26. August 2020, 13:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Stiftung Warentest hat Online-Fitnessprogramme auf ihre Qualität untersucht. Wie die insgesamt acht Online-Fitnessstudios und kostenlosen Youtube-Kanäle, bei denen man ohne Mitgliedschaft trainieren kann, abgeschnitten haben? Das lesen Sie bei uns.
Viele Freizeitsportler nutzen Online-Fitnessangebote, insbesondere in Zeiten von Corona. Aber bei welchem Anbieter von Video-Workouts bekommen sie die besten Trainingsprogramme? Werden sie im Online-Fitnessstudio vergleichbar (gut) betreut wie im „echten“ Gym, wo ausgebildetes Personal ein Auge auf sie hätte? Und wie gut sind die begleitenden Ernährungsempfehlungen der Fitness-Influencer?
Diesen Fragen ist eine Gruppe von Sport- und Ernährungswissenschaftlern im Auftrag von Stiftung Warentest auf den Grund gegangen. Mit eher durchwachsenem Ergebnis.
Wer (und wie) getestet wurde
Alle Details zur Untersuchung sind auf dem Online-Auftritt des Verbrauchermagazins „test.de“ nachzulesen. Auf dem Prüfstand standen fünf Online-Fitnessstudios und drei Youtube-Kanäle, deren Trainingsangebot mindestens zwei der drei Bereiche Kraft, Ausdauer und Entspannung enthalten.
Die Tester bewerteten die Qualität einzelner Kurse, die begleitende Ernährungsberatung, aber auch die Nutzerfreundlichkeit und Darstellung der Website bzw. Apps. Es spielte ebenso mit hinein, wie einfach sich eine Mitgliedschaft abschließen lässt, und ob ggf. Fallen im Kleingedruckten der Vertragsbedingungen lauerten.
Youtube-Fitnesskanäle außer Konkurrenz
Richtig: Die letzte Kategorie fehlt bei den kostenlosen und mitgliedschaftsfreien Fitnesskanälen. Folglich sind die Bewertungen der Online-Fitnessangebote nicht 100-prozentig miteinander vergleichbar – zumal bei den Youtube-Kanälen keinerlei weitere Funktionen wie Hilfestellungen und weiterführende Betreuung gibt.
Das heißt aber nicht, dass sie automatisch schlechter sind. Wie Claudia Till von Stiftung Warentest im Gespräch mit RTL erklärt, kann man derartige Angebote (mit der entsprechenden Erwartungshaltung) „durchaus ausprobieren“. Sie und ihre Kollegen empfehlen vor allem die Kanäle von Gabi Fastner und Happy and Fit.
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Zwei von acht getesteten Fitnessangeboten sind „gut“
„Bei der Beratung zeigen alle Online-Fitnessstudios Schwächen“, erklärt Till zusammenfassend. Man sollte erwarten, dass ein hochwertiger Anbieter zunächst die individuellen Vorraussetzungen abfragt – und in diesem Zusammenhang vor allem, ob Vorerkrankungen oder andere Einschränkungen bestehen. Dies geschehe bei den getesteten Online-Fitnessangeboten allenfalls rudimentär. Auch würden Hinweise auf bspw. bestehende Rückenprobleme nicht deutlich genug dargestellt.
Testsieger: Gymondo
Dennoch „gut“ (Note: 2,0) sei das Angebot von Gymondo. Es schnitt unter allen Online-Fitnessangeboten am besten ab. Laut den Experten von Stiftung Warentest stellt Gymondo seinen Mitgliedern Programme zur Verfügung, die auf das konkrete Trainingsziel abgestimmt werden können, und wenn gewünscht auch auf das persönliche Fitnesslevel. Dafür gibt es einen Fitnesstest.
Drei Monate Mitgliedschaft bei Gymondo kosten 39 Euro. Ob sich das lohnt, können Trainierende an sieben kostenlosen Schnuppertagen für sich entscheiden.
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Fitnessraum auf Platz 2
Das Online-Fitnessstudio Fitnessraum erhielt auch das Ergebnis „gut“ (Note 2,3). Die Tester lobten hier vor allem die Qualität und den aus sportwissenschaftlicher Sicht guten Aufbau der Kurs-Videos. Insgesamt werde hier aber weniger auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer eingegangen. Mit 45 Euro für drei Monate ist die Mitgliedschaft etwas teurer.
Das Schlusslicht: My Fitness Video
My Fitness Video nennt sich „Dein persönliches Online Fitness-Studio“. „Stiftung Warentest“ vermisste aber ausgerechnet hier die Individualisierbarkeit. Zudem versäume es der Anbieter, Nutzer zu motivieren sowie ihre Anfragen zu beantworten. Positiv erwähnt werden die guten Yoga-Kurse und Machart der Videos, die in der Mitgliedschaft (39 Euro à drei Monate) enthalten sind.