
26. Februar 2025, 13:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
High Intensity Intervall Training (HIIT) und Laufen zählen zu den beliebtesten Sportarten, wenn es darum geht, das Herz auf Touren zu bringen. Doch haben sie auch die Nase vorne, wenn es um langfristige Herzgesundheit geht?

Nordic Walking gilt zu Unrecht als „Alte-Leute-Sport“. Denn technisch richtig ausgeführt ist das Walking mit Stöcken gut für Fitness, den Kalorienverbrauch und die Reduzierung von Körperfett (FITBOOK berichtete). Eine Studie deutet zudem darauf hin, dass Nordic Walking auch gut fürs Herz ist – offenbar sogar besser als HIIT oder Laufen.
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Übersicht
Ablauf der Studie
Im Rahmen der Studie arbeitete das Team rund um Dr. Jennifer Reed von der University of Ottawa Heart Institute in Kanada mit 130 Herzpatienten. Diese absolvierten ein zwölfwöchiges Trainingsprogramm, aufgeteilt auf drei unterschiedliche Sportgruppen. Eine Gruppe machte ein 60-minütiges Indoor-Nordic-Walking-Training. Die zweite Gruppe trainierte 60 Minuten lang moderat bis intensiv, u. a. Radfahren oder Rudern, während die dritte Gruppe ein 45-minütiges High Intensity Intervall Training (HIIT) absolvierte.1
Direkt am Ende des zwölfwöchigen Trainingsprogramms und erneut nach weiteren 14 Wochen machten die Probanden einen 6-Minuten-Gehtest, ein diagnostisches Mittel in der Kardiologie und Pneumologie, um die Leistungsfähigkeit eines Patienten abschätzen und im Verlauf kontrollieren zu können.2
Nordic Walking ist gut fürs Herz
Die Erkenntnis der Wissenschaftler: Alle drei Trainingsarten hatten einen positiven Effekt bei Patienten, die neben Herzproblemen auch Depression hatten. Sowohl Nordic Walking als auch HIIT und Cardio konnten die Lebensqualität der Probanden verbessern. Wenn es allerdings um die Herzgesundheit geht, zeigte die Studie, dass Nordic Walking die Nase vorn hatte.
So hatten die Teilnehmer, die Ausdauertraining machten, eine um zwölf Prozent gesteigerte funktionelle Kapazität. Bei HIIT steigerte sie sich um 13 Prozent, bei den Nordic Walkern sogar um 19 Prozent.
Die funktionelle Leistungsfähigkeit ist ein Indikator für die Belastbarkeit einer Person. Bei Herzpatienten wird diese überwacht, um mögliche Verschlechterungen des Zustands frühzeitig zu erkennen.
Einschränkung der Studie
Um die Studie und ihre Ergebnisse richtig einordnen zu können, sei zu betonen, dass es bei einem Gehtest natürlich wahrscheinlicher ist, dass „gehendes Training“ besser abschneidet als Trainingsformen, die das Gehen nicht im Fokus haben. Eine Möglichkeit, die auch Studienleiterin Dr. Reed einräumte. Dennoch betonte sie, dass die Studie aufzeige, dass Nordic Walking mindestens eine gute Alternative zu den anderen Sportarten darstelle.3
Aufbauend auf den aktuellen Studienerkenntnissen möchte das Forschungsteam weitere Untersuchungen vornehmen. So wollen sie u. a. herausfinden, wie sich verschiedene Kombinationen von Trainingsformen auf das Herz auswirken. Untersuchen wollen sie u. a. erneut Nordic Walking und HIIT.

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Studie untermauert frühere Forschungergebnisse
Schon frühere Studien hatten sich mit der Auswirkung von Nordic Walking auf das Herz beschäftigt. So war im Jahr 2107 eine Meta-Analsyse bestehender Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass Nordic Walking im Rahmen eine konventionelle kardiovaskuläre Rehabilitationsprogramme positive Auswirkungen hatte. Der Sport hatte einen günstigen Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit, auf das Gleichgewicht und in manchen Fällen auf Belastungsdauer und Sauerstoffaufnahme.4 Zu ähnlichen Erkenntnissen kam eine Untersuchung von 2020. Auch sie wies auf leistungssteigernde Effekte durch Nordic Walking bei Herzpatienten hin.5