6. Januar 2025, 10:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Klappe die Zweite! Was ich damit meine? Ich möchte im zweiten Anlauf mein Comeback schaffen. Nach sieben Jahren Abstinenz habe ich nun den festen Entschluss gefasst, auf die Wettkampf-Bühne zurückzukehren. Mein Ziel? Deutscher Meister im Natural Bodybuilding zu werden!
Eigentlich wollte ich das schon im Herbst 2023. Doch wie das Leben so spielt, kommt es bekanntlich erstens anders, und zweitens, als man denkt. Unverhofft kommt oft und aufgeschoben ist nicht aufgehoben! So, genug der Weisheiten … Im folgenden Artikel erfahren Sie, warum es beim ersten Versuch nicht geklappt hat, wie ich aktuell trainiere, was der Sport und Gesundheit generell für mich bedeuten, was mich motiviert, und vielleicht auch Sie dazu bewegen könnte, mit Natural Bodybuilding zu beginnen. Und Sie erfahren, wer ich eigentlich bin.
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Übersicht
Darf ich vorstellen: Daniel Schwarzenberger
Als promovierter Sportökonom und Vertretungsprofessor lehre und forsche ich und wende u. a. betriebswirtschaftliche Prinzipien auf die Sportbranche an. Klingt vielleicht trocken – ist aber nicht immer negativ. Ganz im Gegenteil! Auf der Bodybuilding-Bühne ist maximal trocken der potenzielle „Winmaker“.
Bei maximaler Muskelmasse „shredded to the bone“ sein, völlig „natural“, also natürlich – das ist mein großes Ziel, als „Men’s Physique“-Athlet. Im Gegensatz zur offenen Klasse oder der „Classic Physique“ geht es um den „perfekten Look“, der die Einstellung zu einem gesunden Lebensstil inklusive ästhetischen Körper vertreten soll. Und ganz genau genommen starte ich als „Men’s Physique Master over 40“.
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Mein Plädoyer für Bodybuilding mit über 40
Gesundheit gibt’s nicht zu kaufen – aber wir bekommen irgendwann die Rechnung, wenn wir uns um unsere nicht entsprechend kümmern. Hier kann Natural Bodybuilding die Antwort sein. Ein Rezept mit adäquaten Zutaten.
Auch wenn die Sportart immer noch mit Vorurteilen kämpft, ist vor allem der Fitness- und Gesundheitsgedanke fest in ihr verankert. Es ist dringend mehr Aufklärung angesagt!
Das körperliche Krafttraining stabilisiert, bei entsprechendem Trainingsreiz, die Gelenke und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Gleichzeitig reduziert sich durch die höhere Muskelmasse der Körperfettanteil, wodurch sich beispielsweise auch das Risiko verringert, frühzeitig einen Herzinfarkt zu erleiden.
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Sportliche Herausforderungen können begeistern
Als ich im Frühjahr 2022, nach über vier Jahren ohne Wettkampf, mit der Vorbereitung für die damalige Weltmeisterschaft in Bukarest begann, überkam mich schnell wieder dieses beflügelnde Gefühl der Begeisterung. Vielleicht kennen Sie das? Wann immer es um persönliche Herzensziele geht, ist es da. Damals musste ich die Weltmeisterschaft aus persönlichen Gründen absagen, das Gefühl ist aber geblieben. Und nun geht die Reise weiter.
Natürlich fordert eine Wettkampfvorbereitung auch Planmäßigkeit und Systematik, aber vor allem Hingabe und Disziplin. Hierauf werde ich in meinen nächsten Artikeln näher eingehen.
Aber eines steht fest: Bodybuilding ist auch noch mit weit über 40 Jahren möglich – und zwar auf gesundem Weg.
Neugierig geworden?
Dann begleiten Sie mich, gemeinsam mit FITBOOK, auf meiner persönlichen Reise zur Deutschen Meisterschaft 2025! Bis zum Wettkampf im Mai gebe ich Einblicke in die Welt des Natural Bodybuilding, teile meine täglichen Trainingsrituale und habe jede Menge Tipps für werdende Champions. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, wo ein Wille ist, da ist meistens auch ein Weg. Egal, in welchem Alter. Es ist mit 20 Jahren genauso möglich, Natural Bodybuilder zu werden wie mit 40 oder 60. Sich gerade im bereits etwas fortgeschrittenen Jahren an dieses Abenteuer zu wagen, ist in meinen Augen eine gute Idee.
Was ist generell als Anfänger zu beachten?
Im Bodybuilding spielen, wie in jeder anderen Sportart auch, einige Variablen eine Rolle. Allgemein sind es hier u. a. die bisherige Eigenerfahrung mit Muskelaufbautraining, ihre Nährstoffverwertung und die Konstitutionstypisierung, sprich die genetische Veranlagung.
Ich selbst bin von Natur aus eher schlank, habe (immer noch) einen relativ schnellen Stoffwechsel, was mir einerseits erlaubt, mehr essen zu können als mancher Kollege, mich aber andererseits etwas dabei einschränkt, viel Muskelmasse aufzubauen.
Letztlich kommt es aber auf das richtige Training an, die dazu passende Ernährung und das persönliche Mindset. Dazu gehört es auch, sich „richtig“ zu regenerieren. Schließlich gibt es kein Übertraining, nur Unterregenation. Ach ja, und wer pumpt, darf selbstverständlich auch posen. Im Wettkampfbodybuilding sogar ein Muss. Eine wahre Kunst, die Übung und Routine braucht.
Wie ich im Moment trainiere
Bis Ende Januar werde ich im für mich bewährten 4-er Split trainieren, d. h. ich teile die großen Muskelgruppen, wie Brust, Rücken, Schulter und Beine jeweils auf die Trainingseinheiten auf. Arme sind hier integriert. Optional mache ich Bauchübungen.
Meine Trainingsintensität ist hoch bis teilweise maximal bei fünf bis zehn Wiederholungen, in vier bis fünf Trainingssätze mit etwa drei bis vier Übungen pro Muskelgruppe. Mein Warm-up dauert etwa 20 Minuten bei moderater Intensität auf dem Laufband, Fahrradergometer oder auch im Freien, wenn möglich. Spezifische Ausdauerdauereinheiten gibt es im Moment keine.
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Ausblick
Im nächsten Artikel erfahren Sie, was genau man unter der Bodybuilding-Klasse „Men’s Physique Athlet“ versteht. So viel vorab zur Erklärung: Hier wird in der Vorbereitung im Vergleich zur offenen Klasse nicht ganz so viel Muskelmasse aufgebaut. Maßgebliche Kriterien sind „Quality shape density and aesthetics“, womit Muskelreife, ganzheitliche Körperstruktur und gesamte Ästhetik (also die Proportionen, die Symmetrie und Körperhaltung) gemeint sind .