Spielen gesehen: Viel Dynamik und schnelle Reaktionen sind beim Rollstuhltennis nicht wegzudenken. Denn, um einen präzisen Schlag auszuführen, müssen es die Sportler in wenigen Sekunden schaffen, ihren Rollstuhl zu bewegen und dann noch den Ball zu treffen. FITBOOK erklärt die Sportart, wer sie ausüben darf und welche Regeln es gibt.

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Rollstuhltennis wird eigentlich nach den bekannten Tennisregeln gespielt – mit dem Unterschied, dass der Ball zweimal auf dem Feld aufkommen darf. Die Sportart gehört zu der bekanntesten Disziplin des Tennis und darf nur von Menschen mit Behinderung ausgeübt werden.

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Rollstuhltennis in den Paralympics

Seit dem Jahr 1992 gehört Rollstuhltennis zu einem festen Bestandteil der Paralympischen Spiele. Bei der Sportart sind nicht nur eine schnelle Reaktionsfähigkeit und Dynamik gefragt, sondern auch ausgeprägte koordinative Fähigkeiten. Ausgeübt wird sie von Athleten, die erhebliche Funktionseinschränkungen an einem oder beiden Beinen haben. Dazu gehören hauptsächlich Menschen mit Amputationen, Querschnittslähmungen sowie schweren Verletzungen an Füßen oder Knien.

Rollstuhltennis spielt man mit einem Tennis-Sportrollstuhl, der anders als der Alltagsrollstuhl Räder mit einer deutlichen Neigung besitzt. Dadurch erhält man eine bessere und schneller Wendigkeit. Zudem sind die vorderen Räder etwas kleiner als die eines herkömmlichen Rollstuhls. Somit ist der Widerstand geringer und man kann schneller fahren. Zusätzlich haben die Sportrollstühle mindestens ein Hinterrad, damit man vor möglichen Stürzen geschützt ist. Des Weiteren besitzen die Tennis-Sportrollstühle spezielle Gurte, damit sich die Athleten festschnallen können.

Erfinder der Sportart

Der Amerikaner Brad Parks, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt war, gilt als „Erfinder“ des Rollstuhltennis. Während seiner Rehabilitationszeit unternahm er im Jahr 1976 erste Versuche, Tennis im Rollstuhl zu spielen. Paralympisch anerkannt wurde die Sportart 1992 und gehört seit 1998 offiziell zur International Tennis Federation.1

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Diese Regeln gibt es beim Rollstuhltennis

Im Großen und Ganzen spielt man Rollstuhltennis nach den allgemeinen Regeln der Internationalen Tennis Federation (ITF). Wie bereits erwähnt, gibt es allerdings einige Anpassungen.

Zur Erinnerung

Tennis gehört zu den Ballsportarten und zählt zu den sogenannten „Rückschlagspielen“. Das Ziel ist es, den Ball mithilfe eines speziellen Schlägers über ein Netz in die Spielfeldhälfte des Gegners zu schlagen. Dabei erfolgt der Schlagabtausch im Wechsel.2

Aufkommen des Tennisballs

Beim Rollstuhltennis darf man den Ball zweimal auf dem Boden aufspringen lassen, bevor er zurückgespielt werden muss. Im herkömmlichen Tennis ist dies nämlich bereits nach nur einem Aufkommen der Fall. Zusätzlich muss beim Rollstuhltennis zwar der erste Kontakt vom Ball mit dem Boden im regulären Spielfeld stattfinden, der zweite Kontakt darf dagegen auch außerhalb des Spielfelds erfolgen.

Rollstuhl als Teil des Körpers

Man zählt beim Rollstuhltennis den Rollstuhl zum Teil des Körpers des Athleten. Daher ist es auch nicht erlaubt, dass der Rollstuhl den Ball oder das Netz berührt – da in diesem Fall der Gegner den Punkt erhält. Auch beim Aufschlag ist es nicht gestattet, dass die Räder die Grundlinie überfahren.

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Ständiger Sitz- und Fußkontakt

Für die Sportler ist es verpflichtend, während des gesamten Spiels einen ständigen Sitz- und Fußkontakt mit dem Rollstuhl zu haben. Jedoch gibt es auch Ausnahmen: beispielsweise wenn die Athleten den Rollstuhl nicht mit den Händen, sondern mit einem Fuß anschieben können. In diesem Fall muss der Sitz- und Fußkontakt mit dem Rollstuhl nur dann erhalten bleiben, wenn man einen Aufschlag oder normalen Schlag macht.3

Wer darf am Sport teilnehmen?

Beim Rollstuhltennis dürfen Spieler mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit teilnehmen. Dabei spielt die Art der Behinderung keine große Rolle, solange sie eine bestimmte Bewegungsfunktion im oberen Rücken- und Schulterbereich besitzen.4

Kategorisierung

Sie basiert auf den körperlichen Einschränkungen, die beim Athleten vorliegen. Die Bezeichnung „Quad“ kennzeichnet in diesem Kontext Menschen, die sowohl unterhalb als auch oberhalb ihrer Gliedmaßen gewisse Einschränkungen besitzen. Der Begriff „Open“ hingegen steht für die Sportler, die Einschränkungen in den unteren Gliedmaßen aufweisen.5

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Klassifizierung im Rollstuhltennis

Für die Paralympischen Spiele gibt es bestimmte Zulassungskriterien, die die Sportler erfüllen müssen, um für die Teilnahme zugelassen zu werden. Einen wichtigen Aspekt stellt der medizinische Nachweis einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit dar. Zudem gibt es keine Einteilung der acht berechtigten Behinderungsprofile (mit Ausnahme der Sehbehinderung und geistigen Beeinträchtigung) in unterschiedliche Startklassen.6

Die sogenannte „Quad-Klasse“ stellt eine Ausnahme dar: In dieser können nämlich Spieler gegeneinander antreten, die in mindestens drei Extremitäten in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Jedoch ist es nicht verpflichtend, an der Quad-Klasse teilzunehmen – sogar wenn die Kriterien eigentlich erfüllt wären. Deswegen gibt es auch Sportler, die unabhängig von ihrer Bewegungseinschränkung zusätzlich in einer Damen- oder Herrenklasse antreten.

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Quellen

  1. Gold Kreamer Stiftung. Rollstuhltennis. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
  2. Foodspring. Tennis: Die wichtigsten Regeln, Trainingseffekte und Alternativen. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
  3. Deutscher Tennis Bund. Rollstuhltennis - Alles zum inklusiven Sport. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
  4. Parasport. Rollstuhl­tennis. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
  5. Nau.ch. Paralympics: Rollstuhltennis –Geschicklichkeit und Tempo im Fokus. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
  6. Bundesinstitut für Sportwissenschaft. Das Klassifizierungssystem der paralympischen Sportarten. (aufgerufen am 05.09.2024) ↩︎
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