22. Januar 2025, 20:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Endlich abnehmen, große Muskeln bekommen oder einen Marathon schaffen – mit ehrgeizigen Fitnesszielen vor Augen ist die Motivation zum Trainieren zunächst riesig, besonders am Jahresanfang. Doch so groß die anfängliche Euphorie ist, so schnell ebbt sie häufig auch wieder ab und mit ihr die Sport-Motivation. Dieses Phänomen kennt auch Fitness-Influencerin und Promi-Trainerin Senada Greca. Sie weiß, woran es liegt, dass die Motivation schnell verschwindet – und verriet in einem Interview einen „einfachen“ Trick, um dem entgegenzuwirken.
„Einfach“ in Anführungszeichen, weil Senada Grecas Tipp für mehr Sport-Motivation zwar zunächst simpel klingt, in der Umsetzung aber wohl doch auf (innere) Hürden stoßen könnte. Dennoch kann es sich lohnen, Grecas Rat zu befolgen, da er – insofern einmal gemeistert – langanhaltend Wirkung zeigen könnte. Und die 41-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie hat selbst eine lange Geschichte mit Körperwahrnehmungs- und Essstörungen und jahrelangem intensiven Ausdauersport hinter sich. In ihren Dreißigern entdeckte sie die Power des Kraftsports sowohl für ihre eigene Gesundheit und als auch die anderer Frauen und coacht mittlerweile das Training diverser Promis, u. a. Kim Kardashian. Wenn Senada Greca einen Tipp für größere sportliche Erfolge hat, lohnt es sich also, zuzuhören.
So schnell geben viele Menschen beim Training auf
„Die meisten Menschen geben auf, weil sie nicht schnell genug Fortschritte sehen“, berichtete Greca im Podcast von Lewis Howes, einem ehemaligen American-Football-Profi, aus ihrer Erfahrung. „Es dauert drei bis sechs Monate, bis man echte Ergebnisse sehen kann. Viele Menschen hören mit einem neuen Programm aber schon innerhalb der ersten acht Wochen wieder auf.“
Motivations-Killer unrealistische Trainingsziele
„Nicht schnell genug“ bedeutet in dem Fall, dass sich offenbar Ziele gesetzt wurden, die man der Kürze der erhofften Zeit nicht erreichen kann. „Fortschritt braucht Zeit. Es braucht Zeit, um z. B. Muskeln aufzubauen. Als Anfänger ist es einfacher. Da wird der Körper noch sofort reagieren, weil das Training etwas Neues ist. Wenn man fortgeschrittener ist, wird es schwieriger. Egal, ob Muskelaufbau oder Gewicht verlieren – Fortschritt braucht Zeit“, erklärte die Promi-Trainerin.
Viele Menschen bewiesen beim Sport leider keinen langen Atem, was auch nicht leicht sei. Denn Training bedeute langfristiges Engagement, statt schnelle Veränderung. Genau dort liege der Schlüssel der Frustration, die viele beim Training erlebten und die zum Motivations-Killer werde. „Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund, warum so viele Menschen nicht durchhalten, dass sie unrealistische Erwartungen haben“, so Greca.
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Senada Grecas Tipp: Der Weg ist das Ziel
Genau an den Zielen setzt Grecas Strategie für Motivation und Durchhaltevermögen an: „Setzt euch realistische Ziele!“
An einem konkreten Beispiel verdeutlichte sie, was sie meint: „Einer Person, die gerade erst anfängt, für die Training also etwas ganz Neues ist, würde ich raten: Setze dir einfach nur zum Ziel, dass du zum Training gehst. Trainiere jeden Tag ein bisschen und erarbeite dir eine Regelmäßigkeit. Diese Regelmäßigkeit ist das wichtigste Ziel, das man sich setzen kann. Auf diese Weise kreiert man eine neue Gewohnheit – doch das braucht Zeit. Früher hieß es immer, um eine neue Gewohnheit zu etablieren, bräuchte man 21 Tage, aber es dauert deutlich länger. 21 Tage sind ein guter Start, aber um eine Gewohnheit wirklich zu festigen – besonders wenn es ums Training geht – braucht man etwas mehr als zwei Monate.“
Senada Grecas Motivationsmotto lautet also: Der Weg ist das Ziel. Statt einer bestimmten Zahl auf der Waage hinterherzurennen oder ein bestimmtes Körperbild vor Augen zu haben, sei es hilfreicher, sich das Sporttreiben selbst zum Ziel zu setzen. Mit dieser Strategie habe man jedes Mal, wenn man ein Training absolviert habe, ein Erfolgserlebnis – was wesentlich motivierender sei als die schwankenden Zahlen auf der Waage oder der ständige Blick in den Spiegel.
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Nicht mit früher vergleichen
Ein weiterer Tipp der Promi-Trainerin: sich nicht mit seinem früheren Ich vergleichen. Sprich: Mit 40 Jahren sollte man nicht erwarten, wieder den Körper zu bekommen, den man mit 20 Jahren hatte. „Es sollte darum gehen, die beste Version seines jetzigen Körpers zu erreichen. Das ist schwierig, denn der Körper verändert sich ständig, ein Jahr kann schon viel ausmachen. Aber stellen Sie sich die Frage: Mache ich gerade alles Mögliche für meinen Körper, was Krafttraining, Ernährung, Schlaf und Regeneration angeht – also alle Faktoren betreffend, die das optimale Ich – zu diesem konkreten Zeitpunkt – formen können.“