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Echter Sport?

So hat sich mein Körper nach dem ersten Mal Quad Biking angefühlt

Meine erste Erfahrung im Quad Biking
Das erste Mal Quad Biking war für FITBOOK-Redakteurin Melanie Hoffmann ein wahrer Adrenalin-Kick und ganz schön anstrengend für ihre Muskeln Foto: Getty Images / wundervisuals / FITBOOK

6. Februar 2024, 4:16 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Mit richtig schön Speed durchs Gelände – Quad Biking klang für FITBOOK-Redakteurin Melanie Hoffmann nach Action und Spaß, aber nicht unbedingt nach Sport. Ein Irrtum, wie sie am eigenen Leib zu spüren bekam, als sie es nun zum ersten Mal ausprobierte.

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Ich muss gestehen, ich konnte mit Motorsport noch nie viel anfangen. Klar, als in den 1990ern meine Eltern gebannt verfolgten, ob Schumi wieder Formel-1-Weltmeister werden würde, saß auch ich so manchen Sonntag mit vor dem Fernseher. War ja auch spannend. Aber als Sport habe ich Formel 1 nie so ganz ernst genommen. Zugegeben, mittlerweile weiß ich natürlich, was für Kräfte auf die Fahrer während eines Rennens einwirken und wie fit sie sein müssen. Aber da geht es nun auch um Geschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern pro Stunde. Davon sind andere Motorsportarten natürlich weit entfernt. Wie ist es z. B. mit Motorradrennen, Kartrennen oder Quad Biking? Was ist daran Sport und kann das Fahren auch als Training gelten? Ich habe jetzt erstmals Quad Biking ausprobiert – eine Erfahrung, die mir zumindest eine Ahnung davon gegeben hat, wie die Antworten auf die Fragen lauten könnten.

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Definitionen von Sport und Motorsport

Um zu beurteilen, ob etwas ein Sport ist, muss man sich zunächst die Definition von Sport bewusst machen. Diese lautet nämlich: „Nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung.“1 Demnach sind also Basketball oder Fußball eindeutig zu den Sportarten zu zählen.

Nun gibt es auch bei Rennen in motorisierten Fahrzeugen Regeln, es gibt Freude am „Spiel“ und eine Bewegung findet ja auch statt. Um die „körperliche Ertüchtigung“ geht es dabei wohl aber weniger, weswegen zur Abgrenzung von den Sportarten ohne Fahrzeug der Oberbegriff Motorsport eingeführt wurde. In diesem Sinne können also eine Vielzahl motorisierter Gefährte für Motorsport verwendet werden – so auch Quad Bikes.

Und genau auf so eins habe ich mich in meinem Urlaub in den Philippinen gesetzt. Zu zwölft ging es ab ins Gelände. Spaß an der Bewegung mit dem Bike kam schnell auf – und wie sah es mit dem Effekt auf den Körper aus? Dazu gleich mehr.

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Wo ist das Gas – und wo die Bremse?

Früh am Morgen ging es los. Umgeben von Reisfeldern, hieß es nun für alle Teilnehmer: Rauf aufs Quad Bike, kurz mit der Handhabung vertraut machen und ab auf die Piste. Nur mit einem Helm geschützt setzte ich mich auf das Gefährt und dachte zunächst: So, wo ist denn nun das Gas und noch viel wichtiger – wo ist die Bremse? Ein Mitarbeiter zeigte mir nur kurz wortlos, dass sich links am Lenker die Bremse befand, während ich am rechten Lenkrad Gas geben konnte. Ähnlich wohl wie bei einem Motorrad. Sie merken, ich bin keine Motorrad- oder Mofa-Fahrerin, hatte also mit dieser Art Steuerung kaum Erfahrung. Aber nun, klang jetzt erst einmal nicht nach großer Wissenschaft, würde ich schon hinkriegen.

Oje – ganz schön wackelige Angelegenheit

Dicht an dicht fuhren wir zwölf motivierten Quad Biker los – angeführt von einem Guide, während ein anderer das Schlusslicht bildete. Es sollte ja niemand verloren gehen bzw. unbemerkt steckenbleiben oder sogar einen Unfall haben. Zögerlich und unsicher, ob ich wirklich so richtig schnell fahren wollte, reihte ich mich erst einmal weiter hinten ein und konnte so beobachten, wie die ersten Fahrer tatsächlich aus einem schlammigen Loch nicht mehr herauskamen oder die Kurve nicht richtig nahmen und am Rand der Piste vor einem Baum – genauer einer wunderschönen Palme – zum Stehen kamen. Denn, das muss man auch wissen: Einen Rückwärtsgang hatten die Quad Bikes nicht!

Und wie erging es mir? Auch ich geriet erst einmal etwas ins Schwitzen. Denn die Fahrt auf dem Quad Bike stellte sich als ganz schön wackelige Angelegenheit heraus. Nachdem auch ich einmal kurz mit einem Wasserloch und anschließender Kurve zu kämpfen hatte und dadurch etwas Abstand zum Fahrer vor mir entstanden war, den ich flott verkleinern wollte, merkte ich: Schneller fahren ist beim Quad Biking von Vorteil.

