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Relevanter Faktor

NEAT – der Grund, warum manche Menschen schlank bleiben

Durchtrainierte schlanke Frau
Es gibt viele Gründe, warum einige Menschen schlank und andere übergewichtig sind. Ein wichtiger Faktor heißt NEAT Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

30. Januar 2024, 4:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ob man schlank oder übergewichtig ist, wird oft der genetischen Veranlagung zugeschrieben. Auch der individuelle Stoffwechsel wird dafür verantwortlich gemacht. Es gibt jedoch einen weiteren Faktor, der die Kalorienverbrennung auch ohne Sport ankurbelt: die sogenannte Non-exercise activity thermogenesis, kurz: NEAT. Doch was genau steckt dahinter?

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Für Außenstehende ist es oft ein Mysterium: Warum ist eine Person schlank, obwohl sie gar keinen Sport macht und zuweilen dennoch üppig isst? Die einfachste Erklärung: Es sind die Gene. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Gründe dafür, ob jemand dazu neigt, schlank oder übergewichtig zu sein. So spielt beispielsweise die Darmflora eine wichtige Rolle. Man hat nämlich herausgefunden, dass schlanke Menschen ein anderes Mikrobiom haben als übergewichtige Personen (FITBOOK berichtete). Auch die Ernährung beziehungsweise, wie viele Kalorien man täglich zu sich nimmt, ist entscheidend. Denn wer mehr Kalorien aufnimmt, als er im Laufe des Tages verbraucht, der nimmt zu. Doch es gibt noch einen weiteren Grund dafür, ob jemand schlank oder übergewichtig ist: Im Fachjargon spricht man von NEAT.

Was bedeutet NEAT?

Der Begriff NEAT ist eine Abkürzung und steht für Non-exercise activity thermogenesis, was zu Deutsch so viel heißt wie sportunabhängige Aktivitäts-Thermogenese.1 Es handelt sich dabei um jene Stoffwechselaktivität des Körpers, die nicht durch Schlaf, Essen und Sport verursacht wird. Das ist also jene Energie, die wir verbrauchen, um beispielsweise die Wohnung aufzuräumen, uns zu Fuß fortzubewegen, uns einen Kaffee zu kochen, Wäsche zu waschen etc. Somit fallen darunter praktisch alle Alltagsaktivitäten, selbst das Lesen eines Buches. Genau diesen Aktivitäten wird oft keine große Rolle beim Kalorienverbrauch zugemessen. Dabei ist es ein entscheidender Faktor, den jeder von uns ganz einfach im Alltag beeinflussen kann.

Einige Wissenschaftler definieren NEAT jedoch strenger und zählt dazu nur jene Aktivitäten, denen man nicht bewusst nachgeht.

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Man unterscheidet vier verschiedene Kalorienverbraucher

Warum ein Mensch schlank ist oder übergewichtig, hängt von vielen Faktoren an. Das lässt sich besonders gut an der Zusammensetzung der verschiedenen Kalorienverbraucher im Körper erkennen:

  • Der Grundumsatz: Das ist jene Energie, die der Körper aufbringen muss, um die lebenswichtigen Organe und Prozesse am Leben zu erhalten. Der Kalorienverbrauch im Schlaf entspricht ungefähr dem Grundumsatz.
  • Nahrungsinduzierte Thermogenese: Ein Faktor, der ganz oft außer Acht gelassen wird, ist der Verzehr sowie die Verdauung von Lebensmitteln. Das heißt, jedes Mal, wenn wir etwas essen und trinken, verbrauchen wir zusätzliche Energie. Das fängt beim Kauen an, bei der Produktion des Speichels und der Magensäfte, der Verarbeitung der Nahrung in ihre Bestandteile und der Transport der Nährstoffe in die Blutbahn bis hin in die einzelnen Zellen des Körpers.
  • Sportliche Aktivitäten: Normalerweise denkt man beim Kalorienverbrauch immer an Sport. Der Zusammenhang ist ganz klar: Je mehr wir uns körperlich betätigen, desto mehr Kalorien verbrennen wir. Ergo können wir mehr essen. Allerdings variiert der Kalorienverbrauch von Sportart zu Sportart sehr stark. FITBOOK hat dazu einen Kalorienrechner entwickelt.
  • NEAT (sportunabhängige Aktivitäts-Thermogenese): Hierbei handelt es sich um alle Alltagsaktivitäten, vom Putzen über Spazierengehen bis hin zum hibbeligen Zappeln mit den Beinen beim Sitzen.

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Auch ohne Sport kann man schlank bleiben

Wer also abnehmen will oder einfach nur schlank bleiben möchte, muss nicht zwangsläufig Sport treiben und weniger Essen. Es reicht einfach, wenn man NEAT ankurbelt, wie Forscher berichten.2 Das sei eine gute Strategie, um Übergewicht zu vermeiden, berichten auch koreanische Wissenschaftler in einer Studienauswertung.3 Die Regel lautet dabei ganz einfach: So viel wie möglich im Alltag bewegen. Und dazu gibt es unzählige Gelegenheiten:

  • häufiger mal den Haushalt aufräumen und putzen
  • zur Arbeit gehen oder mit dem Fahrrad fahren
  • in der Mittagspause einen Spaziergang einlegen
  • Rolltreppen und Aufzüge vermeiden, stattdessen Treppen steigen
  • wenig Auto fahren
  • wenn möglich, lieber gehen, statt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen
  • lieber stehen als sitzen
  • im Büro oder Homeoffice öfter im Stehen arbeiten
  • versuchen, täglich auf mindestens 10.000 Schritte zu kommen, wie von der WHO empfohlen

Wer also einen aktiven Lebensstil pflegt, der hat einen deutlich erhöhten Kalorienverbrauch. Wie sich allerdings die einzelnen Bewegungsabläufe des Alltags auf den Gesamtkalorienumsatz des Körpers auswirken, wurde bislang noch nicht im Detail untersucht. Deswegen weisen die koreanischen Forscher darauf hin, dass es noch großer Langzeitstudien bedarf, um festzustellen, wie sich beispielsweise eine Lebensumstellung auf das Gewicht von Menschen auswirkt.

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Quellen

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Quellen

  1. Levine JA. (2002). Non-exercise activity thermogenesis (NEAT). Best Practice and Research. ↩︎
  2. Kotz, C.M., Levine, J.A. (2005). Role of nonexercise activity thermogenesis (NEAT) in obesity. Minnesota Medicine Magazine. ↩︎
  3. Chung, N., Park, M.Y., Kim, J. et al. (2018). Non-exercise activity thermogenesis (NEAT): a component of total daily energy expenditure. Journal of Exercise, Nutrition and Biochemistry. ↩︎
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