8. Mai 2019, 14:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ex-Bodybuilder und Schauspieler Ralf Moeller ist auch mit 60 Jahren noch topfit. Das liegt nicht nur am Sport, den er täglich betreibt, sondern auch daran, dass er seine Ernährung radikal umgestellt hat.
Ein Leben ohne Fleisch und Milchprodukte war für Ex-Bodybuilder (Mr. Universum) und Schauspieler („Gladiator“) Ralf Moeller lange nicht vorstellbar. Er dachte, Sport allein mache gesund. Doch irgendwann im vergangenen Jahr hat ihn sein Freund Franco Carlotto, Veganer und sechsmaliger „Mr. World Fitness“, überzeugt: Moeller stellte seine Ernährung um.
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Seit einem Jahr „fast“ vegan
Moeller verzichtet seit einem Jahr auf Fleisch, Milchprodukte und raffinierten Zucker. Seitdem fühle er sich sowohl körperlich als auch mental gesünder und fitter, ohne etwas zu vermissen, wie er FITBOOK erklärt. Wie erging es ihm mit der Umstellung? „Meine Energie wurde schlagartig besser. Es hat sich angefühlt, als ob ein verstopftes Rohr freigepustet wird“, sagt Moeller und meint damit das „Gefühl in seinen Venen“. Die Blutgefäße, davon ist er überzeugt, sind bei Fleischfutternden, wie er jahrzehntelang einer war, akut belastet.
Das Vitamin B12, das bei einer pflanzenbasierten Ernährung in der Regel zu kurz kommt, substituiert Moeller in Form von Kapseln. Und die Muckis? Die füttert der „Gladiator“-Star jetzt mit Proteinpulver aus Erbsen, Soja, Reis und Co.
Ob die Venen tatsächlich freigepustet wurden, lässt sich nicht sagen, aber einen nachweisbaren Effekt hatte die Ernährungsumstellung: Moellers Cholesterinspiegel hat sich normalisiert – „und zwar schon innerhalb der ersten zwei, drei Monate“.
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Zu 100 Prozent vegan, wie es gerade fälschlicherweise durch die Presse geht, lebt Moeller indes nicht – zumindest nicht, wenn er in Europa ist. Denn dort seien die veganen Produkte „noch nicht so schmackhaft wie in den USA“, wo er seit Jahren lebt. Fisch steht bei Moeller daher hin und wieder auf dem Speiseplan.
Moellers neuen Leibspeisen
Seitdem er fast vegan lebt, hat der Schauspieler, der aktuell für Netflix an einer Hollywood-Serie arbeitet, auch neue Leibspeisen: Vegane Fleischersatzprodukte, die nach Curry-Chicken, Schnitzel, Würstchen oder Hühnerfrikassee schmecken. Auch auf Gemüseomelette ist inzwischen voll Moellers Ding. In Amerika kriege man die „geilsten Sachen“, schwärmt er – und zeigt uns begeistert diese Fotos:
Und was hat er nach der Umstellung auf pflanzliche Ernährung gegen die Blähungen gemacht? Bekanntermaßen können Bohnen, Kichererbsen, Linsen und Co. ja Verdauungsprobleme verursachen. „Da muss man durch. Das geht dann weg“, so Moeller. „Dafür stinkt es dann nicht mehr so, wenn man sein Geschäft macht!“
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So trainiert Ralf Moeller
Auch mit 60 trainiert Ralf Moeller noch täglich, obwohl er 1989 seine Karriere als Bodybuilder beendete. Und so sieht sein Tag aus: Um 7:15 Uhr, nach einem Teller Oatmeal (gekochter Haferflockenbrei mit Früchten und Honig), geht er ins Fitnessstudio. Nach dem Dehnen (5 Minuten) wärmt er sich für 20 bis 30 Minuten auf dem Stepper auf. Danach folgt eine Stunde Krafttraining. Moeller trainiert immer in folgenden Kombinationen: entweder Brust und Rücken, Schulter und Arme oder Beine und Bauch.
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Beim Workout setzt er auf eine besondere Technik: „Wenn ich merke, dass zum Beispiel der Rücken gerade vollgepumpt und stark trainiert ist, dehne und strecke ich ihn nach jeder Übung.“ Über das Training im Studio hinaus spielt Cardio eine wichtige Rolle. Statt Laufen („Da tun mir die Knie weh“) fährt er Rad, zehn bis 15 Kilometer durch die Hills.
Außerdem steigt der Schauspieler zwei- bis dreimal pro Woche für 20 Minuten in seinen EMS-Anzug (EMS steht für Elektro-Myo-Stimulationstraining. Dabei wird in den Trainingsanzug eine leitende Flüssigkeit gefüllt, über die in Intervallen Strom durch den Körper gejagt wird, was wiederum dazu führt, dass sich die Muskulatur zusammenzieht. Kombiniert mit entsprechenden Übungen soll die Trainingsform besonders schnell Erfolge erzielen).
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Welche Übung empfiehlt er besonders?
Klassisches Gewichtestemmen im Fitnessstudio ist nach wie vor die Kernkompetenz eines Ralf Moeller. Doch inzwischen hat er auch funktionellere Trainingsmöglichkeiten für sich entdeckt, wie sie beispielsweise Kettlebells ermöglichen. Moeller schwört auf eine Kombination aus Kniebeuge und abwechselndem Schulterdrücken mit der Eisenkugel.
Moeller: „Das ist das Beste, was man für Po und Beine machen kann. Intensiviert wird die Übung, wenn man auf einem Klotz steht – weil man dann tiefer heruntergehen kann.“ Falls Sie das jetzt nachmachen möchten: Wählen Sie das für Sie richtige Gewicht!