Quadbiking war ein tolles Abenteuer
Wenn man wirklich mit Speed durch den Parcours fährt, merkt man, dass Muskelanspannung gefragt ist, um nicht vom Gefährt zu rutschen. Foto: Melanie Hoffmann

Mit Vollgas ins nächste Schlammloch

Wackelte ich vorher von einem Loch und einem Hügel zum nächsten, ließen sich die Hindernisse besser und vor allem weniger wackelig überwinden, als ich mich endlich traute und mehr Gas gab. Freiere Flächen, die zum Herumkreisen und zum Experimentieren einluden, brachten zudem die Herausforderung von Schlamm- und Wasserlöchern mit sich.

Nun hatte mich das Quad-Biking-Fieber gepackt und ich wollte die Erfahrung gänzlich auskosten. Mit Dreck war ich eh schon bespritzt, deshalb nahm ich ab jetzt jedes Schlammloch mit Vollgas, versuchte bei hoher Geschwindigkeit enge Kurven zu fahren und entdeckte wieder die kleine Rennfahrerin in mir. Fun Fact: Als ich noch ein Auto besaß, war ich (leider) auch dafür bekannt, eher zu schnell zu fahren. So aus der Übung, wie ich gedacht hatte, war ich dann also doch nicht.

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Mein Körper muss ganz schön mitarbeiten

Mit dem Quad Bike in voller Geschwindigkeit übers Gelände zu düsen, führte dazu, dass mein Körper nun viel mehr mitarbeiten musste. Um auf den unebenen – mit Wurzeln und Steinen bedeckten – Strecken bei der holprigen Fahrt nicht vom Bike geschleudert zu werden, musste ich mich ganz schön anspannen, mein Gesäß mit Kraft auf den Sitz drücken und mich mit den Beinen festhalten. Eine Position, die mich an meine Jahre im Reitsport erinnerte, wenn ich im Galopp ebenfalls meinen gesamten Körper und insbesondere den Unterkörper einsetzen musste, um nicht vom Pferd zu fallen.

Tiefere Unebenheiten und Löcher meisterte ich beim Quad Biking sogar besser im Stehen, was weniger Kraft als Körperspannung zum Halten des Gleichgewichts forderte. Sowohl Unter- und Oberkörper waren in den Kurven gefragt, die ich rasant nahm. Hier galt es, die Kurven mit dem Körper auszugleichen – zum einen, um nicht vom Gefährt zu fallen, zum anderen, damit das Bike nicht sogar umkippte (passiert laut den Guides durchaus häufiger). Last but not least, bekamen auch meine Hand- und Armmuskeln einiges zu tun. Von Festhalten, um nicht zu fallen, über Gegendrücken, um mit dem Oberkörper nicht aufs Lenkrad zu knallen, bis hin zum abwechselnden Gasgeben und kraftvollen Bremsen waren Hände und Arme gefragt.

Nächster Tag brachte Blessuren und Muskelkater zum Vorschein

Ich merkte also schon während des Quad Bikings, dass der Motorsport ganz schön anstrengend ist – zumindest, wenn man ihn wie ich bei meinem Selbstversuch mit Vollgas betreibt. Die zwei Stunden auf dem Gelände hinterließen daher auch einige Spuren. An der linken Hand, mit der ich gebremst hatte, hatte ich eine tiefe Blase entwickelt, die ich zu allem Übel bei der Fahrt nicht bemerkt und daher bereits aufgescheuert hatte. Darüber hinaus spürte ich am nächsten Tag meine Muskeln ganz schön. Der Muskelkater im Rücken und der Hüfte, in den Armen und Beinen, sowie im Po zeigte mir, dass Quad Biking tatsächlich den gesamten Körper fordert. Wie viel Kalorien ich verbraucht habe, habe ich nicht nachverfolgt, aber es waren sicher ein paar.

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Quad Biking ist Sport, aber kein Training

Als Sport und körperliche Betätigung lasse ich Quad Biking nach meiner Erfahrung nun also gelten. Um ein Training handelt es sich dabei jedoch nicht. Warum? Auch hier lohnt sich wieder ein Blick auf die Definition von Training. Dabei handelt es sich um die „systematische Wiederholung gezielter überschwelliger Muskelanspannungen mit morphologischen und funktionellen Anpassungserscheinungen zum Zwecke der Leistungssteigerung.“2

Ob beim Laufen oder Krafttraining – wer seine Leistung verbessern möchte, muss sein Training systematisch anpassen, variieren und steigern. Solch eine gezielte Anpassung ist in dem Moment, in dem man den Motorsport ausübt, nicht gegeben. Man setzt seinen Körper stattdessen so ein, dass man das Gefährt optimal steuern und bewegen kann.

Training findet im Rahmen von Motorsport eher zur Vorbereitung statt – durch Ausdauer- und oder Krafttraining, um die Fitness und das Durchhaltevermögen der Fahrerinnen und Fahrer zu steigern.3

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Quellen

Quellen

  1. Duden.de. Sport, der. (aufgerufen am 5.2.2024) ↩︎
  2. Akademie für Sport und Gesundheit. Training im Sport: Definition und Begriffsbestimmung. (aufgerufen am 5.2.2024) ↩︎
  3. Holding, J. F1-Fahrer-Fitness: Trainingsplan, Ernährung, Cardio & mehr. Motorsport-total.com. (aufgerufen am 5.2.2024) ↩︎
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