6. April 2019, 17:44 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
TV-Moderatorin Laura Wontorra diskutierte auf der FIBO mit Fitness-Trainerin Mareike Spaleck (bekannt aus der Sat-1-Serie „The Biggest Loser“), Star-Trainerin Alex Hipwell sowie Fitness-Wissenschaftler Prof. Dr. Stephan Geisler über Motivation(stipps) beim Sport.
Aktuell findet in Köln mal wieder die FIBO statt, DIE Weltleitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit. Wer darf natürlich nicht fehlen? Richtig, FITBOOK.
Und weil Fitness-Erfolge nur dann von Dauer sind, wenn man erfolgreich den inneren Schweinehund bekämpft, haben wir eine Expertenrunde zum Thema Motivation organisiert. Die spannende Diskussion wurde von der TV-Moderatorin Laura Wontorra („Ninja Warrior Germany“, „100 Prozent Bundesliga“) geleitet. Und das waren unsere Gäste: Fitness-Trainerin Mareike Spaleck (bekannt aus der Sat-1-Serie „The Biggest Loser“), Master-Trainerin und FIBO-Stammgast Alex Hipwell sowie unser „Fitnessprof“, Fitness-Wissenschaftler Prof. Dr. Stephan Geisler.
Und die kamen, nach einer kurzen Vorstellung von FITBOOK, auch direkt zur Sache:
Alex Hipwell griff die Fitfluencer-Welle auf und mahnte die zahlreichen Zuschauer: „Achte nicht zu viel auf Social Media, schaue auf dich und dein Ziel.“ Wichtig sei, etwas zu finden, „das DU magst!“ Dafür müsse man auch gar nicht unbedingt ins Fitnessstudio, wer einfach Spaß am Joggen hat, geht eben joggen.
Intrinsische Motivation ist der richtige Antrieb
Stichwort Spaßhaben: Fitnessprof Geisler erklärte den Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation, indem er kurzerhand zusammenfasste: Intrinsische Motivation ist die wahre Motivation. Denn die stellt sicher, dass du Dinge machst (wie Sport), auf die du wirklich Lust hast. Im Unterschied dazu würde man bei extrinsischer Motivation beispielsweise nur daran denken, sein Aussehen verbessern zu wollen. Aber damit das dauerhaft gelingt, brauchen wir auch einen Impuls von innen: Freude beim Training.
Auch interessant: Die häufigsten Fehler beim Motivieren – und wie’s richtig geht!
Zum Thema Aussehen hatte Mareike Spaleck einen genauso einfachen wie sozialkritischen Tipp parat: „Vergleiche dich nicht mit Fitchicks auf Instagram und anderen Social-Media-Kanälen.“ (Anm.d.Red.: Sie meint die vielen fitten Influencer, die in sozialen Netzwerken ihre makellosen Körper posten) Ottonormalverbraucher haben gar nicht die Zeit, jeden Tag ins Fitnessstudio zu rennen. Das sei auch gar nicht nötig – oder gesund, wie Prof. Geisler ergänzte, weil sonst Überlastungsschäden drohen. Viel wichtiger: Ein „tiefgründiges Ziel“ müsse her. „Wenn du dir das vor Augen hältst, wirst du deinen Weg gehen“, so Spaleck weiter.
Und wie kann so ein Ziel aussehen, wollte Laura Wontorra wissen. „Finde DEINE Sportart, die dich bewegt“, empfahl Spaleck. Und selbst wenn wir mal keine Motivation aufbringen können, sei es wichtig, sich deswegen keine Vorwürfe zu machen, weil Schwächephasen menschlich seien. „Sich selbst fertig zu machen, ist das Schlimmste. Einmal die Woche zum Sport zu gehen, ist genauso wertvoll wie zwei- oder siebenmal. Sei einfach mit dir selbst im Reinen!“, sagte Spaleck.
Und wie kann ich nach einer längeren Trainingspause oder einem Motivationshänger endlich wieder ‚reinkommen‘?
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(Kleine) Ziele setzen und Stärken sowie Schwächen erkennen
Hipwell: „Formuliere ein neues Ziel, mach einen ersten Schritt und erwarte vor allem nicht zu viel auf einmal.“ Außerdem sei es hilfreich, seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen – und für ein effektiveres Training ins Boot zu holen. Hipwell weiter: „Schau auf deinen Tag, wann hast du am meisten Energie? Du bist eher ein Abendmensch? Dann geh auch abends zum Training!“
Und auch beim Training angekommen, sei es weiterhin wichtig, auf SICH zu achten, erklärt Hipwell weiter: „Denk nicht zu viel darüber nach, was andere über dich denken könnten. Keiner schaut dich im Gym an!“
In Sachen Motivation ist Kontinuität natürlich besonders wichtig. Darum rät Spaleck auch: „Stell dir keine 4- oder 12-Wochen-Pläne auf. Sorge für ein gutes Training, das zeitlich nicht begrenzt ist.“ Ein Coach sei dabei natürlich extrem hilfreich, wenn auch für viele Menschen zu teuer. Deutlich günstiger kam da der Vergleich vom Fitnessprof: „Am Ende geht es um mentale Stärke und Routine. Ähnlich wie beim Zähneputzen, wo wir uns auch zu aufraffen müssen. Jeden Tag sollten wir unseren Muskeln sagen: Hey, ich brauche euch noch!“
Dafür brauche man auch gar kein besonderes Equipment, weiß Spaleck, wie zum Beispiel besonders moderne Fitnesstracker oder Schuhe: „Wir brauchen nur den Willen, etwas zu tun. Der Rest sind nur Ausreden, die uns vom Handeln abhalten.“
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Nicht nur ans Aussehen, sondern vielmehr an die Gesundheit denken
Auch – oder besser gerade – auf einer Messe wie der FIBO, wo das (perfekt modellierte) Körperbild im Vordergrund steht, erinnerte uns Prof. Geisler am Ende des Talks noch einmal daran, worauf es bei Fitness wirklich gehe: „Viele wollen gut aussehen, wenn sie ins Fitnessstudio gehen. An Gesundheit denken hingegen nur die Wenigsten.“ Er fordert eine bessere Aufklärung in der Schule, wo man schon den Heranwachsenden klarmachen müsse, wie wichtig Bewegung und Muskeln seien. „Wir müssen uns Fitness wie ein Sparkonto vorstellen, wo man einzahlen und abheben kann. Klar macht Abheben mehr Spaß, aber Einzahlen – für mich das gehasste Treppensteigen, zu dem ich mich ab und zu trotzdem zwinge – ist eben auch verdammt wichtig.“