1. November 2024, 20:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine Trendsportart aus Südamerika hat längst auch Deutschland erobert: Padel-Tennis. Der Mix aus Tennis und Squash ist einfach zu erlernen, hält fit und macht dazu noch viel Spaß. FITBOOK-Autor Tony Poland hat sich Padel genauer angeschaut.
Unterhaltung, Abwechslung, geringe Lernkurve, gerne auch gemeinsam in der Gruppe: Unter anderem aus diesen Komponenten dürfte sich für viele Menschen die perfekte Sportart zusammensetzen. Wird die körperliche Fitness dann auch noch gefördert, ohne sich dabei zu sehr verausgaben zu müssen, sollte Padel-Tennis ganz oben auf der Liste stehen.
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Übersicht
Padel-Tennis: So fing alles an
Ursprünglich stammt Padel-Tennis aus Mexiko, denn 1965 erschuf Don Enrique Corcuera das allererste Padel-Feld.1 Allerdings nicht ganz freiwillig. Denn eigentlich wollte er einen Tenniscourt errichten, hatte dafür aber nicht genug Platz. Also musste eine etwas kleinere Lösung her. Zwar grenzten Betonmauern an einen Teil des Platzes an, doch diese störten überhaupt nicht. Vielmehr wurden die Wände Teil des Spiels – und Padel-Tennis war geboren.
Über Süd- und Mittelamerika schwappte der Sport bis nach Europa. In Spanien etwa ist nur Fußball noch größer. Laut dem Internationalen Padel-Verband (FIP) greifen heute rund 20 Millionen Menschen in etwa 90 Ländern weltweit zum Padel-Schläger.2 Und auch in Deutschland wird inzwischen immer mehr und regelmäßig gezockt, Anlagen und Plätze gibt es so ziemlich in jeder größeren Stadt.
Übrigens: Auch bekannte Sportler wie David Beckham oder Jürgen Klopp haben die Sportart ebenfalls längst für sich entdeckt.
Was ist Padel-Tennis?
Padel-Tennis gehört grundsätzlich zu den Rückschlagsportarten. Heißt: Man befördert einen Ball mithilfe eines Schlägers in einen bestimmten Bereich, genauer gesagt auf die andere Seite eines Feldes. Denn Padel ist vereinfacht gesprochen eine Kombination aus Tennis und Squash. Allerdings gibt es einige wesentliche Unterschiede.
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Spielfeld und Spieleranzahl
Zunächst einmal wird Padel-Tennis für gewöhnlich im Doppel gespielt, also Zwei gegen Zwei. Das rechteckige Feld hat ein Maß von 10 x 20 Metern und ist in der Mitte von einem Netz getrennt. Tennisplätze sind ungefähr doppelt so groß. Die Oberfläche des zumeist blauen Courts kann etwa aus Beton, Zement, Teppich oder Kunstrasen bestehen. Auffällig: Der gesamte Platz ist von gläsernen Wänden umgeben, die aktiv ins Spiel einbezogen werden können. Sie sind also ein fester Bestandteil dieser Sportart. Und so erklärt sich auch die Eigenheit von Padel-Tennis.
Dieses Equipment braucht man
Zwei Dinge sind unerlässlich: Schläger und Ball. Ein Padel-Schläger (ca. 350 bis 400 Gramm) ist anders als ein Tennisracket nicht bespannt, sondern mit einer elastischen Kunststoffschicht überzogen. Zudem haben sie kleine Löcher, um den Luftwiderstand zu reduzieren. Auch in der Größe unterscheiden sie sich, Tennisschläger oder auch Squashschläger sind deutlich größer. Der Ball ähnelt einem Tennisball, ist jedoch etwas kleiner und weicher. Er hat weniger Druck und springt dadurch auch nicht so hoch ab.
Regeln und Zählweise: So wird gespielt
Ziel ist es, mehr Punkte bzw. Spiele als das gegnerische Team zu erzielen. Und das funktioniert wie folgt: Mit einem Aufschlag „von unten“ diagonal in das gegenüberliegende Feld, wobei der Ball maximal einmal den Boden berühren darf, beginnt das Match. Dieses wird im Normalfall in drei Sätzen zu je sechs Spielen ausgetragen. Sieger ist folglich der, der zwei Sätze gewinnt. Für jedes Spiel werden mindestens vier Punkte benötigt. Ein Punkt für das gegnerische Team wird dann vergeben, wenn der Ball zweimal auf der Seite des anderen Teams aufspringt oder ein Spieler den Ball ins Netz schießt. Bei zwei fehlerhaften Aufschlägen bekommt ebenfalls das andere Team einen Punkt zugeschrieben. Volleys, d. h. direkte Schläge ohne vorherige Bodenberührung des Balles, sind natürlich erlaubt. Verboten ist es allerdings den Ball so zurückzuschlagen, dass er zuerst die Wände berührt. Das ausführliche Regelwerk gibt es hier.
Wie beim Tennis werden die Spiele wie schon angedeutet nach Punkten gezählt. Die Punkte werden also zu 15, 30, 40 und Spiel gewertet. Wenn die Punkte bei 40:40 gleich sind, kommt es zum Einstand. Um das Spiel zu gewinnen, müssen dann zwei aufeinanderfolgende Punkte gewonnen werden. Und das Team, das in einem Satz als Erstes sechs Spiele gewonnen hat und dabei mindestens zwei Spiele Vorsprung hat, gewinnt den Satz.3
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Für wen ist Padel-Tennis geeignet?
Prinzipiell kann man ohne viel Übung, anders als im Tennis, sofort loslegen. Denn durch die Wände ist die Fehlergefahr geringer, Spielzüge sind leichter zu beherrschen. Und so stellen sich auch eher Erfolgserlebnisse ein, vor allem wenn man die Wand geschickt in sein Spiel einbezieht.
Auf Einsteigerlevel ist das Tempo darüber hinaus durch die weicheren Bälle nicht ganz so hoch, sodass die körperliche Fitness nicht so sehr entscheidend ist. Padel-Tennis ist insgesamt weniger anstrengend. Auch harte Schläge sind durch das recht kleine Spielfeld und die Wände nicht zwingend notwendig. Wichtiger sind eine gute Koordination, schnelle Reflexe, Beweglichkeit und Genauigkeit. Auch ein gutes Teamwork mit seinem Doppelpartner ist die Basis für Erfolg.